Brand in Behindertenheim

Zwölf Jugendliche evakuiert. Offenbar technischer Effekt als Auslöser.

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Salzburg - Brand in Behindertenheim

Die Aufregung in dem Wohnhaus der Diakonie in der Leopold Pfest-Straße war groß. Doch alles verlief dank eines funktionierenden Brandmelders und der raschen Reaktion einer Betreuerin glimpflich. Ein interner Brandmelder in einem Zimmer im ersten Stock hatte gegen 21.40 Uhr einen Alarm ausgelöst. In dem Raum hielt sich ein 25-jähriger Bewohner auf. Eine Betreuerin reagierte rasch. Sie habe den jungen Salzburger aus dem Zimmer gebracht und mit einem Handfeuerlöscher das Feuer eingedämmt, schilderte der Einsatzleiter der Salzburger Berufsfeuerwehr, Stefan Jakolitsch, im APA-Gespräch.

Evakuierung der Bewohner

Die Rauchentwicklung im ersten Stock war groß. Die Heimbetreuerin habe sich gemeinsam mit drei Betreuern des Nachbarhauses um die Evakuierung der anderen Heimbewohner gekümmert, sagte der Einsatzleiter. Sie brachten die geistig und körperlich Beeinträchtigten ins Freie. Teilweise mussten die Jugendlichen auch getragen werden. Auf einer Terrasse wurden Matratzen und Decken bereit gelegt. Dort konnten sich die Evakuierten in der kühlen Nacht aufwärmen. "Da das Erdgeschoß vom Brand nicht betroffen war, durften sie bald wieder ins Haus", erklärte Jakolitsch.

"Die Betreuerseite hat bestens reagiert", lobte der Branddirektor der Berufsfeuerwehr, Reinhold Ortler. Es habe sich um einen Kleinbrand gehandelt, der Raum, in dem das Feuer ausgebrochen war, sei nicht mehr benutzbar gewesen, sagte Ortler. Informationen der Landespolizeidirektion zufolge entfachte sich das Feuer über einen Vorhang vor einer Terrassentüre. Die defekte Stehlampe stand offenbar neben dem Bett. Das Zimmer muss nun saniert werden. Ein Fensterflügel und auch Teile des Bodens sind verkohlt.

Mehrere Feuerwehren im Einsatz

Die Feuerwehr war ebenfalls rasch zur Stelle. Das erste Fahrzeug der Berufsfeuerwehr traf von der nahe gelegenen Wache Schallmoos ein. Die Feuerwehrleute mussten nur mehr Nachlöscharbeiten durchführen. Auch Berufsfeuerwehrmänner der Wache Maxglan und Kollegen des Löschzuges Gnigl der Freiwilligen Feuerwehr beteiligten sich an dem Einsatz. Zu Hilfe eilten auch zwei Notärzte und ein Dutzend Sanitäter des Roten Kreuzes. Bei zwei Personen bestand ein Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Sie wurden laut Rotem Kreuz aber nicht ins Spital gebracht. Ein Berufsfeuerwehrmann hatte sich verletzt: "Er stolperte über einen Strauch und hat sich die Zehe ausgehängt", erklärte der Branddirektor.

Erst vor einer Woche war in einem Studentenheim in der Stadt Salzburg in einer Küche ein Feuer ausgebrochen. Dutzende Bewohner wurden vorübergehend evakuiert. Verletzt wurde niemand.

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