Scheidungskrieg löste Bombenalarm in Klagenfurt aus

Ehemann platzierte Ortungsgerät im Auto seiner Frau

Die 40-Jährige aus Köttmannsdorf (Bezirk Klagenfurt-Land) hat seit Monaten Schwierigkeiten mit ihrem Partner, sie hat bereits mehrfach Anzeige wegen gefährlicher Drohungen erstattet, die sie per SMS erhalten hat. Bisher konnte dem 42-Jährigen aber nichts nachgewiesen werden. Nach dem Bombenalarm - Beamte des Entminungsdienstes bauten das Gerät aus dem Auto aus - stellte sich der Mann gegen Mitternacht der Klagenfurter Polizei.

Der Mann gab laut Angaben der Polizei zu, dass er für den Einbau des Gerätes verantwortlich gewesen sei. "Er wollte den Standort des Wagens seiner Frau bestimmen", so Polizeijurist Heinz Schiestl. Das Gerät in dem Auto funktioniert auf Basis des GPS-Systems, über eine Handyfrequenz werden Signale abgegeben, mit denen der Standort bestimmt werden kann. Das Gerät ist im Handel frei erhältlich, was der Mann damit erreichen habe wollen, sei allerdings noch unklar.

Der Einbau war professionell vorgenommen worden, die Polizei vermutet, dass ein Privatdetektiv das Gerät installiert haben könnte. Ob der Mann damit überhaupt einen Straftatbestand gesetzt hat, war vorerst völlig unklar. Da er einen Schlüssel für das Auto besitzt und aus dem Fahrzeug nichts fehlt, ist es kein Einbruchsdiebstahl. Das Gerät wurde mit Polyurethan-Montageschaum eingebaut, ohne das Auto zu beschädigen. Auch eine gefährliche Drohung könne vorerst nicht festgestellt werden, so Schiestl: "Er hat bei der Einvernahme erklärt, dass er seine Frau nicht bedrohen wollte."

Auch wenn die Angelegenheit strafrechtlich ohne Folgen bleiben könnte, dürfte sie in dem bevorstehenden Scheidungsverfahren - es soll im Jänner beginnen - jedenfalls eine Rolle spielen. Die Frau war am Montag bei ihrem Anwalt gewesen, danach entdeckte sie die falsche Bombe. (APA/red)