Darum könnte eine
Mini-Eiszeit kommen

Sonne verhält sich gerade extrem ruhig - Was die Experten daraus folgern

Sie zeigt sich derzeit von ihrer trägeren Seite: Im Juni war die Sonne zweimal völlig fleckenlos - ein Zeichen für ihre niedrige Sonnenaktivität und dafür, dass sie auf ihre Minimalphase zusteuert. Experten leiten daraus einige Folgen für die Erde und ihre Bewohner ab - darunter den möglichen Beginn einer Mini-Eiszeit.

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Fakten - Darum könnte eine
Mini-Eiszeit kommen

Was Sonnenflecken sind

Der Meteorologe Paul Dorian von "Vencore Weather" veröffentlichte am 23. Juni ein von der Nasa aufgenommenes Foto (siehe unten) , das die Oberfläche der Sonne frei von den dunklen Sonnenflecken zeigt. Sonnenflecken sind jene dunklen Stellen, die normalerweise auf der sichtbaren Sonnenoberfläche zu sehen sind. Sie sind wesentlich kühler und geben folglich weniger sichtbares Licht ab - sie erscheinen also dunkler. Sonnenflecken entstehen durch extrem starke Magnetfelder. Die Anzahl und Größe dieser Flecken dienen als simples Maß für die Sonnenaktivität. Viele Flecken weisen darauf hin, dass sie Sonne magnetisch besonders aktiv ist.

Aufnahmen der Sonne
© NASA/SDO Nasa-Aufnahme der Sonne vom Juni 2016 ohne Flecken

Wir steuern auf ein solares Minimum zu

Dass die Sonne gerade eine Phase mit wenig Sonnenflecken durchlebt deutet darauf hin, dass sie sich ihrem nächsten solaren Minimum - ihrem Tiefstpunkt an Sonnenfleckenaktivität - nähert. Den Berechnungen der Experten zufolge soll es 2019 oder 2020 dazu kommen. Laut Meteorologe Paul Dorian ist die Sonne so ruhig wie sie es schon seit einem Jahrhundert nicht mehr war. Die Sonne durchläuft ungefähr alle 11 Jahre einen natürlichen Zyklus, in dem sich das Magnetfeld der Sonne ändert. Der Zyklus zeichnet sich durch Phasen hoher Sonnenflecken-Aktivität (höchste Aktivität = solares Maximum) und ruhigen Phasen (geringste Aktivität = solares Minimum) aus.

Der derzeitige 24. Sonnenzyklus - Messbeginn war 1755 - ist der schwächste Zyklus mit den wenigsten Sonnenflecken seit über einem Jahrhundert.

Aufnahmen der Sonne
© NASA/ARC/Hathaway

Welche Folgen Experten sehen

1. Gefahr für Astronauten

Ein solares Minimum, wie es für 2019/20 erwartet wird, bedeutet laut Dorian nicht, dass es gar keine Sonnenaktivität gibt. Während inaktiver Phasen treten sogenannte galaktisch kosmische Strahlen häufiger auf, da schützende Solarstürme und das magnetische Feld der Sonne während dieser Periode geschwächt sind und die Strahlung so besser zur Erde durchdringen kann. Die gestiegene Strahlung setzt dem Experten zufolge Astronauten einer größeren Gefahr aus, da sie "leicht einen menschlichen DNA-Strang zerstören kann."

Auf der anderen Seite hat die geringe Sonnenfleckenaktivität auch eine positive Konsequenz: Die Sonne gibt weniger extreme ultraviolette Strahlung (EUV) ab, wodurch die obere Schicht der Erdatmosphäre abkühlt und sich zusammenzieht. Der Luftwiderstand sinkt in Folge stark ab und das führt wiederum dazu, dass Satelliten weniger Probleme haben, in ihrer Umlaufbahn zu bleiben.

2. Mini-Eiszeit?

Einige Forscher gehen davon aus, dass die kommende inaktive Phase der Sonne eine Mini-Eiszeit zur Folge haben könnte. Die letzte Kälteperiode dieser Art, das "Maunderminimum", ereignete sich zwischen 1645 und 1715. In dieser Zeit haben Wissenschaftler eine stark verringerte Sonnenfleckenaktivität registriert.

