Burgtheater: Stantejsky wehrt sich

Ehemalige kaufmännische Direktorin: "Wurde zerrieben zwischen Springer und Hartmann"

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Skandal - Burgtheater: Stantejsky wehrt sich

Er war über alle Risiken immer informiert. Wenn zusätzliche Produktionen angedacht wurden und ich deutlich sagte: 'Das Geld ist nicht da', war ihm das völlig egal. Dass das Geld nicht da war, hat jeder gewusst, auch Springer und der Aufsichtsrat."

Stantejsky bestreitet Fälschungsvorwürfe

Die Behauptung, es fehlten unzählige Belege, Überweisungen seien nicht zuzuordnen und Unterschriften von ihr gefälscht worden, hält Stantejsky für "unerklärlich, es gab bei mir keine Kassa-Auszahlung ohne Beleg - nichts, was heimlich über den Tisch geschoben wurde. Und Unterschriften habe ich natürlich überhaupt nie gefälscht."

Ab Beginn der Direktion Hartmann habe sie sich "oft überfordert gefühlt. Ich war plötzlich für alles allein zuständig, war seine Ansprechperson für alles, habe 16 Stunden am Tag gearbeitet, auch am Wochenende." Hartmann, dem sie "totale Sprunghaftigkeit" attestiert, "hat immer aus dem Moment heraus etwas gefordert". Für Holding-Chef Springer dagegen sei die berühmte "schwarze Null" in der Gewinn- und Verlustrechnung stets das Wichtigste gewesen. "Ich habe um 2009 immer wieder erklärt, dass es so nicht mehr gehe. Er meinte nur: 'Du schaffst das schon irgendwie.'"

An Burnout erkrankt

Sie sei zwischen Hartmann und Springer regelrecht "zerrieben" worden und sei schließlich an Burnout erkrankt. "Die haben ein Spiel mit mir gespielt, das ich, als es geschah, nicht wahrhaben wollte. Einmal ist der eine bei mir am Schoß gesessen, dann der andere. Bis sie sich wieder gegen mich verbündet haben. Dann war ich die Böse. Das waren psychologische Ekelhaftigkeiten."

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