Massenaussterben im Gange

Momentan sterben Arten hundert Mal schneller aus als in früheren Phasen

von Menschen auf einer Straßenkreuzung © Bild: istockphoto.com

Ohne Gegensteuern würde es "Millionen Jahre" dauern, bis sich unser Planet erhole, sagte der Hauptautor Gerardo Ceballos von der Universidad Nacional Autonoma de Mexico. Für ihre Analyse werteten die Forscher das durch Fossile oder andere Daten dokumentierte Aussterben von Wirbeltier-Arten aus. Die Befunde sind grobe Schätzwerte - was auf der Erde in den 45 Millionen Jahren ihres Bestehens exakt passierte, ist nicht präzise zu bestimmen. Die Wissenschafter verglichen die Rate des Artensterbens der heutigen Zeit mit den Raten früherer Epochen, als es noch keine Menschen gab.

In früheren Phasen starben pro Jahrhundert von 10.000 Wirbeltierarten zwei aus. "Die Rate im zurückliegenden Jahrhundert war bis zu 114 Mal höher, als sie es ohne menschliche Aktivität gewesen wäre", heißt es in der Studie. Und dies selbst, wenn die zurückhaltendsten Schätzungen zugrunde gelegt werden.

Es gebe "keine relevanten Zweifel" daran, "dass wir in eine sechste große Welle des Massenaussterbens eintreten", sagte Co-Autor Paul Ehrlich von der Stanford University. Wenn nichts unternommen werde, "würde unsere Spezies vermutlich zu einem frühen Zeitpunkt verschwinden", ergänzte Ceballos.

Viertel aller Säugetier-Arten bedroht

Die Gründe für das beschleunigte Artensterben liegen unter anderem in der Klimaerwärmung, der Umweltverschmutzung und Waldrodung. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN sind 41 Prozent aller Amphibien-Arten und 26 Prozent aller Säugetier-Arten vom Aussterben bedroht. "Es gibt Beispiele für Arten auf der ganzen Erde, bei denen es sich praktisch um wandelnde Leichen handelt", sagte Ehrlich.

Die Autoren verbinden ihre Befunde mit einem eindringlichen Appell: Die Menschheit müsse ihre Bemühungen zum Erhalt bedrohter Arten "schnell erheblich verstärken". Insbesondere müssten der Verlust des natürlichen Lebensraums, die Ausbeutung der Natur und der Klimawandel angegangen werden.

Kommentare

Ich glaube nicht, dass jemals unsere Spezies irgendwer vermissen wird. Unser Stand der Entwicklung wäre mehr als ausreichend, die Grundlagen für eine friedliche Koexistenz mit Flora und Fauna zu schaffen, und jedem Menschen hier auf diesem Planeten ein würdiges Überleben zu ermöglichen, ohne sämtliche Ressourcen zu vernichten. Wir wollens halt einfach net.

Ivoir

Der Mensch selbst, so meine Meinung, wird deshalb von der Erde verschwinden, weil er aufhört sich zu vermehren.
Er sieht keine Zukunft und will auch keine Nachkommen, denen er keine Zukunft bieten kann. Also bleiben nur noch Drogen aller Art und Amok weils eh schon Wurscht ist.

higgs70
higgs70 melden

Also wenn wir aussterben, haben wirs uns auf jeden Fall redlich verdient. Nur sprichts halt für die maßlose Ignoranz, Dummheit und Präpotenz dieser Spezies, beim Basteln am eigenen Untergang auch noch das meiste andere mitzunehmen.

Naja, vielleicht entwickeln ja in einem rudimentären Ökosystem ein paar Millionen Jahre später doch ein paar Schaben Intelligenz um einen Nachruf zu schreiben auf das trotteligste Wesen dieses Planeten, das ein Paradies zerstörte damit Bilanzkurven nach oben gehen. Wahrscheinlicher aber ist, dass der Restkosmos dieses peinliche Experiment schnell vergißt.

Wergznase melden

Ich will dich ja nicht in deinem Selbstgeißelungsanfall stoppen, aber jede einzelne Tierart würde sich ausrotten, wenn sie die Macht dazu hätte. Das passiert jedoch nicht, weil sich die verschiedenen Arten gegenseitig daran hindern. Was mein Menschen der Fall ist, dass keine andere Tierart die Macht dazu hat ihn zu hindern - nur er selbst könnte das eventuell. Falls er das nicht schafft - wer will ihn richten ? Wer/was würde es besser machen können als es die Menscheit tut ?

higgs70
higgs70 melden

Aber nein, ich bin kein Piusbruder, die Geißel gehört nicht zu meinen gängigen Accessoires. Ist mehr eine Art kritischer Selbstschau, solltens auch einmal versuchen.
Und ich fürchte Sie irren, Tiere würden sich nicht ausrotten, nicht weils von anderen gehindert werden, sondern aus purem Selbsterhaltungstrieb. Nicht einmal ein Parasit schädigt das Wirtstier in der Regel so sehr dass es stirbt und entzieht sich damit selbst die Lebensgrundlage. Leben lassen und selbst leben.

Und Sie haben schon recht, als biologisches Wesen ist der Mensch ja ganz passabel gebaut, ein Viecherl ohne Klauen und Reißzähne, das sammelnd durch die Botanik zieht und ab und zu Aas von Großräuberbeute stibitzt konnte so nutzenmaximierend sein wie es wollte ohne Flurschaden anzurichten. Aber hohe Soziabilität führte zur vermehrten Intelligenz und die zu Technik und Zivilisation, während Ausrichtung und das Denken in linearen Kausalketten blieben, d.h. ein natürlich angelegtes Genug scheints nicht zu geben. Und wenn eine Fischart ausstirbt, gibts kein Aha-Erlebnis, dass Dinge nunmal endlich sind, man packt einfach eine andere in die Fischstäbchen bis nix mehr da ist. Die Osterinseln haben im Kleinen ja gezeigt wo's hingeht.

Und wer oder was es besser macht und uns hindern kann? Viren beispielswäre wären da geeignete Kanditaten. Nicht ganz so intelligent und dennoch sowas von überlegen. Überheblichkeit ist also fehl am Platz.

Seite 1 von 1