Grasser schläft gut

Der ehemalige Finanzminister macht sich laut seinem Anwalt weiter keine Sorgen

von Hubert Gorbach und Karl-Heinz Grasser. © Bild: APA/Roland Schlager

Manfred Ainedter, der Verteidiger von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, bezeichnete das Strasser-Urteil als "eine sehr harte, exemplarische Strafe, die sich allerdings im Rahmen dessen abspielt, was möglich war". Für überhöht hält Ainedter die vier Jahre nicht: "Das Gericht hat das hartnäckige Abstreiten jedweden Fehlverhaltens mit dieser drakonischen Strafe belohnt."

Auf die Frage, ob Grasser nun nicht auch mit einer härteren Gangart der Justiz rechnen müsse - immerhin hatte Strasser-Richter Georg Olschak das strenge Urteil unter Bezug auf aktive und ehemalige Politiker mit einer abschreckenden Wirkung auf mögliche Nachahmungstäter begründet - erwiderte Ainedter: "Nein, sicher nicht. Man kann die Fälle nicht vergleichen. Es wird in der BUWOG-Geschichte keine Anklage geben." Angst vor dem Gefängnis habe Grasser jedenfalls keine. "Mein Mandant schläft genau so gut wie vorher", versicherte Ainedter.

Auch Gorbach zittert nicht

Für Herbert Eichenseder, Doyen der Strafverteidiger-Zunft und Rechtsvertreter von Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach, betonte auf APA-Anfrage ebenfalls, sein Mandant zittere nach der Strasser-Verurteilung nicht. Gegen Gorbach wird in der Telekom-Affäre unter anderem deshalb ermittelt, weil er nach seinem Ausscheiden aus dem Ministeramt von der Telekom 264.000 Euro bekommen haben soll.

"Da ist noch lange nichts entschieden, das Ermittlungsverfahren läuft", stellte Eichenseder dazu fest. Die Strafe im Strasser-Verfahren wollte er nicht kommentieren, hinsichtlich des Schuldspruchs wegen Bestechlichkeit bemerkte er allerdings: "Das hätte man auch anders sehen können."

Mensdorff-Anwalt: Strafe zu hoch

"Mir erscheint die Strafe zu hoch", bemerkte Harald Schuster, der Anwalt von Alfons Mensdorff-Pouilly, dessen Geldwäsche-Prozess am Donnerstag im Wiener Landesgericht zu Ende gehen dürfte. Strasser habe nach Auffliegen der Affäre "schon alle Ämter und seine Pensionsansprüche verloren. Auch die erlittene Schmach ist abschreckend genug, dass wirklich alle Politiker davon abgeschreckt sind". Für Schuster "hätten zwei Jahre gereicht".

Für Nikolaus Rast, einen weiteren bekannten und zuletzt viel beschäftigten Wiener Strafverteidiger, wären drei Jahre teilbedingt die passende Strafe gewesen: "Das hätte eine ausreichende generalpräventive Außenwirkung gehabt." Immerhin habe Ernst Strasser kein Geld bekommen, gab Rast zu bedenken: "Es muss einen Unterschied machen, ob er einen 100er (gemeint: 100.000 Euro, die Strasser als jährliches Honorar gefordert haben soll, Anm.) nimmt und anbaut oder nicht."

Kommentare

Eine OGM Umfrage hat heute ergeben, dass das Vertrauen in Journalisten etwa so hoch ist, wie jenes in Politiker. Nur sie selbst schätzen sich höher ein. Kein Wunder, wenn ich mir die von Häme und Schadenfreude triefenden Komentare der Medien zu Strasser vor Augen führe. Und dann glauben Herrschaften wie A. Schwarz heute im Kurier, sie seinen Qualitätsjournalisten und arbeiteten bei Qualitätszeitungen. Wo leben diese Herrschften und welchen Charakter haben sie selbst??????

Lieber Fr Swarovski oder auch unschuldsvermutet Karli
JEDER ANWALT schläft gut mit der Kohle die du hinlegen musst.

^^ aber wir bauen auf das STRASSER -URTEIL...

bridschy melden

Wenn man bedenkt, dass Kindesmörder/Innen oft eine wesentlich mildere Strafe bekommen, bzw. Vergewaltigern eine Fußfessel verpaßt wird, wo eine Wiederholung der Straftaten nicht 100% ausgeschlossen werden kann, ist die Strasserstrafe zu hoch. Aber vielleicht hilft die Berufung.

RobOtter
RobOtter melden

Dein Vergleich ist grundfalsch. Nicht die Strafe der korrupten Politiker ist zu hoch sondern die Strafe der Kinderschänder und Vergewaltiger ist zu gering!

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wem man nichts beweisen kann der kann sicher gut schlafen, wer aber Fehler gemacht hat in seinem Glauben das die Anderen eh zu blöd sind, der hat sicher was zum kauegn und dem gehört auch die Höchststrafe und nicht nur das - sondern auch noch Applaus für soviel dekadenz.

Gut muss wieder mal ein Politiker im Gefängnis gezwungenermassen mit kriminellen Migranten zusammenleben. Dass es ein Politiker betrifft, dessen Partei mit dem bewussten reinschaufeln krimineller Migranten seit Jahren dem Bürger unhaltbare und gefährliche Zustände auf den Strassen, in den Discos, in den schulen oder auf den Banhöfen und U-Bahnen zumutet, kann doch als Glücksfall bezeichnet werden.

KHG kann gut schlafen? Na ob das nicht ein böses Erwachen wird...

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