Wer blockiert, handelt fahrlässig

Tessa Prager über die Schule, die besser werden muss

von Tessa PRager im Portrait © Bild: News

Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, hat es drastisch formuliert: Nicht Schulreformen seien nötig, sondern "eine Bildungs-Revolution." Seit Jahren drängt die IV auf eine Schule, die kein Kind zurücklässt und starke und schwache SchülerInnen fördert. Dazu gehören die besten Lehrerinnen und Lehrer, ein verpflichtendes Startschuljahr, eine gemeinsame Schule mit innerer Differenzierung, individualisierter Unterricht, Schulautonomie.

Und dazu gehört der verschränkte Ganztagsunterricht, in Österreich immer noch Ausnahme statt Normalität. Kinder könnten früher in die Schule kommen, aber der Unterricht würde um 8.30 oder 9 Uhr starten, was dem Biorhythmus von Jugendlichen besser entspricht als der frühe Start. Dann wird abwechselnd gelernt, musiziert, geübt, geturnt, gezeichnet, ein Bühnenstück geprobt, gegessen und über wichtige Dinge gesprochen. Unterrichtsende wäre um 15.30 Uhr, Betreuung danach möglich. Hausaufgaben sind dann unnötig: Zu Hause hätten die Kinder wirklich frei. Die besten Privatschulen haben immer schon vorgemacht, wie das geht.

Auch wenn schon viele Anläufe gescheitert sind: Es muss gelingen, die Schule besser, interessanter und erfolgreicher zu machen. Wer hier weiter blockiert, handelt fahrlässig.

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