Schadenfreude nach Tod von Torero - Anzeigen gegen Stierkampfgegner

Twitterbotschaften hätten Ehre und Würde des Toten verletzt

Spanische Stierkampffreunde haben Strafanzeigen gegen mehrere Internetbenutzer erstattet, die in den sozialen Netzwerken Schadenfreude über den Tod des Toreros Victor Barrio geäußert hatten. Zahlreiche Botschaften im Kurznachrichtendienst Twitter hätten einen Angriff auf die Ehre und die Würde des 29-Jährigen dargestellt, teilte die Stiftung Toro de Lidia (Kampfstier) in Madrid mit.

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Fakten - Schadenfreude nach Tod von Torero - Anzeigen gegen Stierkampfgegner

Darin sei offen zum Hass aufgerufen worden. Barrio hatte am Samstag bei einem Stierkampf in Teruel in Ostspanien tödliche Verletzungen erlitten. Er war der erste Torero seit mehreren Jahrzehnten, der in Spanien in einer Arena von einem Stier getötet wurde. Die Anzeigen bedeuteten keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, betonte der Stiftungsanwalt Jose Miguel Soriano. Es gehe vielmehr darum, dass die geltenden Gesetze eingehalten würden. Mehrere Stierkampfgegner hatten nach dem Tod des Toreros im Internet Genugtuung geäußert:

"Jeder Stierkämpfer hat nichts anderes als den Tod verdient! Ich feiere nur einen: Den Stier!" #VictorBarrio
"I have no sympathie for the #matador who was gored to death by the bull today. It´s a disgusting sport and should be banned!"
"Ein toter Torero? Gut so! Kein Verlust! #Lorenzo"
"Jeder nicht getötete Torero nach einem Stierkampf ist einer zu viel.
Für diese Meinung entschuldige ich mich nicht."
"in spanien hat ein stier mal wieder einen torero umgenietet. well played lorenzo!"

Victor Barrio war nur einen winzigen Moment unaufmerksam. In diesem Augenblick wurde der Torero von einem Kampfstier zu Boden gestoßen. Der gut 500 Kilogramm schwere Koloss ließ von dem im Sand liegenden Stierkämpfer nicht ab. Das Tier bohrte ein Horn in den Brustraum des 29-Jährigen. Die Ärzte in der Krankenstation der Arena von Teruel im Osten Spaniens stellten den Tod des Stierkämpfers fest.

Victor Barrio, bis dahin ein Unbekannter in der Szene, ging nun als der erste Torero in die Geschichte des spanischen Stierkampfs ein, der in diesem Jahrhundert in der Arena von einem Stier getötet wurde. Zuletzt waren in den Jahren 1984 und 1985 zwei Stierkämpfer sowie im Jahr 1992 zwei Banderilleros (Gehilfen von Toreros) in spanischen Arenen zu Tode gekommen.

Der 29-Jährige starb vor den Augen eines Millionenpublikums. Der Stierkampf von der Provinzarena von Teruel wurde live vom Regionalfernsehen übertragen. Das Video von den tödlichen Hornstößen verbreitete sich in Windeseile über das Internet in alle Welt. Der Stier mit dem Namen Lorenzo hatte dem Torero ein Horn in die rechte Achselhöhle gestoßen und nach dem ärztlichen Bulletin einen Lungenflügel und die Herzschlagader durchbohrt. "Da konnten wir nichts mehr ausrichten", konstatierte die Arena-Ärztin Ana Cristina Utrillas.

Hunderte Spanier haben am Montag dem Torero Victor Barrio die letzte Ehre erwiesen, der am Wochenende bei einem Stierkampf zu Tode gekommen war. An der Trauerfeier in der Ortschaft Sepulveda, wo der 29-Jährige mit seiner Familie gelebt hatte, nahmen zahlreiche Stierkämpfer teil. König Felipe VI., Königin Letizia und Premier Mariano Rajoy sprachen der Familie in Botschaften ihr Beileid aus.

Kommentare

Schnadahuepfl melden

Ich gestehe, dass ich auch schadenfreudig bin. Diese Stiere sind keine "Kolosse", zeigt man einem dieser Papageienkasperl mit Degen, wie ein Stier bei uns aussieht, rutscht ihnen das Herz in die Windeln.
Da capo, armer Stier, Du hast es auch nicht überlebt, aber vielleicht den Anstoss zum Umdenken in dieser frevlerischen "Tradition" bewirkt.

christian95 melden

Schafe:
https://www.youtube.com/watch?v=VABc-UDR4FQ&list=PLDRn4T6IBFBzeNzzWdRhsI9O0qYwBXUTj&index=2

Natürlich ist es schlimm, wenn ein Mensch zu Tode kommt. Aber wenn man schon solche "Berufe" ausübt, ist eben auch die Gefahr dabei. Um ehrlich zu sein, auch mein Mitleid hält sich in Grenzen. Was man den Tieren antut, und das schon lange vor dem Kampf um sie zu schwächen, ist eine Schweinerei und stundenlange Tierquälerei! Ein Stier in einer Arena hat sowieso keine Überlebenschance!

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