Einblicke in die Sonderhaftanstalt Asten

Jenseits von Gut und Böse: Seelen-Welten, in denen Mord kein Verbrechen ist

von Sonderhaftanstalt Asten © Bild: © Michael Appelt

Männer, 91 an der Zahl, die fürchterliche Delikte begangen, andere Menschen getötet, schwer verletzt oder mit wüsten Drohungen in Todesangst versetzt haben. 91 Männer, die nicht wussten, was sie taten, als sie ihre Verbrechen begingen, und vom Gesetz her nicht für ihre Taten verantwortlich gemacht werden dürfen. Weil sie hochgradig geistesgestört sind. Ihnen die Fähigkeit fehlt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Sie deshalb ständig Grenzen überschreiten. Ohne das zu begreifen.

Die meisten von ihnen sind schizophren

Können sie jemals lernen, zu verstehen, dass sie an einer Krankheit leiden? Bei den meisten dieser 91 Männer, die derzeit in der oberösterreichischen Sondervollzugsanstalt Asten untergebracht sind, lautet die Diagnose Paranoide Schizophrenie. Was bedeutet: Sie sind geplagt von Wahnvorstellungen. Hören Stimmen, die ihnen abstruse Geschichten erzählen und absurde Befehle geben. Glauben, ihnen selbst würde jemand Böses antun wollen. Leben in Seelenwelten, die jenseits dessen liegen, was "Normalität“ genannt wird.

Sonderhaftanstalt Asten
© © Michael Appelt Psychologe Martin Kitzberger, Leiter der der Sonderanstalt Asten. Links neben ihm: Martin Purner, Chef der Pflegeabteilung.

Ist es überhaupt möglich, Betroffene mit derart seltsamen Phantasien irgendwann wieder in die Gesellschaft einzugliedern? "Viele von ihnen sehr wohl“, erklärt Asten-Leiter Martin Kitzberger. Nachsatz des erfahrenen Psychologen: "Aber nur, wenn sie davor adäquat betreut werden.“

Eher Spital als Gefängnis

In dem Anhaltezentrum, das eher wie ein Spital als ein Gefängnis aussieht, arbeiten natürlich auch Justizwachbeamte. Der Großteil des Personals besteht jedoch aus psychologisch und medizinisch bestens geschulten Fachkräften. Die sämtliche ihrer Patienten mit Namen kennen, über jedes Detail ihrer in der Regel äußerst schwierigen Geschichten Bescheid wissen und in der Folge schon im Vorfeld diverser Krankheitsschübe adäquate Vorkehrungen setzen können. "Was uns zugute kommt“, so Kitzberger: "Wir sind ausreichend besetzt, meine Mitarbeiter und ich verfügen also über die notwendige Zeit, um uns mit den Patienten umfassend zu beschäftigen.“

Ein Idealzustand - in einem "normalen Gefängnis“ nicht durchführbar: "Weswegen es von immenser Wichtigkeit wäre, geistig abnorme Rechtsbrecher ausschließlich in Spezialanstalten unterzubringen.“

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als E-Paper Version.

Kommentare

Diese Spezialisten haben eben auch gegenüber jenen Menschen eine Verantwortung. Die können nicht nur auf die Stimme des Mobs "Wir wollen diese 'Monster' nicht, also tut alles damit wir sie nie mehr sehen müssen" hören. Und das ist gut so.

Urlauber2620
Urlauber2620 melden

Solche Menschen dürften nie wieder auf die Menschheit losgelassen werden. Aber die Spezialisten wollen Gott spielen ohne Ahnung zu haben was sie anrichten.

simm1111
simm1111 melden

Weil sie nicht die Konsequenzen zu ziehen haben, bzw. es passiert ihnen ja nichts wenn sie eine falsche Diagnose stellen!!

Seite 1 von 1