Tankeruntergang - Zweiter Ölteppich in Ostchinesischem Meer

China will gesunkenes Wrack mit U-Boot untersuchen

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Die japanische Küstenwache erklärte am Mittwoch, der Ölteppich sei dabei, "zu verdunsten und sich aufzulösen". Er wird japanischen Angaben zufolge wahrscheinlich nicht das japanische Festland erreichen. Nach dem Unglück waren Sorgen um das an Fisch- und Vögelbeständen reiche Ökosystem aufgekommen.

Unterdessen kündigte China an, den gesunkenen Öltanker "Sanchi" mit einem U-Boot untersuchen zu wollen. Wie das Pekinger Transportministerium am Mittwoch mitteilte, wurden Vorbereitungen getroffen, um das U-Boot zu entsenden. Zudem wurde ein Spezialschiff zur Unglücksstelle geschickt, das Verschmutzungen beseitigen soll. Die Hongkonger Zeitung "South China Morningpost" berichtete zudem, es werde über den Einsatz von Tauchern nachgedacht, um mögliche Lecks im Schiff zu versiegeln.

Ozeanforscher warnten entgegen den japanischen Erklärungen, ausgetretenes Öl könnte Japans Küste und auch die Insel Jeju erreichen. Eine Simulation habe zudem ergeben, dass sich Verschmutzungen "viel weiter und schneller als bisher gedacht verteilen könnten", teilte das Nationale Zentrum für Ozeanographie in Großbritannien mit.

Der Tanker war nach der Kollision mit einem chinesischen Getreidefrachter am Sonntag gesunken. Bisher wurden drei Leichen geborgen. Auch die übrigen 29 Menschen, die sich an Bord befanden, sind nach iranischen Angaben vom Sonntag wahrscheinlich tot.

Der Tanker transportierte 136.000 Tonnen Ölkondensat, ein flüssiges und leicht brennbares Erdölprodukt. Das Unglück ereignete sich 300 Kilometer vor der chinesischen Küste. Nach dem Zusammenstoß war der Tanker in ein Gebiet getrieben worden, das zu Japan gehört.

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