"Generell kann man bei allen getesteten Fahrzeugen deutliche Schwächen in der Fußgängersicherheit erkennen", erklärte ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. "Keines der Autos schafft es in diesem Teilbereich, die 70-Prozent-Marke zu übertreffen." Wesentlich besser sieht es mit der Kindersicherheit aus, wo Werte von knapp unter bis deutlich über 80 Prozent erzielt wurden. Die größten Unterschiede zwischen den Fahrzeugen zeigen sich in den Bereichen Erwachsenensicherheit und Sicherheitsassistenten.
Hier sitzt man sicher
Erwachsene sitzen im Mercedes GLA sehr sicher. Das Fahrzeug erreicht hier einen Wert von 96 Prozent. "Viel besser kann man es eigentlich nicht machen. Lediglich beim Frontalcrash und beim Seitenaufprall gegen einen Baum oder Lichtmasten waren an Teilen der Dummies leicht erhöhte Belastungen messbar", so der ÖAMTC-Experte.
Wenig Sicherheit
Das Gegenteil ist beim Citroen Berlingo der Fall, der bei der Erwachsenensicherheit nur 55 Prozent erreicht. Beim Crashtest zeigten sich speziell bei den Varianten "Frontalaufprall" und "Heckaufprall" erhöhte Werte. Der Pfahltest, der einen seitlichen Aufprall gegen einen Baum oder Laternenmasten simuliert, wurde mit dem Berlingo nicht durchgeführt, weil ein Kopfairbag nicht europaweit zur Serienausstattung gehört (in Österreich wird der Berlingo serienmäßig mit Kopfairbag ausgeliefert). "Die Abwertung des Fahrzeuges im Kriterium der Erwachsenensicherheit erfolgte letztlich wegen der Konstruktion der Lenksäule, die bei einem Unfall schwere Verletzungen verursachen kann", erklärt Lang.
Assistenzsysteme
Auch im Bereich der Assistenzsysteme hat der Mercedes GLA im aktuellen ÖAMTC-Crashtest die Nase deutlich vorn. "Größter Vorteil des Fahrzeuges ist das serienmäßige Kollisions-Warnsystem, das automatisch Zusammenstöße verhindern oder zumindest ihre Folgen mindern kann", erläutert der ÖAMTC-Cheftechniker. Zusätzlich ist der Mercedes mit ESP, Speed-Limiter und Seatbelt-Remindern ausgestattet. "All diese Systeme sind eine gute Unterstützung für den Fahrer, haben aber natürlich auch ihren Preis", so Lang.
Sicherheits-Assistenten
Die anderen getesteten Fahrzeuge sind ebenfalls mit wichtigen Sicherheits-Assistenten ausgestattet. ESP ist überall serienmäßig vorhanden und auch Seatbelt-Reminder sind teilweise eingebaut. Am schwächsten schneidet in punkto Assistenzsysteme der Nissan e-NV200 Evalia ab (38 Prozent). "Gründe für die schwache Wertung sind die fehlenden Seatbelt-Reminder für die Rücksitze und der zwar vorhandene, aber nicht die Mindeststandards erfüllende Speed-Limiter", erklärte der ÖAMTC-Experte. "Wenn ein solches System im Fahrzeug eingebaut ist, darf es auch keine Möglichkeit geben, die eingestellte Geschwindigkeit versehentlich durch andere Informationen zu überschreiben."
Details zu allen getesteten Fahrzeugen und alle weiteren Tests des ÖAMTC findet man unter www.oeamtc.at/test