Fenninger hofft im ÖSV-Streit
auf Klärung - "Aber intern"

Ski-Superstar bedauert, dass kritisches E-Mail an die Öffentlichkeit gelangt ist

In einem Eintrag auf Facebook und Twitter hat Skirennläuferin Anna Fenninger bedauert, dass ihre an ÖSV-Funktionäre gerichtete Email an die Öffentlichkeit gelangt ist. Die zweifache Gesamtweltcupsiegerin aus Salzburg, die sich derzeit mit dem Damenteam zum Konditraining auf Zypern befindet, äußerte aber auch Zuversicht: "Wir klären das Thema hoffentlich intern - wie von Anfang an beabsichtigt."

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Ski Alpin - Fenninger hofft im ÖSV-Streit
auf Klärung - "Aber intern"

"Ihr habt heute sicher schon Zeitung gelesen oder Radio gehört und euch gehörig gewundert. Ich habe mich gestern auch gewundert, dass meine mail mit vertraulichem Inhalt plötzlich in der Öffentlichkeit landet. Ich bedauere das sehr und bitte meine Fans und die Medien um Verständnis, dass ich die ungeplante Öffentlichkeit jetzt nicht auch noch mit weiteren Kommentierungen vergrößern will", schrieb Fenninger. Sie bitte um Verständnis und bedanke sich herzlich für den "mega support".

hey leute, ihr habt heute sicher schon zeitung gelesen oder radio gehört und euch gehörig gewundert. ich habe mich...

Posted by Anna Fenninger on Dienstag, 12. Mai 2015

Öffentlichkeit steht hinter Anna Fenninger

In den sozialen Netzwerken findet Fenninger nach ihrem Rundumschlag großen Zuspruch. Der Österreichische Skiverband hingegen war weniger davon angetan, dass sich die Vorzeigeläuferin per Email an Präsident Peter Schröcksnadel und Co. ihren scheinbar enormen Frust von der Seele geschrieben hat. Von wem die brisante Post an die "Sportwoche" weitergeleitet worden war, ist nicht bekannt. Seit das Online-Portal "Sportnet" am Montagabend daraus zitierte, gehen die Wogen hoch.

Fenninger kritisierte in der E-Mail die ablehnenden Haltung des ÖSV gegenüber ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher, drohte mit Rücktritt und forderte auch eine verbesserte Regelung ihrer sportlichen Betreuung. Der ÖSV konterte am Dienstag per Email an die Redaktionen, dass man eine Trennung vom Manager nie verlangt habe, aber für eine Zusammenarbeit derzeit die Gesprächsbasis fehle. Außerdem teilte der ÖSV mit, dass die Athletin von "einem hochwertigen Betreuungsangebot profitieren" könne und auch bereits über einen Individualtrainer verfüge.

Minister Gerald Klug will vermitteln

Der Konflikt zwischen Fenninger und dem ÖSV wird nun auch zum Thema der Politik: Sportminister Gerald Klug will offensichtlich mit Fenninger und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel Gespräche führen, wie er am Mittwoch am Rande des SPÖ-Präsidiums vor Journalisten andeutete.

Auf die Frage, ob er eingreifen werde, wenn Fenninger nicht mehr für Österreich starten wolle, meinte Klug: "Ich möchte zur Stunde in diesem Zusammenhang keine öffentlichen Kommentare abgeben", bevor er nicht mit Fenninger und Schröcksnadel persönlich geredet habe. Darüber hinaus wollte er nichts sagen.

Kommentare

Ich bin voll auf Annas Seite! Und ich muss schmunzeln, wie geschickt sie das eingefädelt hat, um gegen den mächtigen ÖSV eine Chance zu haben. Das Email wurde sicher vorsätzlich von Annas Management in die Öffentlichkeit gebracht - und nun bedankt sich Anna auch noch für den "mega support" in der Bevölkerung! Gratuliere für den Schachzug, Anna! Genial!

der korrupte klug will vermitteln? der witz des jahres.

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