Seebeben überschattete Jahresauftakt: Neujahrskonzert ohne Radetzky-Marsch!

Hochrangige Politiker sagten Besuch im Vorfeld ab Lette Mariss Jansons leitet Neujahrskonzert 2006

Hellsberg: "Trotz aller ansteckender Fröhlichkeit durch die Strauß-Musik lassen sich die tragischen Bilder nicht aus unseren Köpfen verdrängen. Wir wollen den Betroffen helfen und wünschen uns, dass ein wenig Hoffnung aus der Musik der Strauß Dynastie die Herzen der Menschen erwärmen möge." Auch Lorin Maazel wünschte sich in seiner Ansprache, dass die "Betroffenen und die Bevölkerung durch die Musik eine Motivation finden, sich dem Wiederaufbau ihrer Heimat zu stellen". Maazel weiter: "Ich und die Wiener Philharmoniker wollen helfen und hoffen, dass alle Nationen, die das Neujahrskonzert weltweit verfolgen, auch ihren Beitrag leisten werden."

Erstmals wurde das Neujahrskonzert 2005 in 46 Länder übertragen, darunter auch in die von der Flut stark betroffenen Ländern Indonesien und Malaysia. Als weiteres Zeichen der Solidarität endete das Neujahrskonzert nicht mit dem traditionellen Radetzkymarsch , sondern - auch traditionell - mit dem Konzertwalzer "An der schönen blauen Donau".

Bereits im Vorfeld hatten der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit seiner Regierung und sein offizieller Gast, der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einer Ministerabordnung, sowie der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer ihre Teilnahme abgesagt. Die dafür vorgesehenen Karten wurden vom ORF mit einem Erlös von 62.500 Euro versteigert.

Die CD-Veröffentlichung durch die Deutsche Grammophon ist bereits für den 7. Jänner geplant. Die gleichnamige DVD wird am 17. Jänner weltweit in den Handel gebracht.

Mariss Jansons leitet Neujahrskonzert 2006
Der aus Lettland stammende Dirigent Mariss Jansons wird das Neujahrskonzert 2006 der Wiener Philharmoniker leiten. Das berichtet die Tageszeitung "Kurier" am Samstag. Der 61-Jährige hat immer wieder mit dem Wiener Orchester als Gastdirigent gearbeitet, beim Neujahrs-Gruß 2006 wird er erstmals am Pult stehen - womit laut "Kurier" für den Dirigenten ein "Herzenswunsch" in Erfüllung geht.

Der am 14. Jänner 1943 in Riga geborene Mariss Jansons wurde am damaligen Konservatorium Leningrad ausgebildet, das er mit Auszeichnung absolvierte. Einer seiner berühmten Lehrmeister war Herbert von Karajan. Sein Debüt mit den New Yorker Philharmonikern absolvierte Jansons mit Riesenerfolg 1994. Er war mehr als 20 Jahre für das Philharmonische Orchester in Oslo tätig und war musikalischer Direktor beim Pittsburg Symphony Orchestra in den USA. (apa)