Sturm Graz und Rapid Wien kämpfen
ums Cup-Viertelfinale und Juventus

Fünf Tage nach dem Bundesliga-Gipfel kommt es erneut zum Duell der beiden Rivalen

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Fussball - Sturm Graz und Rapid Wien kämpfen
ums Cup-Viertelfinale und Juventus

Vergangene Woche berichteten die "Sportwoche" und ihr Online-Ableger "Sportnet" von den Verhandlungen Rapid Wiens mit Juventus Turin. Der Inhalt: Eine Kooperation zwischen den beiden Traditionsvereinen. Die "Alte Dame" möchte mit einem internationalen Netzwerk zurück in die Elite Europas.

Nachdem die Skepsis ob der Zusammenarbeit von Seiten Rapids zuletzt aber zunahm, scheinen sich die Italiener anderweitig umgeschaut zu haben. So soll nun der SK Sturm zur Anlaufstelle für die Interessen der "Bianconeri" in Österreich werden. "Wir stehen zu ein paar Themen in Kontakt. Nachwuchschef Stefano Braghin war das eine oder andere Mal in Graz", bestätigte Sturms General Manager Gerhard Goldbrich die Gespräche. Durch den Deal könnten nicht nur talentierte Spieler von Juventus nach Graz kommen, sondern auch dem Rivalen aus Wien ein Schnippchen geschlagen werden.

Statistik spricht gegen Sturm

Im ÖFB-Cup dürfte dies nämlich für den SK Sturm schwierig werden, noch nie musste Rapid im Pokal gegen die Grazer die Segel streichen. Die bisherigen vier Duelle mit den Wienern (1962/Achtelfinale in Wien/1:2, 1971/Achtelfinale in Wien/1:6, 1983/Semifinale in Wien/3:5 n.V., 2001/Viertelfinale in Graz/3:4 i.E.) gingen aus Sturm-Sicht alle verloren. "Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, aber wir wollen unbedingt weiterkommen", sagte Sturm-Coach Franco Foda, 2010 mit Sturm Cupsieger.

Im Happel-Stadion trafen die beiden Teams diese Saison schon einmal aufeinander, in der vierten Liga-Runde gab es am 9. August nach Toren von Robert Beric (49.) bzw. Djuricin (82.) ein 1:1-Remis. Auch Rapids 3:1-Sieg in Graz am Samstag war eine äußerst enge Angelegenheit, in der Stefan Schwab (36.), Beric (44.) und Christopher Dibon (66.) bzw. Thorsten Schick (47.) in einer emotionalen Partie trafen.

Ärger um einen Schweinekopf

Für die beiden Ex-Sturm-Kicker Beric und Florian Kainz war der erste Auftritt in Graz im Rapid-Dress abgesehen vom Sportlichen wenig erfreulich, wurden sie doch vom Publikum wüst beschimpft. Zudem wurde ein Schweinekopf auf einem Kainz-Trikot präsentiert sowie dieses in der Folge auch auf der Tribüne verbrannt.

Der Verein distanzierte sich am Dienstag von der Wortwahl und dem Verhalten der Fans. Der Schweinekopf habe aus rechtlichen Gründen nicht abgenommen werden können, wie er ins Stadion gelangt sei, sei unklar. "Die Aktion kann einer bestimmten Personengruppe zugeordnet werden. Wir werden der Sache nachgehen und Konsequenzen ziehen", verlauteten die Grazer.

Marco Djuricin kehrt zurück

Die Hoffnungen der "Blackys" ruhen vor allem auf Marco Djuricin, der in der Liga zuletzt gesperrt war und mit je sechs Liga- und Cup-Toren Sturms Topstürmer ist. "Sein Fehlen war nicht ausschlaggebend für die Niederlage, aber Marco ist schon ein sehr guter Spieler, der wichtig für uns ist", meinte Sturm-Trainer Franco Foda. Mit Tomislav Barbaric und David Schloffer hat Foda gegenüber der ersten Niederlage in seiner jetzigen Amtszeit zwei weitere Alternativen.

Die Steirer treten deshalb mit einem positiven Gefühl die Reise an. "Die Mannschaft hat zwar verloren, aber einen guten Auftritt hingelegt und weiß, dass sie auf Augenhöhe mit Rapid ist. Wir müssen in der Defensive entschlossener in den entscheidenden Zweikämpfen sein und vorne unsere Chancen nützen", sagte Foda vor seinem 300. Pflichtspiel als Sturm-Trainer.

Rapid hofft indessen, nach Jahren der Enttäuschung (nur ein Finaleinzug seit dem letzten Titel 1995) endlich wieder im Cup ein Wörtchen um den Titel mitreden zu kommen. Deshalb "wollen unbedingt eine Runde weiterkommen", erklärte Trainer Zoran Barisic. An der Ausrichtung seiner Truppe werde sich im Vergleich zu Samstag etwas ändern. "Im Heimspiel möchten wir noch offensiver auftreten", verriet der Wiener, der noch um den Einsatz der angeschlagenen Steffen Hofmann und Christopher Dibon bangte.

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