Geschüttelt, nicht gerührt

Janina Lebiszczak schreibt als "Pandora" über Sex. Dieses Mal: "Handentspannung"

von Sex am Ende - Geschüttelt, nicht gerührt © Bild: NEWS

Wer hätte gedacht, dass der Vibrator ausgerechnet im prüden England Queen Victorias erfunden wurde und nicht in einem amerikanischen Lustversuchslabor in den Sechzigern des darauffolgenden Jahrhunderts? Ich jedenfalls nicht, aber dann sah ich im Flieger „In guten Händen“, einen durchaus empfehlenswerten Film über einen jungen Arzt, der hysterische Damen mittels Intimmassage von ihren Leiden erlöst – so lange und so oft, bis ihn selbst arge Krämpfe plagen. Erfreulicherweise erfindet sein Kollege dann einen elektrischen Staubwedel, der vibriert … Der Rest ist Geschichte!

Der Vibrator der Gegenwart muss sich schon lange nicht mehr als Haushaltsgerät tarnen, egal ob als Staubwedel oder – wie in Mutters Jugend – als Massagestab für die vom Bügeln verspannte Nackenmuskulatur. Apropos Mutter: Ein gutes Beispiel für das moderne, schlichte Design der heutigen Luststäbe ist die Tatsache, dass meine Frau Mama in meiner alten Junggesellinnenbude mal fast mit einem telefoniert hätte. Schrecksekunde! Hallo! Und mein jetziger Gatte kritisierte damals die vermeintliche Bang-&-Olufsen-Fernbedienung als „Dreck mit zu wenig Knöpfen“.

Doch nur eines wurmt mich richtig: Sowohl in einigen Staaten
der USA als auch in Dubai sind Vibratoren immer noch verboten. Was dort wohl mit den – im Fall des Falles behördlich konfiszierten – Teilen passiert? Vielleicht werden sie ja alle eingeschmolzen: zu einem surrenden, vibrierenden, riesigen Klumpen aufgestauter Lust.

Pandora im Radio: Jeden 6. um 23 h auf 88.6