Auf die spanische Art

Mit dem Ateca hat jetzt auch Seat endlich einen kompakten SUV im Programm

Schon das Entree zeugt von einem Stil, wie man ihn heute nur noch in wenigen Gegenden Spaniens findet. Eventuell in Ateca, dem liebenswerten 2000-Seelen-Dorf westlich von Saragossa und Namensgeber des ersten SUV von Seat. Denn sobald man dessen Wagenschlag entriegelt hat, projizieren unzählige LED-Lämpchen im Außenspiegel Signatur und Namen des Autos auf Trottoir oder Straße. Selbstredend, dass diese Lichtshow nur nach Einbruch der Dunkelheit etwas hermacht.

von Motor - Auf die spanische Art © Bild: Robert May

Das tut, natürlich im Rahmen, der Seat Ateca himself ebenfalls. Seat bedient sich bei der Technik aus dem Konzernregal, entnimmt ihm Teile, setzt sie in bester Lego-Manier wieder zusammen – und kleidet sie neu und vor allem ein wenig anders als die Brüder und Schwestern aus dem großen Volkswagen-Konzern ein. So gibt sich der in Spanien erdachte und gezeichnete, aber in Tschechien gebaute Kompakt-Crossover über die Gesamtlänge von 4,36 Metern betont kantig, ganz nach Art des Hauses. Der Seat-Look zieht sich auch durch den Innenraum, der freundlich, aber unaufdringlich ist. Das Cockpit liegt ganz auf der Linie: funktionell, übersichtlich, ohne Chichi.

In Sachen Konnektivität setzt der Ateca den aus den Modellen Ibiza und Leon gewohnten Standard fort. Sämtliche Smartphone-Betriebssysteme lassen sich problemlos mit dem Auto verbinden, eine kabellose Ladeschale für das Handy ist die erfreuliche Krönung.

© Robert May

Vorne sitzt man erhöht mit feiner Rundumsicht, in Reihe zwei nur dann komfortabel, wenn die Fondbank nicht voll besetzt ist. Die Kopf- und Kniefreiheit passt jedenfalls nur für Sitzriesen schlecht.

Wir haben das Diesel-Topmodell 2.0 TDI mit 190 PS, Allrad und Doppelkupplungsgetriebe gewählt. Mehr kann man sich beim Ateca momentan nicht gönnen; und vor allem gibt es die Kombination Diesel plus Allrad plus Automatik nur im stärksten Selbstzünder. Natürlich zieht der Ateca leichtfüßig (und leise) los, nur nach 190 Pferden fühlt sich das nicht an. Zudem schaltet das DSG schneller rauf, als man denken kann. Das freut den Spritsparmeister, aber halbwegs flottes Beschleunigen funktioniert dann nur, wenn man via Paddles am Lenkrad selber schaltet. Ganz anders die Situation im Sportmodus: Da geht von unten weg die Post herrlich ab, allerdings sind die Schaltvorgänge dann nicht mehr ganz so smooth wie im Normalbetrieb.

© Seat

Gelände kann der Ateca auch. Wie ein Großer. Auf der Straße verteilt die Haldex-Kupplung die Kräfte situationsbedingt zwischen vorne und hinten. Wenn es aber zur Sache geht, kann man zwischen sechs Fahrprogrammen wählen. Und die können mehr als der durchschnittliche Ateca-Pilot. Garantiert!

Daten

Seat Ateca 2.0 TDI DSG 4Drive

Preis: € 37.490,– (Xcellence)
Motor: 4 Zylinder, Turbodiesel, 1968 ccm
Leistung: 190 PS (140 kW)
Spitze: 212 km/h
0–100: 7,5 Sek.
Verbrauch: 5,9 l/100km
Emission: 156 g CO2/km
Fazit: Sieht schicker aus als die VW-Brüder, ist in der City wendig, und seine Offroad-Talente sind nicht von schlechten Eltern.

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