Das Ende von Sex?

Professor: In 20 Jahren wird Sex zum Kinderkriegen nicht mehr notwendig sein

von Reporduktion © Bild: istockphoto.com/DanBrandenburg

Greely hat über seine gewagte These ein Buch geschrieben: "The End of Sex and the Future of Human Reproduction". Zu deutsch: Das Ende von Sex und die Zukunft der menschlichen Repoduktion". "In 20 bis 40 Jahren wird der Mann Sperma bereitstellen und die Frau ein Stückchen Haut, um ein Kind zu zeugen", sagte Greely der Times. Aus der Haut wäre man dann bereits in der Lage, Eizellen herzustellen, die man in weiterer Folge befruchten könnte. Eingesetzt werden könnte der fertige Embryo dann Wahlmüttern, meint Greely.

In der Realität könnte das dann ungefähr so aussehen: Wir schreiben das Jahr 2056 und Ihre Enkelin entschließt sich mit ihrem Verlobten ein Kind zu zeugen. Er kocht ein romantischen Dinner, sie legt Barry White auf und eine Sache führt zur anderen. Oder: Sie lässt sich etwas Haut entnehmen, er gibt Sperma ab, sie senden beides ins Labor und ein paar Wochen später werden 100 Embryos daraus gemacht. Und dann? Suchen sich die beiden den "besten" aus.

Klingt wie in einem Film? Tatsächlich hatte Regisseur Andrew Niccol bereits 1997 die Idee, als er den Film "Gattaca" mit Ethan Hawke und Uma Thurman drehte. Er spielt in einer Zukunft, in der es eine Zweiklassengesellschaft gibt: Menschen, die auf natürlichem Weg entstanden und den vermeintlich besseren Menschen aus der Retorte, die durch ihre genetische "Komposition" nahezu perfekte Menschen sind.

Hier erschließt sich bereits die zweite Parallele zum Film: Auch Greely denkt, natürliche Zeugung könnte in der Zukunft verpönt sein und zu eine Art Stigmatisierung für "Gotteskinder" (so werden sie im Film genannt) führen sein. Und die Embryos, die aus künstlicher Befruchtung entstünden, würden nach ihrem Genmaterial bewertet und so aussortiert werden. Sie könnten unterschiedlichen Gruppen zugewiesen werden: "Eine Kategorie sind die mit unbehandelbaren Krankheiten, eine andere andere Krankheiten und die dritte kosmetischer Natur: Haare, Augen, Figur und ob die Haare früh weiß werden. Die vierte Kategorie wird das Verhalten sein. Darüber werden wir am wenigsten Informationen haben: Wir können schlecht vorhersehen, ob das Kind einmal zu den intelligentesten zählen wird, eher ob es eine gute Chance hat zur intelligenteren Hälfte zu gehören."

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