Tamira Paszek glaubt an sich
und schießt gegen eine Kollegin

Österreichs Tennis-Hoffnung: "Ich komme erst zu meinem Karriere-Höhepunkt"

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Tennis - Tamira Paszek glaubt an sich
und schießt gegen eine Kollegin

Es mag so manchen vielleicht überraschen, dass in der Dornbirnerin noch ein derart großer Glaube an sich selbst steckt. In den vergangenen beiden Jahren hat Paszek, immerhin zweifache Wimbledon-Viertelfinalistin (2011 und 2012), kaum einmal auf der WTA-Tour die zweite Runde erreicht. Die vier Siege in Serie aus der Qualifikation bis in die zweite French-Open-Runde waren das herausragende Ergebnis 2014.

Auch Linz bringt kein Glück

Aktuell ist Paszek Nummer 115 der Welt, noch am 11. Februar 2013 stand sie auf Platz 26. Doch diverse Krankheiten und Verletzungen sowie private Schwierigkeiten, allen voran aber das Pfeiffersche Drüsenfieber, haben sie immer wieder zurückgeworfen. Auch Linz hat Paszek diese Woche kein Glück gebracht: Aus in der ersten Qualifikationsrunde, Niederlage in der ersten Doppel-Runde an der Seite von Sandra Klemenschits.

Es ihrer Landsfrau Yvonne Meusburger, deren Rücktritt im ÖTV-Lager alle überrascht hat, gleichzutun und den sprichwörtlichen Hut draufzuwerfen, daran denkt Paszek noch lange nicht. "Ich mache das auch schon neun Jahre. Und Phasen, wo man zweifelt und down ist, gab es zur Genüge. Aber bei mir ist es ganz eindeutig: Der Sport ist das, was ich liebe, was ich machen will beruflich."

"Ich möchte in die Top Ten"

Nun sei sie eigentlich wieder gesund, was bei Pfeifferschem Drüsenfieber nicht selbstverständlich sei. Die Rückkehr in die Top 100, möglichst schon bei den nächsten vier kleineren Turnier-Einsätzen noch in diesem Jahr in Frankreich, soll nur ein Etappenziel sein. "Ich möchte wieder dahin, wo ich war, und ich möchte in die Top Ten, das steht fest."

Die Zusammenarbeit mit Larri Passos möchte Paszek auch 2015 fortsetzen. Wo sie sich in der "Off-season" vorbereitet, hat sie noch nicht entschieden. Noch einmal zum doch hohen Ziel Top Ten nachgefragt, zeigte sich Paszek überzeugt davon, dass es machbar ist. "Das bin ich. Ich glaube, ich komme erst noch zu meinem Karriere-Höhepunkt, körperlich und auch vom Kopf her."

Tiefe Gräben im Fed-Cup-Team

Kaum vorstellbar scheint, dass es im Fed Cup nach dem Rücktritt von Meusburger ein Team mit Paszek, Klemenschits und Patricia Mayr-Achleitner geben könnte. Zu tief sind die entstandenen Gräben im ÖTV-Fed-Cup-Team, Mayr-Achleitner hatte in Paris angekündigt, unter Kapitän Clemens Trimmel gar nicht mehr spielen zu wollen.

Paszek moniert fehlenden Team-Zusammenhalt, ohne Mayr-Achleitner namentlich zu erwähnen. Schon in der Weltgruppe, als es dank des Heim- und Auswärts-Modus noch "wirkliche Fed-Cup-Atmosphäre" gegeben habe, sei es schwierig gewesen. "Das war mit Sandra, Yvonne und mir schwer genug." Nun in der Afrika-Zone ist das Spielprogramm mit mehreren Länderkämpfen innerhalb einer Woche noch dichter und anstrengender.

Atmosphärische Schwierigkeiten

"Ich finde es wichtig, wenn es so schon so schwer ist, dass wenigstens die Atmosphäre im Team passt. Dass wir wirklich ein Team sind. Da muss man draußen sitzen und wirklich da sein für das Team", erklärte Paszek. Beim bisher letzten Fed Cup hatte es intern aber große Reibereien gegeben, was weder Paszek noch Klemenschits dementieren.

"Tamira, Meuse (Meusburger) und ich kennen uns schon lange, wir waren immer eigene Menschen, aber haben gerne für Österreich gespielt", sagte Klemenschits. Doch es seien Dinge vorgefallen, wo man sich fragen müsse, ob man das noch notwendig habe.

Problem mit Patricia Mayr-Achleitner

Zu einer möglichen Aussprache mit Mayr-Achleitner hatte Paszek letztlich klare Worte. "Wir haben viele Aussprachen gehabt. Es muss sich was ändern, so oder so. So geht es nicht."

Paszek wollte sich im Übrigen nicht darauf festlegen (lassen), ob sie im Falle einer Rückkehr Mayr-Achleitners selbst nicht spielen wird. "Ob ich spiele oder nicht, wenn eine gewisse Person dabei ist... das bringt mich in eine Stress-Situation", meinte Paszek.

Großes Lob hatte sie hingegen für Kapitän Trimmel übrig: "Er hat einen echt guten Job geleistet. Er war bei den Grand Slams immer dabei, hat uns allen zugeschaut und sich mit uns getroffen. Das war eine zehn mal bessere Kommunikation als die Jahre davor."

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