Diät-Schmäh "Taco Cleanse"

Tacos tagein, tagaus - das sagt die Ernährungsexpertin zu dem neuen Ernährungshype

Für Liebhaber mexikanischen Essens dürfte das der Himmel auf Erden sein: eine Diät, bei der man Tacos, Tacos und noch mal Tacos essen darf. Und sonst nichts. Die neue Superidät oder ausgemachter Unsinn? Wir befragten die Ernährungsexpertin.

von Tacos © Bild: iStockphoto.com


Jennifer Aniston ist von der neuen Diät jedenfalls schon überzeugt. Wir meinen: Tacos essen - schön und gut. Doch auf welchen Prinzipien basiert der neue Ernährungshype?

So funktioniert der Taco Cleanse

Die Regeln sind einfach: Man müsse sich ausschließlich von Tacos ernähren, wie "tres-click.com" berichtet. Das gelte übrigens auch fürs Frühstück. Dafür dürfe man trinken, was man wolle. Idealerweise sollte man nicht nur Tacos aus Fast-Food-Restaurants konsumieren. Selber machen empfohlen! Und wer schon beim Kochen ist, kann auch gleich ein paar Portionen für die nächsten Tage vorbereiten. Ach ja, und für alle, die es noch nicht wussten: Hier ernährt man sich durchwegs vegan. Letztlich ginge es bei dem Taco Cleanse nicht in erster Linie um den Gewichtsverlust, sondern darum, sich gesund zu fühlen und seinen Körper zu lieben.

Klingt ja ganz ... sagen wir mal ... interessant. Doch tagein, tagaus nur Tacos essen? Das scheint uns, langfristig gesehen, doch etwas einseitig. Außerdem: Trinken, was man will!? Auch Softdrinks und Alkohol? Und überhaupt: Sollte man sich, wenn man sich vegan ernährt, nicht zumindest ein bisschen mit Alternativen zu tierischen Produkten auskennen, um eine Mangelernährung vorzubeugen? Doch lassen wir die Ernährungsexpertin zu Wort kommen.

Im Prinzip keine schlechte Idee ...

"Ein Taco aus naturbelassenem Maismehl ohne Zusatzstoffe wäre durchaus eine gesunde Unterlage." Liefert der Taco doch - als eine Art Brotzersatz - die Kohlenhydrate, die unser Gehirn braucht, um ordentlich auf Touren zu kommen. Bloß: Wer bäckt bei uns tatsächlich selber Tacos? "Die, die man im Supermarkt bekommt, strotzen meist nur so vor Zusatzstoffen. Und aus Weißmehl sind sie obendrein", gibt Kirchmaier zu bedenken. "Aufgrund dieser Kombi bleiben sie ja auch so schön weich und halten relativ lange." Dagegen würde jedes zusatzstofffreie Brot in der Plastikpackung bald zu schimmeln beginnen.

"Im günstigsten Fall handelt es sich also um einen selbst gemachten Taco aus Vollkorngetreide mit einer gesunden, auf den Tagesbedarf an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Co. abgestimmten, fettarmen Fülle. Dazu Wasser oder ungesüßter Tee", wie die Ernährungsexpertin meint. Und für die ganz Ambitionierten noch eine tägliche Einheit Sport. Hm ... klingt nun irgendwie nicht mehr so verlockend wie auf den ersten Blick. Und noch etwas könnte den hochmotivierten Taco-Fans einen Strich durch die Rechnung machen: die Spezifische Sensorische Sättigung.

Bis man keine Tacos mehr sehen kann

Dazu Kirchmaier: "Die Spezifische Sensorische Sättigung beugt einer zu einseitigen Ernährung vor, indem uns unser Körper signalisiert: 'Das mag ich nicht mehr'". So schlussfolgert die Expertin: "Eines ist fix: Lecker sind die Dinger bestimmt, ob man damit aber seinen Körper reinigt, ist aber fraglich. Und spätestens nach 14 Tagen hängt diese Diät einem gesunden Menschen mit einem einigermaßen normalen Geschmacksempfinden mit Sicherheit zum Hals heraus."

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