Die skurrilsten
Medizin-Mythen ...

... und Antworten auf jene Fragen, die zu stellen Ihnen bislang zu peinlich waren

Kann man sich von Klobrillen Krankheiten holen? Seinen eigenen Urin trinken? Und sich den Penis wirklich brechen? (Idealerweise nicht alles zeitgleich, versteht sich.) Fragen, die immer schon interessiert haben, auf die man aber noch keine befriedigende Antwort gefunden hat. Nicht zuletzt deshalb, weil es dann doch irgendwie zu peinlich war, sie zu stellen. Das Buch "Warum haben Männer Brustwarzen" bringt Licht ins Medizin-Dunkel.

von Illustration eines Arztes vor rotem Hintergrund © Bild: Shutterstock.com

Kann man sich von Klobrillen Krankheiten holen?

Öffentliche Toiletten mögen das Grauen jedes Hygienefanatikers sein. Und ja: Ganz ausschließen kann man nicht, dass man sie mit ein paar Krankheitserregern mehr wieder verlässt. Dennoch sind Klobrillen weit weniger gefährlich, als manch einer denkt. Der Mikrobiologe Charles Gerba von der University of Arizona hat besagten Gegenstand unter die Lupe genommen und herausgefunden: Auf einem Büroschreibtisch tummeln sich rund 400 so viele Bakterien wie auf einer durchschnittlichen Klobrille.

Macht Lippenbalsam süchtig?

Lippenbalsam-Junkies wissen: Einmal ausprobiert, muss man immer und immer wieder nachschmieren, damit die Lippen nicht zum feuchtigkeitsärmsten Körperareal überhaupt werden. Doch kann man auf Lippenbalsam wirklich süchtig werden? Die gute Nachricht: Die Antwort lautet nein. Carmex zum Beispiel, ein Marktführer in Sachen Lippenpflege in den USA, enthält Salicylsäure. Salicylsäure wirkt schmerzstillend und austrocknend. Süchtig macht sie aber nicht. Ob es zweckdienlich ist, einem Lippenbalsam ein Mittel beizumengen, das austrocknend wirkt, ist eine andere Frage.

Kann man seinen Urin trinken?

Diese Frage ist mit einem klaren Ja beantworten. Urin besteht in der Regel zu 95 Prozent aus Wasser, zu 2,5 Prozent aus Harnstoff und zu weiteren 2,5 Prozent aus Salz, diversen andere Mineralien, Hormonen und Enzymen. Es wird behauptet, das körperliche Abfallprodukt würde Krankheitserreger abtöten und Heilungsprozesse fördern. Für manche Grund genug, den Tag mit einem Glas frischen Urin zu beginnen. Wenn es auch nicht schaden mag, so bleiben wir doch lieber bei unserem Glas frisch gepressten ... Orangensaft.

Warum haben alte Damen einen Damenbart?

Eine Tatsache, die die meisten von uns - zumindest noch in jüngeren Jahren - einfach so hinnehmen. Doch haben Sie sich schon mal nach dem Grund gefragt? Die Antwort ist ganz simpel: Mit der Menopause verschiebt sich das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Hormonen. Während etwa ab dem 65. Lebensjahr fast keine weiblichen Hormone mehr ausgeschüttet werden, bleibt die Produktion der männlichen bestehen. Das kann dazu führen, dass in Damengesichtern das eine oder andere Barthaar sprießt.

Kann man sich wirklich den Penis brechen?

Meine Herren, Sie müssen jetzt ganz stark sein! Wie die meisten vermutlich wissen, steckt im Penis zwar kein Knochen - zu einem sogenannten Bruch kann es dennoch kommen. Nämlich dann, wenn ein innerer Riss entsteht. In diesem Fall spricht man von einer Penisfraktur. Ein plötzlicher Schlag auf den erigierten Penis oder eine gewaltsame Überdehnung können den Schwellkörper reißen lassen. Um zu verhindern, dass es zu einem Funktionsverlust kommt, ist ein sofortiger chirurgischer Eingriff notwendig.

Soll man nach einem Schlangenbiss das Gift aussaugen?

Zugegeben, mit dieser Frage werden Sie sich vermutlich nicht allzu oft auseinandersetzen müssen. Dennoch ist es hilfreich zu wissen, was es im Notfall zu tun gilt. Regel Nummer eins lautet: Bitte versuchen Sie nicht, das Gift aus der Bisswunde zu saugen! Damit würden Sie damit bloß bewirken, dass das Gift noch schneller in die Blutbahn gelangt. Denn so wie falsches Abbinden oder Aufschneiden führt auch das Aussaugen zu einem erhöhten Puls. Besser: Die Wunde desinfizieren, ruhig stellen, tiefer als das Herz lagern und so schnell wie möglich ärztliche Hilfe holen.

Warum haben Männer Brustwarzen?

Ja, warum haben Männer Brustwarzen? Was die Versorgung des Nachwuchses anbelangt, sind sie jedenfalls nutzlos. Wer dieser Frage auf den Grund gehen will, muss bereits im Mutterleib nach der Antwort suchen. Bis zur sechsten Schwangerschaftswoche ist der Embryo nämlich nach der weiblichen Vorlage entwickelt. Erst danach werden gegebenenfalls die männlichen Geschlechtshormone aktiv, die unter anderem für die Entwicklung des Penis sorgen. Die Brustwarzen sind jedenfalls schon mal da - und bleiben auch. Ganz nach dem Motto: Hilft's nicht, schadet's nicht.

"Warum haben Männer Brustwarzen?" von Mark Leyner & Dr. Billy Goldberg
© Plassen Verlag

Warum haben Männer Brustwarzen?
Mark Leyner & Dr. Billy Goldberg
172 Seiten, Softcover
ISBN: 978-3-86470-402-4
13,35 €

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