Im Gegensatz zur Realwirtschaft gebe es innerhalb des Clearing Netzwerks momentan eine "rege Investitionstätigkeit", sagte abc-markets-Geschäftsführer Ernst Eisinger. Im vergangenen Jahr haben die abc-markets-Mitglieder 27.000 Tauschgeschäfte mit einem Volumen von 152 Millionen Euro getätigt.
Die teilnehmenden Unternehmer kommen aus 360 Branchen - vom Tierarzt über den Steuerberater zum Autohändler sei alles dabei, so Eisinger. Das Konzept funktioniert zum Beispiel folgendermaßen: Ein Pizzeria-Betreiber rechnet seinen Einkauf bei einer Computerfirma mit Verkäufen von Pizzen gegen. Beim Verkäufer werden die erbrachten Leistungen als Guthaben auf seinem "Clearing-Konto" verbucht, beim Käufer als Belastung. Das Guthaben kann dann wieder bei einem Netzwerk-Mitglied eingelöst werden. Bei Teilnehmern ohne Guthaben wird das Minus mit einer Bankgarantie besichert.
abc markets verdient ihr Geld dabei mit einer Jahresgebühr von durchschnittlich 2.500 bis 3.000 Euro je Teilnehmer. Sehr kleine Unternehmen können eine geringere Pauschale bezahlen, müssen aber dann pro Transaktion eine Provision von 3,5 Prozent abtreten. abc markets koordiniert Nachfrage und Angebot innerhalb des Netzwerks.
Eisinger will sein Unternehmen nicht als Möglichkeit zur Steuervermeidung verstanden wissen. Ein Drittel des Welthandels bestehe aus "Clearing-Geschäften" - von Kritikern auch Kompensationsgeschäfte genannt.
(apa/red)