Was ein EU-Beitritt Serbiens für
Österreich bedeuten würde

Ein Beitritt Belgrads würde sich positiv auf die heimische Wirtschaft auswirken

„Ich bin überzeugt davon, dass es im Fall von Serbien schnell geht“, sagte Außenminister Sebastian Kurz vergangene Woche in Belgrad über die EU-Ambitionen des größten Balkan-Staates. Schon seit langem ist Österreich ein energischer Verfechter eines baldigen Beitritts Belgrads. So wären die Beitrittsverhandlungen ohne Wiens Zutun sicherlich nicht bereits vergangenen Dezember eröffnet worden. Politisch ist die Sache also klar. Doch welche Auswirkungen hätte ein serbischer EU-Beitritt auf die österreichische Wirtschaft?

von Fakten - Was ein EU-Beitritt Serbiens für
Österreich bedeuten würde © Bild: istpckphoto.com

Die beiden großen Interessensvertretungen der österreichischen Wirtschaft, die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung, sehen einem Beitritt Serbiens positiv entgegen. Die österreichische Wirtschaft habe bisher von sämtlichen Beitritten der süd- und osteuropäischen Nachbarländer profitiert und das werde auch im Fall Serbiens so sein, erwartet sich etwa Christian Mandl von der Wirtschaftskammer Wachstumsimpulse für die im Ausland aktiven heimischen Unternehmen.

Nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes hat die Ostöffnung der EU in Österreich bisher zu einer zusätzlichen Wertschöpfung von 36,7 Milliarden Euro geführt und 130.000 Arbeitsplätze geschaffen. Ein Beitritt Serbiens, in das österreichische Unternehmen bereits jetzt jährlich Waren im Wert von etwa einer halben Milliarde Euro exportieren, würde diese Bilanz durch den Wegfall von Zöllen und Grenzkontrollen weiter verbessern.

Österreich größter ausländischer Investor

Darüber hinaus ist Österreich mit einem Volumen von 2,9 Milliarden Euro der größte ausländische Investor in Serbien. Diese Investitionen würden nach Mandls Meinung durch die erhöhte Rechtssicherheit im Fall eines EU-Beitritts abgesichert. Ein Effekt, den sich auch Michael Löwy von der Industriellenvereinigung erwartet, wäre doch eine stabilere rechtliche und politische Lage immer eine wichtige Voraussetzung für Investoren – und für eine solche würde ein serbischer Beitritt durch die Übernahme des Wertbestands der EU sorgen.

Für die heimischen Unternehmen und Investoren wäre ein EU-Beitritt Belgrads also eine positive Sache, doch wie sieht es mit dem heimischen Arbeitsmarkt aus? Müssten österreichische Arbeiter mit neuer Konkurrenz vom Balkan rechnen? Nach Meinung Christian Mandls nicht. Unmittelbar nach dem Beitritt werde es sicherlich wieder Übergangsfristen für serbische Arbeitnehmer geben, wie es sie auch nach früheren Erweiterungen gab, um den heimischen Arbeitsmarkt zu schützen. Und auch nach dem Auslaufen dieser Übergangsfristen erwartet der Wirtschaftskämmerer „keinen wesentlichen Zustrom“.

Kein Massenansturm

IV-Experte Löwy verweist ebenfalls auf ausgebliebene „Massenanstürme“ in früheren Fällen, ist ansonsten in seiner Einschätzung aber etwas vorsichtiger als Mandl. Weder gebe es entsprechende Berechnungen, noch könne man so weit in die Zukunft sehen, gibt er zu bedenken. Die Frage sei: „Wie geht es der Wirtschaft in Österreich und in der EU und wie geht es der Wirtschaft in Serbien zum Zeitpunkt des Beitritts?“ Aus heutiger Sicht sieht er jedoch „keinen Grund zur Besorgnis“, dass der Arbeitsmarkt unter Druck gerät.

