Sport Eybl: Familie verkauft an Sports Direct

Sämtliche Anteile sind nunl in britischer Hand - Marken könnten verschwinden

Die angeschlagene Sporthandelskette Sport Eybl ist seit Anfang April vollständig in britischer Hand. Die Gründerfamilie Eybl hat sich nach über 80 Jahren vollständig aus dem Unternehmen zurückgezogen, schreiben die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) am Donnerstag. Laut Firmenbuch hält die Sports Direct seit 2. April 100 Prozent der Anteile.

von eybl-sportgeschaeft-krems © Bild: eybl.at

Die Briten sind im Vorjahr bei Eybl eingestiegen und halten seit damals 51 Prozent an der Sporthandelskette. Die Familie Eybl behielt 49 Prozent, räumte Sports Direct aber eine Option auf den Rest ein. Von diesem Vorkaufsrecht machten die Briten nun überraschend schnell Gebrauch.

Keine Kommunikation nach außen

Das Unternehmen hat den Ausstieg der Familie Eybl zur Verwunderung von Branchenbeobachtern nicht kommuniziert. Ein Sprecher wollte am Donnerstagvormittag keinen Kommentar abgeben. Laut "OÖN" wurden bisher nicht einmal die Mitarbeiter offiziell informiert.

Das dürfte für Irritationen sorgen, zumal ein weiterer Personalabbau befürchtet wird. Dem Zeitungsbericht zufolge liegt ein Sozialplan für die Belegschaft der Zentrale in der Schublade bereit.

Im Markt geht man davon aus, dass Sports Direct den begonnenen Umbau der Sporthandelskette nun rasch vorantreibt. Die Marken Eybl und Sports Experts könnten vom Markt verschwinden, glauben Lieferanten und Konkurrenten. Entsprechende Gerüchte kochten seit dem Rückzug von Catrin Aschenwald-Eybl aus der Unternehmensführung Anfang März wieder auf. Eine Firmensprecherin sagte den "OÖN", dass eine Entscheidung über die Zukunft der Marke noch nicht gefallen sei.

Verlust von 20 Mio. angehäuft

Die britische Sports Direct ist ein Sportartikeldiskonter und hat aufgrund seiner Größe - der Umsatz lag zuletzt bei rund 2,4 Mrd. Euro - eine große Einkaufsmacht. Die börsennotierte Kette mit rund 500 Standorten in Europa setzt auf viele billige Eigenmarken, wenig Beratung und ein straffes Management. Bei Eybl haben die Briten schon Spuren hinterlassen, sie haben bald nach ihrem Einstieg die Diskontschiene der Oberösterreicher erweitert. Etwa ein Dutzend Filialen wurden in Sports-Experts-Geschäfte umgewandelt. Auch die Sports-Experts-Standorte wurden schon umgemodelt, Eigenmarken der Briten sind bereits erhältlich.

Die Eybl-Gruppe hatte vor dem Einstieg der Briten einen Verlust von 20 Mio. Euro angehäuft. Das Unternehmen wurde 1931 von Ludwig Eybl in Wels gegründet, zwischenzeitlich gibt es mehr als 50 Filialen in Österreich und Deutschland, davon 16 Eybl-Geschäfte; der Rest sind Diskont-Niederlassungen.

Kommentare

Was für Eybl, Hypo oder AUA gut ist kann doch für die schwer defizitäre Bahn nicht schlecht sein!
Je früher auch diese verkauft wird um so billiger wird es für den Steuerzahler!

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