Schweres Hochwasser am Balkan

Serbien und Bosnien teilweise unter Wasser - ein Toter in der Slowakei

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Unwetter - Schweres Hochwasser am Balkan

In Serbien und Bosnien haben die Meteorologen mittlerweile die größten Niederschlagsmengen seit 120 Jahren registriert. Am schlimmsten war die Situation am Freitag in Banja Luka, dem Verwaltungszentrum der Republika Srpska, und in Obrenovac, einer Stadt etwa 25 Kilometer südwestlich von Belgrad. Obrenovac mit etwa 75.000 Einwohnern stand laut Medienberichten unter Wasser. Bis Freitagmittag dürften in Serbien fünf Menschen ums Leben gekommen sein. Weiterhin unterbrochen war der Eisenbahnverkehr in Richtung Montenegro und zwischen Belgrad und dem südserbischen Nis, wo in der Nacht auf Freitag auch 70 Angehörige von russischen Rettungsteams eingetroffen waren. Die serbische Regierung hatte zuvor die EU-Kommission, Russland und Slowenien um Hilfe ersucht.

Regen geht weiter

In weiten Regionen der Bosniakisch-Kroatischen Föderation wurde schon am Donnerstag der Notstand ausgerufen. In der Republika Srpska galt der Notstand nur in einzelnen Gemeinden. Laut den Wetterprognosen sollen sich die Regenfälle fortsetzen, allerdings dürfte die Stärke abnehmen.

Kroatien kündigte an, zwei Hubschrauber in das Überschwemmungsgebiet in Bosnien-Herzegowina zu entsenden. In Zentral- und Ostkroatien sorgten Stürme für Schäden, zahlreiche Ortschaften waren wegen Hochwassers von der Umwelt abgeschnitten. Der Fährverkehr zwischen den kroatischen Inseln war lahmgelegt.

Toter in der Slowakei

Orkanartige Stürme und Dauerregen haben auch in der Slowakei ein Verkehrschaos und schwere Schäden verursacht. Im Dorf Dlhona (Bezirk Svidnik) fiel ein 83-jähriger Mann in einen überschwemmten Bach und ertrank, wie Innenminister Robert Kalinak am Freitag mitteilte. Umgestürzte Bäume und von den Häusern gerissene Dächer beschädigten Autos und blockierten zahlreiche Straßen und mehrere Eisenbahnschienen vor allem im Osten und Norden des Landes. In der Region Banska Bystrica waren am Freitag mehr als 50.000 Haushalte schon den zweiten Tag ohne Strom.

Die tschechischen Behörden sprachen am Freitag für die Regionen Mährisch-Schlesien, Olmütz (Olomouc) und Zlin im Osten des Landes Hochwasser-Warnungen aus. Es wurden weitere Regenfälle erwartet.

Österreich bot Hilfe an

Österreich hat Serbien am Freitag Hilfe gegen die schweren Überschwemmungen in dem Land angeboten. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, Österreich habe Serbien über den EU-Krisenmechanismus Pumpen mit hoher Kapazität zur Verfügung gestellt. Insgesamt hätten fünf EU-Länder Serbien und Bosnien-Herzegowina Unterstützung im Kampf gegen die aktuelle Flut angeboten, hieß es in Brüssel.

So habe Serbien bereits Freitagfrüh Angebote aus Deutschland und Bulgarien akzeptiert, die Pumpen Rettungsboote mit Expertenteams umfassen. Auch Slowenien habe Pumpmodule angeboten. Für Bosnien gibt es außerdem Hilfsangebote von Rettungsbooten aus Luxemburg und Slowenien.

Auch das Österreichische Rote Kreuz beteiligt sich an der Finanzierung weiterer Hilfsgüter. Unterstützt werden die Schwesterorganisationen in Serbien und Bosnien.

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