Professor Valentina Zharkova von der Northumbria Universität und ihr Team haben bereits 2015 vorhergesagt, dass es zwischen 2020 und 2050 eine stark verringerte Solarfleckenaktivität geben wird. Laut Prognosemodell soll während den 2030igern die Sonnenaktivität um bis zu 60 Prozent sinken. Nach Angaben von Zharkova seien damit ähnliche Bedingungen gegeben wie zur Zeit des "Maunderminimum". Die Wissenschaftler haben mit Hilfe des Wilcox-Solar-Observatoriums in Kalifornien die Aktivitäten von drei Solar-Zyklen (von 1976 bis 2008) untersucht. "Unsere Vorhersagen weisen eine Genauigkeit von 97 Prozent auf", erklärte Zharkova damals in einer Aussendung.

Ein direkter ursächlicher Zusammenhang zwischen der geringen Sonnenaktivität und einer möglichen Mini-Eiszeit wird in dem Bericht der Wissenschaftler jedoch nicht behauptet. Denn für das kühle Klima zwischen 1645 und 1715 waren höchstwahrscheinlich mehrere Faktoren, wie Vulkanausbrüche oder eine geringere Menge von Treibhausgasen, verantwortlich. Die Chance auf eine Mini-Eiszeit lebt also, doch müsste dafür schon eine Reihe an Gegebenheiten zusammenspielen.

Experten sind zudem der Ansicht, dass die Sonnenaktivität nur einen geringen Einfluss auf die globale Erderwärmung hat. Ein solares Minimum würde die Erderwärmung des 21. Jahrhunderts nur um 0,3 Grad Celsius (rund 10 Prozent) bremsen, wie eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung aus dem Jahr 2011 ergeben hat. Das ist laut Forschern zu wenig, um den Klimawandel deutlich abzuschwächen.

Wann die nächste richtige Eiszeit erwartet wird

Die nächste richtige Eiszeit kommt aber bestimmt. Und zwar in rund 100.000 Jahren. Wie die Wissenschaftler vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung Anfang 2016 mitteilten, verschiebt der Klimawandel die Eiszeit: "Auch ohne den menschengemachten Klimawandel würden wir den Beginn einer neuen Eiszeit erst in etwa 50.000 Jahren erwarten – das macht das Holozän als gegenwärtige Epoche bereits zu einer ungewöhnlich langen Phase zwischen zwei Eiszeiten", teilte der Leitautor Andrey Ganopolski in einer Aussendung mit. Die Studie zeige jedoch, dass bereits relativ moderate zusätzliche CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas ausreichen würden, um die nächste Eiszeit um weitere 50.000 Jahre zu verzögern. "Unter dem Strich bedeutet dies, dass wir einen kompletten Eiszeitzyklus überspringen, was beispiellos ist", sagte Ganopolski.

Eine exakte Klimavorhersage ist das Modell laut anderen Experten zwar nicht, das Ergebnis wird aber als plausibel akzeptiert.

Kommentare

Henry Knuddi

wir haben seit 2015 eine eiszeit unter den menschen, weil ein paar ganz neidige nicht den anderen eine minimalität gönnen - allein die vielen hasspostings im netz sind eiszeit-ereger
ich persönlich lese solche sachen nicht - schade um die zeit - ich lösche sie ganz einfach ...
ich hab ein virenposter, den lösche ich direkt am server ....
bei mir wirkt die eiszeit nicht

Rene Wien melden

Was "Die Experten" heute sagen ist doch morgen längst überholt ;)

Henry Knuddi
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heute nacht ist eiszeit - 6,5 grad

neusiedlersee melden



Exakt ist die Vorhersage also nicht, sagt man uns. Aber es ist gut zu wissen, was uns erwartet. Ein paar Jahre lasse ich mir Zeit, dann werde ich etwas mehr Holz einlagern als bisher, sollte die nächste Eiszeit doch schon in 50.000 Jahren kommen.
Eines hat man uns nicht gesagt: Weiß man schon, zumindest ungefähr, in welchem Monat die Eiszeit im Jahr 52.016 beginnen wird?

Henry Knuddi
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sicher zu den hundstagen im august :)

jaja.. die Klimaerwärmungslüge...

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