26-Jähriger starb durch
Lawine auf der Tauplitzalm

Skifahrer trat Schneebrett selbst los und erlag schweren Kopf-Verletzungen

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Steiermark - 26-Jähriger starb durch
Lawine auf der Tauplitzalm

Das Trio aus dem Bezirk Liezen war gegen 15.30 Uhr im freien Gelände der Tauplitz am sogenannten Lawinenstein nahe Bad Mitterndorf (Bezirk Liezen) gerade bei einer Abfahrt. Plötzlich trat aber der 26-Jährige auf etwa 1.800 Meter Seehöhe ein Schneebrett los, das sich zur Lawine entwickelte.

Obwohl die beiden Begleiter den Obersteirer sofort ausgraben konnten und Hilfe riefen, gab es für den 26-Jährigen keine Rettung mehr: Er hatte tödliche Kopfverletzungen erlitten.

Erst am Mittwoch war in Scharnstein in Oberösterreich ein 45-jähriger Skitourengeher von einer Lawine verschüttet und getötet worden.

Freerider stürzte über Felswand

Am Krippenstein in Obertraun (Bezirk Gmunden) hat ein Freerider am Mittwochnachmittag ein Schneebrett ausgelöst und ist damit über eine 15 Meter hohe Felswand gestürzt. Der 28-Jährige aus Rottenmann (Bezirk Liezen) wurde zwar nicht verschüttet, aber verletzt. Der Rettungshubschrauber flog ihn ins Krankenhaus Bad Ischl, teilte die Bergrettung Obertraun am Donnerstag in einer Presseaussendung mit.

Gegen 14.00 Uhr fuhr der Steirer gemeinsam mit drei Freunden in den sogenannten Sperrschinken auf circa 1.850 Meter Seehöhe ein. Er löste auf dem Hang das Schneebrett aus, stürzte und wurde mitgerissen. Seine Begleiter alarmierten die Einsatzkräfte. Die Bergretter führten die Erstversorgung des 28-Jährigen durch. Im Spital wurden seine Verletzungen am Becken und an der linken Schulter weiter versorgt.

Laut Bergrettung dürfte die gut ausgerüstete Gruppe die Lawinengefahr unterschätzt haben. Die meisten Unfälle würden bei der gerade herrschenden mittleren Warnstufe passieren, hieß es. Die Experten des Landes Oberösterreich beurteilten die Gefahr am Donnerstag unterhalb von 1.200 Metern mit Warnstufe 2 (mäßig), darüber mit 3 (erheblich). Eine wesentliche Änderung in den kommenden Tagen wurde nicht erwartet.

Situation in Tirol weiter heikel

Die Lawinengefahr in weiten Teilen Tirols ist auch Donnerstag von den Experten des Landes weiterhin als erheblich eingestuft worden. Mit neuerlichem Schneefall samt stürmischem Wind herrsche in den neuschneereicheren Regionen im Norden des Landes eine für den Wintersportler heikle Lawinensituation, teilte der Lawinenwarndienst mit.

Vor allem oberhalb der Waldgrenze sei die Situation zunehmend heikel, hieß es. Bei sehr intensiven Niederschlägen könne die Lawinengefahr im Arlberggebiet und Außerfern mitunter auch groß werden, also Stufe "4" der fünfteiligen Skala erreichen.

Mehrere Abgänge in Vorarlberg

Auch in Vorarlberg gab es gestern, Mittwoch, mehrere Lawinenabgänge. In Lech am Arlberg hat ein deutscher Variantenfahrer eineinhalb Stunden unter den Schneemassen wie durch ein Wunder überlebt. Auch am Donnerstag blieb die Lawinengefahr in weiten Teilen des Landes kritisch.

Laut Lawinenlagebericht der Landeswarnzentrale bestand wegen Neu-und Triebschnee in höheren Lagen v.a. oberhalb von 1.600 Metern verbreitet erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Gefahrenstellen fanden sich an Triebschneehängen aller Expositionen sowie in Rinnen und Mulden. Schneebretter könnten bereits durch einzelne Wintersportler ausgelöst werden, Aktivitäten abseits gesicherter Pisten erfordern Erfahrung in der Lawinenbeurteilung, appellierten die Experten.

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