Herzerlstecker und Figuren vorgestellt

150 lebensgroße Sänger als Fotomotive werden in Wiener Parks aufgestellt

Noch 41 Tage bis zum Eurovision Song Contest (ESC) 2015 - höchste Zeit also, die Wiener in Feierlaune zu versetzen. Um ein bisschen ESC-Flair zu verbreiten, verteilt die Stadt 150 lebensgroße Sängerfiguren in Parks und verziert die Wiener Blumenbeete mit rund 10.000 Herzerlstecker. Außerdem wird das Wettsingen nun auch zum Wiener "ÖkoEvent" - dafür sorgen etwa Mehrweggeschirr und alternativer Notstrom.

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60. Song Contest - Herzerlstecker und Figuren vorgestellt

"Wir wollen im Stadtbild Song Contest-Stimmung verbreiten", erklärte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch bei der Präsentation der neuen Stadtdeko. Die Blechfiguren - eine Sängerin und ein Sänger, die jeweils eine Mikrofon-Schaufel-Kombination halten - sollen sowohl bei Touristen als auch bei Bewohnern der Bundeshauptstadt zum beliebten Fotomotiv werden. Das lässt sich die Stadt 132 Euro pro Stück kosten.

"12 Points go to ... Vienna Parks"

Die 10.000 rot-weiß-roten Herzerlstecker, die ähnlich den "Nimm' ein Sackerl für mein Gackerl"-Schildern verteilt werden, verkünden dagegen den Slogan "12 Points go to ... Vienna Parks". Die große Stückzahl der in den stadteigenen Werkstätten gefertigten Herzen begründete die Stadträtin heute mit der Beliebtheit der Hunde-Mahn-Schilder: "Da haben sich auch viele verselbstständigt und sind in die Wiener Haushalte gewandert. Das erwarten wir uns auch bei der Song Contest-Deko." Die Figuren sollen hingegen möglichst bleiben, wo sie abgestellt wurden - dafür sorgt eine solide Verankerung im Boden.

In Sachen Umweltschutz glänzt der Song Contest inzwischen bereits zum zweiten Mal: Nach der Zertifizierung als "Green Event" durch den Bund, wird das europäische Sangesfest nun auch zum Wiener "ÖkoEvent". Diesen Titel verdient man sich durch Abfallvermeidung und Ressourcenschonung, wie Sima erklärte. Unter anderem verzichtet der ESC auf Wegwerfgeschirr: Sowohl Becher als auch Besteck und Teller wird es nur in der Mehrwegvariante geben - erstmals für eine Veranstaltung in dieser Größenordnung. Unter anderem sind 50.000 eigens gebrandete Becher geplant. Ist reguläres Geschirr aus Sicherheitsgründen nicht möglich, kommen nachhaltige Rohstoffe zum Einsatz.

Ökologischer Hintergedanke

"Wir wollen mit dem Song Contest in Wien auch eine ganz besondere Haltung ausdrücken. Dazu gehört es, so ökologisch wie möglich zu sein", betonte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Getrennte Müllsammlung und zehn große Trinkbrunnen gehören ohnehin bereits zum Standardrepertoire von Wiener Großevents. ESC-Fans können sich am Rathausplatz außerdem mit regionalen und saisonalen Bio-Gerichten stärken. Auf Alukapseln bei Tee- und Kaffeemaschinen wird dagegen ebenso wenig zurückgegriffen wie auf Getränkedosen.

Neu ist der Verzicht auf ein Diesel-Notstromaggregat. Statt dem Energiefresser komme eine Art "überlebensgroßes Batteriepaket" zum Einsatz, schilderte Sima. Bei der Energie setzt die Stadt generell auf "green" - der Strom für den Song Contest kommt ausschließlich aus nachhaltigen Energiequellen wie etwa Wasserkraft. Auch die Besucher sollen die Umwelt schonen - deshalb gilt das Ticket auch gleich als Fahrschein für die Wiener Linien. Beim Wohnen kann man ebenfalls öko sein: Die Stadt empfiehlt mehrere Hotels, die mit dem Umweltzeichen Tourismus ausgezeichnet sind.

Schöneberger verkündet Punkte aus Deutschland

Die Punkte aus Deutschland für die Teilnehmer des Song Contest-Finales verkündet in diesem Jahr Barbara Schöneberger (41). Von der Hamburger Reeperbahn wird am 23. Mai direkt nach Wien geschaltet, damit die Moderatorin live die höchsten drei ESC-Wertungen - 12, 10 und 8 Punkte - bekanntgeben kann. Das teilte der NDR am Mittwoch in Hamburg mit. Die Punkte 1 bis 7 werden auf einer Tafel angezeigt.

Sängerin Lena Meyer-Landrut ist unterdessen nach eigenen Angaben froh, dass der Hype nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) im Mai 2010 vorüber ist. "Ich hätte eigentlich verrückt werden müssen", sagte die 23-Jährige im Rückblick dem "Zeit Magazin". "Ein Jahr lang lief alles perfekt, dann war alles schlecht, was ich gemacht habe".

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