Europa League: Salzburg will nach
Gala gegen Ajax noch höher hinaus

"Bullen" glauben im Achtelfinale gegen Basel an ihre Chance - Rangnick ohne Angst

von Jubel von Soriano, Gulacsi, Walke und Leitgeb nach dem RBS-Sieg gegen Ajax © Bild: GEPA pictures/ David Rodriguez Anchuelo

"Wenn wir weiter so souverän auftreten wie gegen Ajax, können wir auch gegen Basel bestehen", versicherte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. Dem 3:0 im Hinspiel in Amsterdam war zu Hause ein ebenso souveränes 3:1 gefolgt. Die mit 29.320 Fans ausverkaufte Arena stand Kopf. "Es hätte passieren können was will, meine Mannschaft hätte das Spiel nie hergegeben", resümierte Schmidt zurecht.

Zu dominant war erneut das Angriffspressing, das nach dem niederländischen auch den Schweizer Meister vor unlösbare Probleme stellen soll. "Wir sind eine spezielle Mannschaft, das macht uns auch gegen Basel gefährlich", betonte Schmidt. "Wir denken jetzt von Runde zu Runde. Wenn man acht Spiele hintereinander gewinnt, dann können wir uns auch zutrauen, gegen Basel weiterzukommen."

Nun wartet der Chelsea-Besieger

Das Hinspiel steigt am 13. März in der Schweiz, das Rückspiel eine Woche später in Salzburg. "Wir leben in solchen Phasen für diese Spiele", sagte Schmidt. "Wenn wir in Basel auf den Platz gehen, sind wir zu 100 Prozent bereit." Die Schweizer eliminierten in der ersten K.o.-Runde Maccabi Tel Aviv mit 3:0, nachdem sie wie Ajax als Gruppendritter aus der Champions League umgestiegen waren.

Zum Auftakt der CL-Gruppenphase hatte Basel noch bei Chelsea gewonnen (2:1) - eine gelungene Revanche für das Halbfinale-Aus gegen die Londoner in der Europa League im vergangenen Frühjahr (1:2 und 1:3). Die Salzburger warnten vor der internationalen Erfahrung des Ex-Clubs von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic. Schmidt: "Basel ist ein gefährlicher Gegner, der vor allem bereits jahrelang europäisch dabei ist."

»Von der Papierform her ist Basel Favorit«

Selbst nach den Galavorstellungen gegen Ajax und zehn Europacup-Siegen in Serie bleiben die Bullen vorsichtig. "Von der Papierform her ist Basel eher leichter Favorit, aber das spielt keine Rolle. Das hat man jetzt auch gesehen", erinnerte Salzburgs Sportchef Ralf Rangnick nach dem Rückspiel gegen die Niederländer. "Man sieht, wie sich die Mannschaft gerade im Spiel gegen den Ball weiterentwickelt hat. Das war ein Pressingfeuerwerk vom Feinsten."

Die Darbietung im eigenen Stadion riss selbst Dietrich Mateschitz auf der Tribüne zu Jubelstürmen hin. "Die Mannschaft entwickelt sich perfekt", lobte der Red-Bull-Besitzer. Die Entwicklung soll noch nicht abgeschlossen sein, nächster Prüfstein ist der Schweizer Serienchampion. "Es ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird", sagte Rangnick. "Aber wenn die Mannschaft so auftritt wie in den beiden Spielen gegen Ajax, dann habe ich keine Angst."

Ajax-Coach lobt Salzburg

Das bestätigte auch Frank de Boer. "Salzburg kann auch gegen stärkere Gegner über die Runden kommen", meinte der Ajax-Trainer. "Es ist ein starkes Team mit guter Struktur und Philosophie." Davon könne man nur lernen. Dazu hätten die Bullen den Aufstieg mehr gewollt. De Boer: "Ihre Spielweise war ganz einfach männlicher als unsere." Salzburg-Mittelfeldspieler Christoph Leitgeb formulierte es so: "Wir haben eine sehr breite Brust bekommen."

Die Spieler freuen sich auf Basel. "Da können wir endlich beweisen, dass sich auch der österreichische Fußball weiterentwickelt hat", sagte Stefan Ilsanker. "Wir haben uns Basel gewünscht, das wird keine leichte Hürde", ergänzte Innenverteidiger Martin Hinteregger. "Es wird uns keiner mehr unterschätzen", meinte Offensivspieler Kevin Kampl. "Im Moment haben wir aber noch nicht viel erreicht. Wir wollen mehr."

Niederländische Pressestimmen

"De Telegraaf": "Ajax wieder weggespielt von Red Bull Salzburg. Der Sieg ist noch bescheiden ausgefallen. Ajax war chancenlos. In der ersten Hälfte hatte Ajax zwei Möglichkeiten, Salzburg fünf."

"Algemeen Dagblad": "Red Bull demütigt Ajax - eine schmachvolle Niederlage. Ajax glaubte nicht mehr an ein Weiterkommen. Red Bull war überlegen wie in Amsterdam, machte viel Druck und hatte viele Chancen. Ajax hatte Glück, dass es zur Pause noch 0:0 stand."

"De Volkskrant": "Red Bull demütigt Ajax auch in Salzburg."

"Voetbal International" (online): "Ajax war chancenlos gegen Red Bull. Ajax präsentierte sich erschreckend schwach und bekam nie Zugriff auf die Salzburger. Red Bull servierte Ajax ab. Mane war wie in Amsterdam ein Quälgeist für die Verteidigung von Ajax."

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