Ohnehin, und da sind sich die Experten wieder einig, werde es noch Jahre dauern, bis Belgrad Mitglied der Europäischen Union sein werde. Besonders Wirtschaftskammer-Experte Mandl sieht noch eine Reihe von Problemen auf dem serbischen Weg in die EU, die es aus dem Weg zu räumen gelte. Besonders in den Bereichen Justiz, Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung gebe es gemäß dem letzten EU-Fortschrittsbericht noch grobe Defizite und natürlich müsse eine dauerhafte Lösung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo gefunden werden.

Konstruktive Rolle

Doch, und auch das stellten die Brüsseler Prüfer fest, Serbien schlüpft Serbien in der Region momentan in eine durchaus konstruktive Rolle und beteiligt sich weiterhin am Dialog mit dem Kosovo. Alles in allem wurde der Regierung von Premierminister Aleksandar Vucic eine „aktive EU-Orientierung“ bescheinigt, die auch von der österreichischen Regierung in Person von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) unterstützt wird, wie Mandl ergänzt.

Und auch Michael Löwy sieht ein klares Bekenntnis der serbischen Regierung zu Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Etwas, das „nicht immer der Fall war“, wie der Experte betont. Die Ermunterung Belgrads seitens der österreichische Regierung, diesen Weg zügig weiterzugehen, sieht Löwy ebenfalls sehr positiv, denn: „Nachbarschaft hat immer einen besonderen Stellenwert.“

Kommentare

Es würden mehrere "Hunderttausende Arbeitsplätze" geschaffen werden. Wir hätten mit allen Länder mit denen wir Wirtschaft machen bilaterale Abkommen. So sind wir leider von Brüssel abhängig. Eine neue Partei der Mitte ist in Planung. Eine für Angestellte, Arbeiter/innen, Arbeitslose, Familie, Kinder, Klein-Pensionisten, Kranke, Arme, Klein- Und Mittelbetriebe. Karl Halmann, www.forum-aus-eu.at

Österreich braucht wieder Freiheit, Souveränität und Selbstbestimmung. Dann könnten wir wieder Importbeschränkungen gegenüber der Großkonzerne durchsetzen. Wir könnten wieder vieles selbst erzeugen, produzieren, usw. statt nur mehr aus Billiglohnländer (China, Bangladesh, Vietnam, usw.) importieren zu müssen. Da würden viele Klein- und Mittelbetriebe in Österreich entstehen. karl.halmann@chello.at

Rene Wien melden

Positiv aus die heimische Wirtschaft auswirken?? Lol :) :)
Bitte vorspulen!!! Das hatten wir doch schon.. Wirtschaft brauche Flüchtlinge hiess es... Lol :) :) Lieber Verfasser des Artikels.. einmal übern Tellerrand schauen.. und gut is.. ;)

Rene Wien melden

abgesehen der Interressen grosser Unternehmen.. eh klar.. ;)
https://www.ttip-stoppen.at/2015/04/15/ttip-ceta-tisa-eine-gefahr-fuer-arbeitnehmerinnen-2/

News fragt, wie es zum Zeitpunkt eines mögl. Eintritts Serbiens i.d.. EU der dortigen und der öst. Wirtschaft gehen wird.Ich frage, wie es den Menschen in beiden Ländern geht+nach einer Aufnahme Serbiens gehen wird.
Wir können nicht alle denen es schlecht geht retten.
Auch HrKurz und seine Haberer i.d. Industrie können das nicht und die sogen. Kollegen im ÖGB+die Genossen i.d. SPÖ auch nicht.


neusiedlersee melden

MrSmokey und sein Intellekt wissen wohl kaum, wie es in Serbien zugeht: Frauen, verachtet wie im Islam, Korruption bis hin zum "Würstelstand", Berufsausbildung 0, Arbeitslosigkeit am Land 50%.
Dass solche Zuwanderer der Wirtschaft passen verstehen auch wir wenig Gebildeten, für die Sie alle anderen halten.



