Yui Hatano ist eine der bekanntesten Darstellerin eindeutiger Filme im asiatischen Raum. Die 27-jährige Japanerin ist für Titel wie "Untreue Frau, die ihren Stiefvater zu verführen versucht" oder "Lehrerin mit einem kurzen Rock" bekannt - und dafür, der beliebten taiwanesischen Schauspielerin Lin Chi-ling ähnlich zu sehen.
Aus diesem Grund ist Hatano in Taiwan äußerst beliebt. Diese Beliebtheit versucht das Unternehmen "Easycard", das die wiederaufladbaren Vorverkaufs-Chipkarten für U-Bahnen und Busse in der Hauptstadt Taipeh produziert, nun auszunutzen. Im September soll die Öffi-Karte in zwei unterschiedlichen Spezialausgaben - "Teufel" und "Engel" - mit dem Konterfei Hatanos ausgegeben werden. 30.000 Karten wurden laut "China Post" produziert, der Erlös der umgerechnet etwa 14 Euro teuren Karten soll gespendet werden.
Trotz dieses edlen Plans musste sich Easycard einiges an Kritik gefallen lassen - noch dazu, weil Hatano das für die "Engel"-Karten vorgesehene Motiv in der Vergangenheit bereits verwendet hatte, um eine ihrer Produktionen zu bewerben. Selbst der Bürgermeister Taipehs schaltete sich in die Diskussion ein und ließ wissen, er verstehe nicht, was Easycard dazu bewogen habe, "solch eine Geschäftsentscheidung zu treffen".
Kein Verständnis
Dort kann man die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. Die Karten sollen ein "frisches, gesundes und schönes" Image vermitteln, ließ Easycard durch seine Sprecherin Lin Hsiao-chi verlauten. Und legte nach: "Wenn man sie ansieht, wird es einen aufheitern."
Pornographisch sind die Karten bei aller Kritik tatsächlich nicht. Auf dem "Teufels"-Motiv blickt Hatano in ein schwarzes Kleid gekleidet verführerisch in die Kamera, wobei das nackteste auf dem Foto ihre Schulter ist. Das "Engels"-Motiv lässt zwar - in einem weißen Kleid von oben fotografiert - tief blicken, doch auch hier gibt es nichts zu erspähen, das nicht jeden Tag im Nachmittagsprogramm zu sehen wäre.
Ausgabe wie geplant
Ab dem 1. September sollen darum ungeachtet der heftigen Proteste die Karten mit dem "Teufels"-Motiv in den Verkauf gehen, das zweite Design soll ab Mitte September ausgegeben werden.
Die Hauptperson der Kontroverse selbst gibt sich beinahe beleidigt. "Nur, weil ich Pornostar bin, darf ich mich meinem geliebten Taiwan nicht erkenntlich zeigen?", kritisierte Hatano der "Shanghai Ist" zufolge.
Es scheint so. Die Supermarktketten "7-Eleven" und "FamilyMart", in denen man mit den Easycards auch bezahlen kann, haben jedenfalls angekündigt, die Karten mit Hatanos Bildern nicht zu verkaufen.