Neue T-Mobile-Tarife

Tarif wird künftig vom Handykaufpreis getrennt - Geräte alle entsperrt

Wer bei T-Mobile einen Handyvertrag mit subventioniertem Handy abschließt, wird künftig sehen können, wie hoch der Preis für das Handy ist, und der Tarif wird automatisch reduziert, wenn das Handy abbezahlt ist. Für T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth ist das die "tiefgreifendste Veränderung seit der Gründung unseres Unternehmens".

von Klage gegen T-Mobile wegen Zahlscheingebühren © Bild: APA/DPA/Oliver Berg

Das Verhältnis der Mobilfunkanbieter zu ihren Kunden sei "gestört" sagte Bierwirth am Montag bei der Präsentation der neuen Tarifstruktur. Man habe "Schläferkunden" bei Ablauf ihrer zweijährigen Vertragsbindung nicht kontaktiert sondern weiter schlafen lassen und einen hohen Tarif kassiert - auf solche "Schläferumsätze" wolle man künftig verzichten, sagte Bierwirth. Daher werde künftig der Mobilfunk-Tarif vom Handykaufpeis getrennt.

Treuebonus

Ganz so ist es allerdings nicht: Wer sein Handy bei T-Mobile kauft und sich damit für zwei Jahre an T-Mobile bindet, bekommt einen Treubonus von 3 Euro pro Monat, um den sich der Handytarif reduziert. Der günstigste Handytarif ("My Mobile Light") beträgt mit diesem Bonus 19,99 Euro. Dazu kommt dann noch der Preis für das bei T-Mobile gekaufte Handy, den man auf einmal bezahlen oder auch abstottern kann. Die jährliche "Servicepauschale" von 20 Euro ist ebenfalls noch nicht eingerechnet. Neben diesem günstigsten Handy-Tarif gibt es noch einen um knapp 30 sowie einen um knapp 40 Euro im Monat, jeweils ohne Handy.

Für den mobilen Internetzugang etwa via Tablet-PC ("My Net2Go LTE") gibt es eine eigene Tarifstruktur, wieder mit den Tarifklassen "Light" (11,99 Euro), "Turbo" (15,99 Euro) und "Extreme" (29,99 Euro). Die dritte Tarifstruktur ("My Homenet LTE") ist für den Internet-Zugang zu Hause, die Preise rangieren von knapp 20 bis knapp 50 Euro.

Wer sich nun für besonders schlau hält und mit seinem Tablet via Handy-Hotspot ins Internet will, um sich Geld zu sparen, hat die Rechnung ohne den Bierwirth gemacht: Selbst der 40-Euro-Handytarif enthält nur 6-GB-Datenvolumen, die sich Handy und Tablet teilen müssten.

Aufpreis für Schnelligkeit und Datenvolumen

Wer schneller im Internet surfen oder mehr Daten herunterladen will, kann das gegen Aufpreis ("Speed Booster" und "Volume Booster") haben. Auch muss man nicht mehr wie früher zwei Jahre auf ein neues subventioniertes Handy warten - für wohlfeile 4,99 Euro monatlich (Produktname: "JUHU!") erwirbt man das Recht, sein altes Handy schon nach einem Jahr bei T-Mobile für ein neues in Zahlung zu geben.

Mit der neuen Tarifstruktur mehr Kunden anzulocken ist nicht Bierwirths erklärtes Ziel: "Wir wollen nicht unseren Kunden-Marktanteil erhöhen, sondern unseren Umsatz-Marktanteil." Man will an die bessere zahlenden Kunden herankommen.

Der Gewinn sei zuletzt "durch die aberwitzige Spektrumsauktion belastet" gewesen, sagte der T-Mobile-Chef. "Für heuer gehe ich davon aus, dass wir auf der EBITDA-Seite eine Stabilisierung erreichen werden."

Kommentare

Nur Hinterweltlertarife. Ins Ausland telefonieren wird mit 99 Cent pro Minute bestraft. Da war ja sogar vor 20 Jahren ins Ausland telefonieren mit 50 Cent billiger.

Internet abschalten, statt auf 64 k/Bit drosseln ist auch witzlos, besonders wenn in den Paketen sehr wenig GB dabei sind.

Für mich kommen nur Tarife in Frage, wo auch schon viele EU Gesprächsminuten inkludiert sind.

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