Streif - One Hell of a Ride
Premiere auf der Leinwand

Premiere des Filmspektakels über die härteste Abfahrt der Welt - "Ein Höllenritt"

Ein tödlicher Lawinen-Unfall einer anderen Seilschaft am Everest war es, der Regisseur Gerald Salmina und die weiteren Macher von "Mount St. Elias" bewogen hat, ihre Pläne hinsichtlich eines weiteren Ski-Films zu ändern. Herausgekommen ist der erste abendfüllende Dokumentarfilm über das Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennen, der dramaturgisch wie ein Spielfilm funktioniert. "Streif - One Hell of a Ride" kommt am 25. Dezember in die Kinos.

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© Video: Kitzbühel Tourismus/pro.media

Damit können sich Fans vor der nächsten Auflage des wahrscheinlich berühmtesten Abfahrtstrennens der Welt ein durchaus neues Bild von den Ereignissen rund um das Ski- und Society-Spektakel in Tirol machen. Die Bilder des "Höllenritts" sind spektakulär, imposant, neu. Die Handlung folgt dem Muster von "Mount St. Elias" mit Erzählern - hier sind das die beiden Ex-Rennfahrer Didier Cuche (Kitz-Rekordsieger) und Daron Rahlves - sowie im Wesentlichen fünf Hauptakteuren, den Skifahrern Aksel Lund Svindal, Erik Guay, Max Franz, Juri Danilotschkin und Hannes Reichelt.

Streif-Premiere
© Philipp Schuster/Red Bull Content Pool Premiere im Wiener Gartenbaukino

Diese Protagonisten absolvierten am Montagabend im Wiener Gartenbaukino auch den "Ritt" auf dem Roten Teppich souverän. Und auch die Emotionen waren intensiv. Während dem jungen Weißrussen Danilotschkin "warm ums Herz" wurde und er auf der Bühne im Anschluss an die Vorstellung seine im Film gezeigte Trainermutter in Anlehnung an den großen "Herminator" kurzerhand zur "Mamanator" machte, hatte Didier Cuche beim Anblick von Hans Gruggers Sturz "Tränen in den Augen". Dieser wiederum empfand einfach eine "große Dankbarkeit" bei der Uraufführung des Films dabei gewesen zu sein.

Streif-Premiere
© Philipp Schuster/Red Bull Content Pool Die Stars des Films

Der Held ist die Strecke

Der wahre Held ist aber freilich die "Streif", also die Rennstrecke selbst. Wahrscheinlich wird ohnehin kein Skirennen auf diesem Planeten medial so gut belichtet wie jenes in Kitzbühel. Doch der vom Kitzbüheler Extremskifahrer, Bergsteiger und KSC-Mitglied Axel Naglich initiierte Film schafft es dank Regisseur Gerald Salmina und seiner im Metier profunden Crew nicht nur, das alljährliche Sport-und Society-Spektakel auf Cinemascope-Breite aufzuziehen, sondern auch eine bemerkenswerte Authentizität.

Und das nicht nur dank der zum Teil sehr aufwendigen Bilder, die man von den 18 Kamerateams aus über tausend Stunden an 148 Drehtagen angefilmtem Material erhalten hat. Der Film lässt auch thematisch das Thema "Streif" besser und neu verstehen.

Streif-Premiere
© Philipp Schuster/Red Bull Content Pool Das Publikum quittierte den Film mit minutenlangem Applaus

Hannes Reichelts großer Moment

"One Hell of a Ride" zeigt im Wesentlichen die Ereignisse rund um das 74. Hahnenkammrennen im Jänner 2014 sowie die 365 Tage davor. Der Kanadier Erik Guay ist großer Favorit, muss aber im letzten Moment für das Rennen auf einer der schwierigsten und gefährlichsten Abfahrtsstrecken der Welt verletzt passen. Die Organisatoren kämpfen gegen eklatanten Schneemangel, schaffen das Wunder, am Ende kann aber doch nicht über die berühmte Hausbergkante gefahren werden. Svindal fühlt sich seinem Premieren-Abfahrtssieg bereits sehr nahe, es siegt aber erstmals der Österreicher Reichelt, obwohl dieser wegen einer schweren Rückenverletzung gar nicht antreten hätte dürfen.

Streif-Premiere
© Philipp Schuster/Red Bull Content Pool Hannes Reichelt, Sieger des Hahnenkammrennens

So weit der Plot. Das Besondere am Streif-Film ist freilich, dass er nicht nur den dramatischen Rennverlauf, sondern - beginnend mit dem Rennen 2013 - das ganze Jahr bis zu diesem Klimax aufarbeitet und dabei fünf der besten Abfahrtsläufer der Welt verfolgt, ihr Sommer-Training, ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen zeigt. Abgerundet wird der Film durch historische Rückblicke sowie die Erzählung der Tragödien der schwer gestürzten Läufer Daniel Albrecht und Hans Grugger, die auf der Streif fast ihr Leben verloren hätten.

Der Film schreibt Drehbuch selbst

Dass ein Film wie dieser zudem sein Drehbuch ständig anpassen musste, liegt angesichts von Wetter, Distanzen oder Vorschriften des Ski-Verbandes auf der Hand. Im Gegensatz zu Salminas früheren Zusammenarbeiten mit "Freigeistern" habe man sich diesmal auch alleine wegen der minutiös geplanten Trainings der Läufer damit abfinden müssen, dass diese irgendwann müde sind und nicht mehr zur Verfügung stehen. Max Franz, der in "Höllenritt" den Part des "jungen Wilden" gibt, staunte über eine neue Außensicht seines Sports. "Es gibt ja Menschen, die meinen, wir fahren da im Winter zur Gaude ein paar Mal runter und haben sonst nichts zu tun. Dieser Film macht klar, wie es wirklich ist. Er erzeugt bei mit Gänsehaut Feeling."

Der Film wird englisch nachsynchronisiert und soll im Sommer 2015 in Australien, Neuseeland und Japan anlaufen. Für Oktober 2015 ist die Premiere in Los Angeles geplant, Salmina hofft auf die Teilnahme von Arnold Schwarzenegger. Der kommt auch im Film kurz vor, ist der doch ohnehin Stammgast beim Rennen in Kitz. Von Schwarzenegger stammt der passende Sager: "Die Streif ist wie ein guter Actionfilm - bis zum Schluss spannend."

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