Tanzen für Ihr Baby

Wie Bewegung das Leben Ihres Lieblings positiv beeinflusst

Ein schlecht gelauntes Baby sitzt im Autositz und freut sich plötzlich, weil es das Lied erkennt, das im Radio spielt. Sofort wippt es entspannt mit, bewegt die Hände im Takt und lacht. Das Video dieser amüsanten Szene geht momentan um die Welt und ist ein Beispiel dafür, welchen positiven Einfluss Klänge und Bewegung auf die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern haben. Bewegungsexpertin Prof. Dr. Renate Zimmer hat NEWS.AT erklärt, woran das liegt.

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Gut für die Entwicklung - Tanzen für Ihr Baby

Sie sagen, Kinder nehmen Musik und Rhythmen schon während der Schwangerschaft wahr.
Der Gehörsinn ist bereits im Mutterleib voll funktionsfähig. Das ungeborene Kind hört und spürt den Herzschlag, Geräusche, die Stimme der Mutter. Aber es nimmt auch Musik, Gesang und Bewegung wahr.

Musik ist also schon während der Schwangerschaft positiv für das Kind. Wie kann ich diesen schönen Effekt fördern? Durch Kopfhörer am Babybauch oder reicht es, wenn man als werdende Mama Musik hört?
Man muss keine Kopfhörer auf den Bauch legen. Es reicht, wenn die Mutter die Musik hört, dann nimmt das Kind sie ebenfalls wahr. Wenn man sich zu dem Rhythmus bewegt, bekommt das Ungeborene das ebenfalls mit.

Es ist also auch empfehlenswert, dass Mütter während der Schwangerschaft tanzen?
Ja, auf jeden Fall. Es geht dabei aber nicht darum, komplizierte Schritte oder Choreographien auszuführen. Das Baby macht im Fruchtwasser jede Bewegung mit. Man sollte das ganz entspannt, mit viel Lust und Freude angehen. Und nicht mit dem rationalen Hintergedanken, dass man damit die Entwicklung des Kindes fördern möchte.

Was, wenn man selbst als Erwachsener gar kein Rhythmusgefühl hat? Kann man die Bewegungsfreude seiner Kinder trotzdem fördern?
Das ist gar kein Problem, es muss auch nicht schön aussehen. Sie tanzen für niemand anderen und keiner kontrolliert, ob Sie im Takt sind. Es geht einfach darum, die Musik wahrzunehmen, sich wohlzufühlen und sich vielleicht ein wenig zu den Klängen zu drehen oder zu wippen. Man kann dabei wirklich nichts falsch machen.

Welche positiven Auswirkungen hat Tanzen bzw. die Bewegung im Takt auf die gesunde Entwicklung?
Rhythmus bestimmt von Anfang an unser Leben: Atmung, Herzschlag oder der Tag- und Nachtrhythmus. Wiederholbare Dinge, die immer wieder auftauchen, bringen Ruhe und Ordnung ins Leben. Sie stellen eine gewisse Struktur her, auf die sich Babys einstellen können. Zudem übt alles, was rhythmisch ist, einen besonderen Reiz auf Kinder aus, wie das Wiegen oder Schaukeln. Größere Kinder setzen Musik selbst in Bewegung um, indem sie im Takt klatschen, wippen oder tanzen.

Welche Musik bietet sich während der Schwangerschaft und welche nach der Geburt besonders an? Hat aggressive Musik (etwa härterer Rock oder Techno) möglicherweise eine negative Auswirkung auf Kinder?
Ich würde nicht soweit gehen, dass sich eine bestimmte Musikrichtung negativ und eine andere positiv auswirkt. Prinzipiell sollte man es mit der Lautstärke nicht übertreiben. Extrem laute Musik muss man dem Kind nicht zumuten. Auch Musik, die aggressiv, hart und grell ist, kann schwierig sein. Die Klänge werden ja durch Schallwellen übertragen. Wenn eine schwangere Frau in eine Diskothek kommt legen die meisten Frauen intuitiv ihre Hände auf ihren Bauch, um ihr Kind zu schützen. Aber ob Hard Rock oder Techno als aggressiv empfunden wird, ist auch eine stark subjektive Sache. Ich habe zum Beispiel bei meiner Schwangerschaft noch im 8. und 9. Monat zu Jazztanz und Trommelmusik getanzt und meine Tochter hat dazu noch heute eine starke Verbindung.

Gibt es bestimmte Lieder oder Rhythmen auf die Babys besonders positiv reagieren?
Kinder mögen alles, was erkennbare und sich wiederholende Rhythmen sowie eine gewisse Spannung aufweist. Zum Beispiel das Hoppe-Hoppe-Reiter-Spiel: Es beginnt mit leichten Bewegungen, hin und her, auf und ab („wenn er fällt dann schreit er“), die Spannung steigert sich „fällt er in den Graben“) und schließlich wird die Spannung gelöst („dann macht der Reiter plumps“).

Wie sieht es mit Schlafmusik aus? Ist diese für den Schlaf von Kindern förderlich? Sprich, kann man Kinder mit ruhiger Musik beruhigen?
Man kann natürlich eine Spieluhr mit sanfter Musik anmachen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin: Singen ist einfach das Schönste für Ihr Kind und hat mehr Wirkung als das Abspielen einer CD. Weil Ihr Baby Ihre Stimme kennt und dieser Stimme vertraut. Das hat einen sehr beruhigenden Effekt.

Pampers
© Pampers

Prof. Dr. Renate Zimmer ist Professorin für Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Osnabrück. Das Interview fand im Rahmen der „Dance“-Initiative von Pampers statt. Im Zuge dieser Aktion lädt Pampers Eltern und Babys ein, gemeinsam das Tanzen für sich zu entdecken und mit dem Pampers Tanz-Video ihr Rhythmusgefühl auszuleben. Mit dabei ist unter anderem auch der tanzbegeisterte Nachwuchs von vier deutschen Mami- und Papi-Bloggern: Henriette von „SuperMom“, Christian von „Papi redet mit“, Camilla von „Mummy Mag“und Isabel von „Little Years“. Im Video tanzen sie gemeinsam mit vielen weiteren Babys verschiedenen Alters und ihren Eltern zu fröhlicher Musik und liefern so Inspirationen für das ganz eigene Tanzritual am Morgen.

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