Skurrile Vorschriften für
Red Bulls Jung-Kicker

Wer in Leipzig spielen will, muss sich einem rigorosen Verhaltenskodex unterwerfen

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Fakten - Skurrile Vorschriften für
Red Bulls Jung-Kicker

Die deutschen Jung-Bullen sind im Gegensatz zur Profi-Abteilung bereits in der Spitze angekommen. Sowohl die U17 als auch die U19 Leipzigs gewannen in der vergangenen Saison die Bundesliga Nord/Nordost und scheiterten erst im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Keine schlechte Bilanz für einen Verein, den es in dieser Form erst seit fünf Jahren gibt.

Für diese Erfolge nimmt der Getränkekonzern viel Geld in die Hand. Zurzeit wird das neue Trainingsgelände des Vereins fertiggestellt, das Profis und Nachwuchs gleichermaßen als Hauptquartier dienen wird und in das der Klub geschätzte 30 Millionen Euro investiert hat. Und bereits seit längerem kritisiert die Konkurrenz die übertriebenen Gehälter, die RB seinen Nachwuchskickern zahlen soll. So werden bereits 14-Jährigen vierstellige Gehälter angeboten, um sie nach Leipzig zu locken.

Geld ist aber nur ein Teil des Erfolgsrezepts der roten Bullen. Die andere Hälfte ist Konsequenz – und die wird auch von den Jugendlichen verlangt. Drei skurrile Regelungen aus dem Verhaltenskodex für Nachwuchsspieler:

Teure Kilos

Der Verein verlangt von seinen Spielern strikte Disziplin, wenn es um die körperliche Fitness geht. Auch von Pubertierenden – und auch im Urlaub. Ein ehemaliger Nachwuchsspieler berichtete der „Zeit“, lediglich ein Kilo Gewichtszunahme sei erlaubt. Pro 100 Gramm mehr auf der Waage müssen fünf Euro bezahlt werden – das macht 50 Euro pro Kilo. Da will jedes Schnitzel wohl überlegt sein.

Haare schön

Ein anderer früherer Nachwuchs-Kicker der Leipziger erzählte der Wochenzeitung, mit der Unterschrift unter den Vertrag mit dem Klub verkaufe man sämtliche Persönlichkeitsrechte. Tätowierungen sind verboten, generell muss jeder Spieler auf Aussehen und Frisur achten.

Ab ins Bett

Die meisten Teenager sind nicht unbedingt dafür bekannt, um acht Uhr abends schlafen zu gehen, bei RB Leipzig muss man sich damit jedoch wohl oder übel anfreunden. In der trainingsfreien Zeit müssen die Spieler um 22 Uhr zu Hause sein, andernfalls sogar bereits um 20 Uhr. Zu Hause heißt in diesem Fall aber nicht nur in der Wohnung, sondern im Bett. Auch mit 18. Wer erfolgreich sein will, muss offenbar leiden. Zumindest in Leipzig.

Kommentare

strizzi1949

Und die lassen sich das gefallen? Schön blöd! Das ist doch Einschränkung der persönlichen Freiheit! Im Job hat der Chef das Sagen, aber was ich privat mache, geht doch die Firma nix an, solange ich meine Leistung bringe!

Roland Mösl

Das ist noch gar nichts. Wer würde 37 Grad warmes Wasser als einziges Getränk akzeptieren? Grusig warmes Wasser. Schlittenhunde bekommen aber nichts anderes zum trinken, soll so gesund sein.

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