Darum kriegen wir von
Schokolade nie genug

Aufgrund dieses körpereigenen Mechanismus' können wir ohne Ende Schokolade essen

Wenn ich nur aufhören könnte ... denken wir, während wir uns das nächste Stück Schokolade in den Mund schieben. Gibt es so etwas wie eine Schoko-Sucht? Oder warum können wir bei Süßem einfach nicht aufhören? Die Antwort liegt in der Spezifisch sensorischen Sättigung. Oder anders gesagt: Der immerwährende Gusto ist körperlich bedingt.

von Eine Frau isst Schokolade © Bild: Shutterstock.com

Was also ist die Spezifisch sensorische Sättigung? Der Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier zufolge handelt es sich dabei um einen "Schutzmechanismus, damit wir nicht ständig das Gleiche essen". Denn wer tagein, tagaus dasselbe isst, der wird aufgrund der einseitigen Ernährung bald Mangelerscheinungen bekommen. So sorgt die Spezifisch sensorische Sättigung, salopp formuliert, dafür, dass uns ein und dieselbe Speise früher oder später aus dem Hals heraushängt.

Theoretisch. Denn dieser Mechanismus tritt leider nicht bei allen Lebensmittel in Kraft. "Bei Junk Food, das vor weißen Kohlenhydraten meist nur so strotzt, klappt es mit der Spezifisch sensorischen Sättigung leider nicht", weiß Kirchmaier. "Das heißt, wir können problemlos jeden Tag einen Burger, ein Eis oder eine Nussschnecke essen." Oder eben auch Schokolade.

Darum lieben wir Süßes

Was vielen zum Verhängnis wird, hat aber seinen guten Grund. So antwortet Kirchmaier auf die Frage, warum die Spezifisch sensorische Sättigung beim Genuss von Schokolade ausbleibt: "Weil uns die Vorliebe für Süßes angeboren ist. Quasi als Überlebensstrategie. Weil wir Kohlenhydrate, die ja zu Zucker abgebaut werden, für unser Gehirn benötigen." Denn ein Mangel an Kohlenhydraten lässt unsere kleinen grauen Zellen bald recht blass aussehen. Bildlich gesprochen, versteht sich.

Was also bei uns Großen so wunderbar funktioniert, läuft bei den Kleineren noch etwas anders ab. "Kinder reagieren später als Erwachsene. So können Säuglinge zum Beispiel problemlos mehrere Tage hintereinander pürierte Zucchini essen. Erwachsene würden spätestens nach dem dritten Mal in Folge streiken. Aber es gibt Unterschiede. Manche haben eine etwas höhere Schwelle und tolerieren eine Speise länger."

Schließlich hat die Tatsache, dass die Spezifisch sensorische Sättigung bei Kohlenhydraten ausbleibt, auch einen ganz banalen praktischen Nutzen: Nur so können wir tagein, tagaus Brot, Corn Flakes und dergleichen frühstücken. Denn stellen Sie sich mal vor, Sie essen sich von diesen Lebensmitteln satt. Was käme dann auf den täglichen Frühstückstisch?

Kommentare

Lynxx

Geht es bei Schokolade wirklich um den süßen Geschmack oder nicht vielmehr um einen süchtig machenden Wirkstoff im Kakao? Warum verlangt es mich dann jeden Tag nach einem Frühstückstrank aus Kakao oder zumindest einem kleinen Stück Bitter- oder Halbbitterschokolade? Zu süße Schokolade oder gar weiße Schokolade ist mir zuwider.

Seite 1 von 1