neusiedlersee melden

Syrer, Afrikaner+jetzt die Serben. Aber das belastet unseren Arbeitsmarkt nicht. Unsere Arbeitssuchenden finden keine Arbeit,aber das stört die Wirtschaft nicht. Zuwanderer arbeiten unter allen Verhältnissen und zu jedem Lohn. Den anderen genügt die Mindestsicherung.
Was geht in Menschen wie Kurz+MrSmokey vor?Was oder wer steuert sie? Scheinbar intelligente Menschen geben GRÜNZEUG von sich




das ist ja wirklich IRRE!!! da steht dieser scheisshaufen namens EU bereits VOR dem auseinanderbrechen ... und die wollen immer noch dazu? und die politiker reden immer noch von "gewinn"?? ja klar - aber nicht für uns.abwählen ALLE miteinander. alle ... weg... raus... davonjagen

bucaka
bucaka melden

Wer Serbien kennt weiss was auf uns zu kommt !! Ein Teil Korrupte und Gewaltbereite MÄNNER, ich habe diese ERFAHRUNG leider in meinem Berufsleben und PRIVAT GEMACHT.Es hat sich in den letzten 20 Jahren auch daran nichts GEÄNDERT !! Einige sportler sind davon ausgenommen !! KORRUPTION STEHT NOCH IMMER AN ERSTER STELLE-GEWALT !!!

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kann das leider nur bestätigen.von serben um viel viel geld betrogen worden.gelogen,beschissen.sind sicher nicht ALLE so, aber sicher viele.

neusiedlersee melden

bucaka Sie wissen wovon Sie reden. Ich auch. Ich habe dort Freunde, denen ich helfe. Aber ich habe erlebt+gehört, wie es dort zugeht.
WICHTIG: Belgrad ist nicht Serbien. Die Armut am Land ist unvorstellbar. €100,- sind ein Vermögen.
Serbien gehört nicht in die EU wie auch Bulgarien und Rumänien nicht. Betrug+Korruption sind dort der Alltag.



Rene Wien melden

@neusiedersee: Betrug und Korruption sind dort der Alltag??
Na da haben wir ja den gemeinsamen nenner ;) Frag mich warum die dann nicht schon lang bei der EU sind.. da sind Sie in bester Gesellschaft ;)

neusiedlersee melden

In der EU sind die Beträge höher, da kommen die Armutschkerln in Serbien nicht mit.
Noch eine Unterschied: i.d. EU sind hauptsächlich Großkopferte beteiligt, in Serbien praktisch jeder. Denn ohne kann man dort nicht überleben.


Interessante Argumente FÜR den Beitritt... Zusammengefasst also - wir sollen, damit einige Investoren in Serbien (also das liebe Geld) sicher sind, Serbien in die EU aufnehmen.
Aha...
Ungarn, Polen, etc.. alle in der EU - die haben euch den Stinkefinger gezeigt... Subventionen und Zuschüsse JA - Pflichten übernehmen NEIN.. Sagt mal ihr Politiker "da oben" - habt ihr nichts gelernt?

Also die Länder die jetzt immer noch zu einer EU wollen sind entweder so Pleite das sie das Geld der EU brauchen oder so verblödet das es nicht schlimmer geht. Eventuell auch nur wieder Korrupte Politiker die sich eben mal die Taschen füllen wollen.

parteilos melden

In Serbien ist das Lohnniveau auf ca. 600.- das passt doch :) ist doch allllllles das selbe...

neusiedlersee melden

Aber nur iin den Großstädten ist das Durchschnitt. Am Land und in Kleinstädten liegt das Niveau weit darunter. Und Medikamente muss man selbst bezahlen. Ich schicke dort laufend welche hin, in Briefen verpackt, denn offiziell ist das verboten. Villeicht möchte man, dass Rentner möglichst früh sterben.



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