Die größten Smartphone-Mythen

...die nicht stimmen: Von ominösen Akku-Killern bis zum Zwang bei Ladekabeln

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Je höher die Spezifikationen, desto besser das Gerät

Leider ein Trugschluss: Eine höhere Zahl bei den Spezifikationen bedeutet nicht zwingend ein besseres Gerät. Bestes und jüngstes Beispiel sind extrem hohe Display-Auflösungen: Während die höhere Pixeldichte ab einer gewissen Stufe für das (freie) menschliche Auge nicht mehr erkennbar ist, kann diese unnötig schnell am Akku saugen. Für einen Effekt, von dem der Nutzer also nicht profitiert, wird er mit einer geringeren Akkulaufzeit "bestraft". Das prominenteste Beispiel bleiben aber die Megapixel von Handy-Kameras. Höhere Auflösung alleine bedeutet nämlich bei weitem nicht bessere Kamera-Qualität.

Akkus gehören vollständig entladen

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Dieser Mythos ist Schnee von vorgestern. Dazu muss man wissen, dass sich die Technologie geändert hat: In Zeiten von NiMH-Akkus (Nickel-Metallhydrid) mag dies noch zutreffend gewesen sein, weil die Akkus vor allem wegen des Memory-Effekts sehr empfindlich reagierten. Heutzutage sind aber nahezu nur noch Lithium-Ionen-Akkus in Verwendung, die nahezu immun gegen derartige Effekte sind. Wann man also wieder auflädt, ist vollkommen egal und hat keinerlei Auswirkung auf die Lebensdauer.

Helligkeitssensor spart Energie

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Wie praktisch: Der Helligkeitssensor am Smartphone passt einem automatisch die Helligkeit des Display ans Umgebungslicht an und spart dabei auch noch Strom. Leider nein: Im Normalfall benötigt der aktivierte Helligkeitssensor nämlich mehr Energie als er fürs Display einsparen kann. Am besten ist es also, eine moderate Helligkeit manuell einzustellen, mit der man zurecht kommt.

Anwendungen im Hintergrund vermeiden

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Anwendungen bzw. Apps, die im Hintergrund laufen, kosten Leistung und Akkulaufzeit. Das stimmt so nicht ganz: Weil sowohl Android als auch mittlerweile iOS Anwendungen im Hintergrund eine Art Obergrenze zuteilen, also festlegen, wieviel diese maximal im Hintergrund verrichten dürfen. Es wird jedenfalls auch dafür gesorgt, dass genug Speicher frei bleibt, um aktive Anwendungen im Vordergrund zu versorgen. Notfalls wird automatisch Speicher frei gemacht. Kein Grund zur Beunruhigung also durch böse Aktivitäten im Hintergrund.

WiFi- und Bluetooth-Bereitschaft schaden der Akkulaufzeit

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Wir alle wissen den Drahtlos-Komfort zu schätzen und scheinen die Zeiten längst vergessen zu haben, in denen man große Datenmengen lediglich per Kabel vom und auf das Smartphone übertragen konnte. Und dennoch wird man oft davor gewarnt, Bluetooth und WLAN zu aktivieren, wenn man es nicht braucht, weil es der Akkulaufzeit schaden würde. Vollkommen unbegründet: Die Bereitschaft alleine saugt keineswegs am Akku. Lediglich sobald eine der beiden Übertragungen tatsächlich aktiv ist. Wobei Bluetooth heutzutage nach neuen Standards selbst dann vergleichsweise wenig Strom verbraucht.

Der überladene Akku

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Wenn man sein Handy über Nacht auflädt, kann man damit den Akku ruinieren. Auch das ist mittlerweile kompletter Unfug. Akkus neuerer Bauart haben eine Ladesperre, wenn sie einmal vollständig geladen sind. Man kann also beruhigt schlafen gehen. Und sein Smartphone am Ladekabel angeschlossen lassen. Womit wir schon beim letzten Mythos angelangt sind.

Am besten nur Original-Ladekabel verwenden

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Dieses Märchen bekommt man am liebsten von den Smartphone-Herstellern selbst aufgetischt. Ob man uns vor hinterhältigen chinesischen Netzteilen zur Allgemeingefährdung bewahren möchte? Mitnichten: Die dem Smartphone beiliegenden Netzteile stammen (wie die Geräte übrigens auch) nicht selten ja auch aus China. Die Wahrheit ist: Das Geschäft macht man heutzutage kaum noch mit Smartphones, sondern mit dem Zubehör. Warum ein kompatibles Netzteil eines renommierten Herstellers schlechter sein soll als ein überteuertes aus erster Hand, lässt sonst auch schwer begründen. Nur bei gar zu billigen Ladestationen sollte man ein bisschen gesunde Skepsis walten lassen. Das teure Original muss es aber wirklich nicht sein.

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