FPÖ vs. FPS:
Streit um Parteienförderung

Schnell will Förderung für neu gegründete Partei - "Kopfschütteln" bei Schöppl

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Salzburg - FPÖ vs. FPS:
Streit um Parteienförderung

Bereits vor zwei Wochen, sofort nach dem Parteiausschluss von Schnell und dem ehemaligen Parteiobmann Rupert Doppler, habe er den Antrag auf Parteienförderung gestellt, sagte FPÖ-Chef Andreas Schöppl im Gespräch mit der APA. Es geht um rund 800.000 Euro. "Die Förderung kann nur der FPÖ zustehen. Wir sind die einzige Partei, die bei den Wahlen auch kandidiert hat. Die Schnell-Partei gibt es erst seit ein paar Tagen. Es ist denkunmöglich, dass die eine Parteienförderung erhalten", sagte Schöppl.

Straches Klage abgewiesen

Klubobmann Karl Schnell (FPS) gibt sich im Gespräch mit der APA abwartend: "Das müssen die Juristen des Landes entscheiden. Aber so wie ich das Gesetz lese, steht uns die Förderung zu." Auf einer anderen Front habe die neu gegründete Partei auf jeden Fall schon einen Erfolg zu verbuchen. Die von Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache eingebrachte Klage vom 16. Juni wegen des Parteinamens "Die Freiheitlichen in Salzburg (FPS) - Liste Dr. Karl Schnell" sei vom Landesgericht Salzburg abgewiesen worden, berichtete Schnell.

Die Entscheidung, wer nun die Förderung bekommt, wird das Land als auszahlende Stelle treffen müssen. Die Salzburger Landtagsparteien müssen die Parteienförderung jährlich beantragen. Rechnerische Basis ist die jeweils letzte Landtagswahl.

Kopfschütteln bei FPÖ-Chef Schöppl

Nach der Abspaltung sind nun fünf der sechs freiheitlichen Landtagsmandate mit Schnell-Anhängern besetzt. Mit Marlies Steiner-Wieser ist nur noch eine Landtagsabgeordnete auf der Seite von Heinz Christian Strache und dem interimistischen Parteichef Andreas Schöppl. Für den Parteichef ist deshalb klar, dass die Klubförderung an Schnell gehe, über die Parteienförderung brauche man aber nicht diskutieren. "Ich sehe den Ideen Schnells, Geldmittel der FPÖ zu lukrieren mit äußerster Gelassenheit entgegen", sagte Schöppl zur APA. "Alleine, dass man auf diese Idee kommt. Da kann man nur Kopfschütteln."

Weitere Klagen und Einsprüche angekündigt

Mit den Querelen der zwei freiheitlichen Parteien in Salzburg müssen sich nun auch die Gerichte befassen. Den Anfang machte der Antrag von Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache einer einstweiligen Verfügung. Schnell solle es unterlassen, die Bezeichnung "Freiheitliche" in seinem Parteinamen zu verwenden. Der Antrag wurde abgewiesen, wie aus dem Beschluss hervorgeht, der der APA vorliegt.

Die FPÖ Salzburg wird die Entscheidung des Landesgerichts Salzburg anfechten, kündigt der interimistische Parteichef Andreas Schöppl im Gespräch mit der APA an. "Gegen die Abweisung der einstweiligen Verfügung werden wir Rechtsmittel einlegen", sagte Schöppl, der selbst Rechtsanwalt ist. Mit dem Rekurs werde die Klage auf die nächste Instanz, das Oberlandesgericht Linz verwiesen.

Doch auch der Klubobmann der neugegründeten "Die Freiheitlichen in Salzburg (FPS) - Liste Dr. Karl Schnell" will jetzt klagen. Karl Schnell kündigt an, eine Feststellungsklage gegen Heinz-Christian Strache einzubringen, um die FPÖ Salzburg wieder zurückzubekommen. "Er hat sich eine eigenständige Landespartei einfach unter den Nagel gerissen", sagte Schnell zur APA. In demokratischen Parteien seien Statuten einzuhalten, demokratische Entscheidungen zu treffen und Mehrheiten zu berücksichtigen. All dem habe sich Strache widersetzt und der Mehrheit die Partei entrissen, betonte Schnell. "Mir ist es ja peinlich, dass wir die Gerichte damit befassen müssen. Die haben eh genug zu tun."

Kommentare

Unser Steuergeld ist diese völlig sinnlosen Förderung auch in den 9 Bundesländern!
Statt endlich diese 11 Parlamente (Nationalrat, 9 Landtage und Bundesrat) einzusparen streiten sie wer noch mehr Geld kassieren darf!

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