Wahre Super-Säfte

Auch wenn sich die letzten Tage eher nach Mai als nach November angefühlt haben, hat sich doch der eine oder andere eine Verkühlung eingefangen. Schließlich haben die Temperaturen über den Tag hinweg stark geschwankt. Wer zu Mittag keine Jacke gebraucht hat, ist dann abends oft frierend heimgegangen. Und schon steht die erste Verkühlung der kalten Jahreszeit in den Startlöchern.

Da gilt es: Immunsystem stärken, mit allen Mitteln. Gerade in Herbst und Winter bieten sich dafür geniale Säfte an. Und nein, wem beim Gedanken an Green Smoothies gruselt, kann aufatmen: Es gibt genügend Alternativen, bei denen es weniger "grün" zugeht. Es müssen außerdem nicht immer Smoothies sein. Auch klarere Säfte können die Abwehrkräfte unterstützen.

Einige Lebensmittel tun sich in Sachen Immunschutz stark hervor. Obst und Gemüse mit viel Vitamin A, Vitamin C und einer ordentlichen Dosis Antioxidantien sind dabei immer eine gute Wahl. Auch Vitamin D, Kalium, Eisen, Selen, Zink und Vitamin E sind empfehlenswert. Im Idealfall kombiniert man gleich mehrere Zutaten, die diese Inhaltsstoffe mitbringen.

Eine kleine Auswahl, mit der man richtig liegt

Karotten: Jede Menge Vitamin A, Beta-Carotinoide und andere gesunde Carotinoide
Johannisbeeren: Eine große Dosis Antioxidantien und Flavonoide, die das Herz schützen
Chilis: Reich an Vitamin A und C, wodurch Infektionen vorgebeugt werden können
Granatapfel: Der Mix aus Antioxidantien und Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte
Orangen: Viel Vitamin C und Kalium als Immunbooster
Ingwer: Enorme Vitamin-C-Bombe und viel Vitamin B, dazu ein günstiger Mineralstoffmix

Milch? Bitte nicht!

Wer sich selbst an den Mixer oder den Entsafter stellt, kann sich an fertige Rezepte halten oder freestyle werken. Im letzten Fall sollte man bei aller Experimentierfreude beachten, dass Milchzutaten schwierig sind. Cremige Smoothies sind nämlich beliebt, aber eine Nullnummer in Sachen Antioxidantien. Der Mixologe Stephan Hinz erklärt: "Milch & Co. hindern Antioxidantien daran, ihre Arbeit zu verrichten. Deshalb antioxidative Lebensmittel lieber nicht gemeinsam mit Milchprodukten verwenden!" Wer gar nicht darauf verzichten mag oder kann, sollte auf vegane Alternativen wie Reismilch zurückgreifen.

Frozen oder frisch? Beides!

Milch hin oder her - dafür darf man ohne schlechtes Gewissen zu gefrorenen Zutaten greifen. Die stehen laut Hinz dem ganz frischen Obst und Gemüse um nichts nach und liefern oft sogar noch mehr Nährstoffe, wenn sie gleich nach der Ernte tiefgekühlt wurden. Netter Nebeneffekt: Die eisige Konsistenz gibt dem Getränk eine frische Note.

Morgens, abends, irgendwann?

Wann man die gesunden Säfte zu sich nimmt, ist freilich Geschmackssache. Manche trinken ihren persönlichen "Super-Saft" am liebsten gleich zum Frühstück, andere als Powerdrink am Nachmittag. Wenn man das Getränk mit Zutaten wie Nüssen, Samen, Kohlenhydraten und/oder Ballaststoffen anreichert, kann man auch eine Mahlzeit damit ersetzen. Es kommt dabei aber auch auf die Regelmäßigkeit an. Wer nur ab und zu etwas Gesundes trinkt, tut seinem Immunsystem zwar zwischendurch etwas Gutes, stärkt es aber nicht langfristig.

Besser gut gekauft als schlecht selbstgemacht

Wen der Gedanke, täglich am Entsafter stehen zu müssen, stresst, kann alternativ auf Saft- und Smoothieläden zurückgreifen. Gerade in Wien gibt es in diesem Bereich neuerdings eine großartige Auswahl, etwa "Eliment", ein "Smoothie Lab" im ersten Bezirk, in dem biologisches Obst und Gemüse mit hochwertigen Superfoods kombiniert werden und anschließend in Pfandflaschen aus Glas landen. In Sachen "Immunsystemstärkung" tut sich dort vor allem der "Smoothie 01" aus Babyspinat, Ananas, Banane, Orange, Spirulina und Wasser hervor. Im bereits etablierten Saftladen (im positivsten Sinne des Wortes) "Juice Factory" ist der "Red Ruben" aus Apfel, Karotte, Rote Rüben und Ingwer eine gute Wahl. Und in der "Rauch Juice Bar" kann man getrost den "Immunity" aus Himbeere, Apfel und Sternanis ordern.

Eliment the smoothie lab — © www.eliment.at Smoothies von Eliment: Sehen nebenbei noch schick aus

Wichtig für alle "Selbstpresser": Frisch gepresste Säfte sollte man nicht zu lange rumstehen lassen. Die Saftexperten Erin Quon und Briana Stockton aus San Francisco raten dazu, die Flüssigkeit frisch zu sich zu nehmen oder sie zu kühlen und innerhalb von 24 Stunden zu trinken. In luftdicht verschlossenen Flaschen soll man sie auch bis zu 72 Stunden im Kühlschrank aufbewahren können. Wer selbst das nicht schafft: Die meisten Säfte lassen sich auch mehrere Tage einfrieren. Dann einfach langsam im Kühlschrank auftauen lassen.

Ab in die Küche! Rezepte zum Ausprobieren

Kältevertreiber

aus "Super Säfte"*

2 Orangen und eine Limette schälen und in Stücke schneiden. Eine Mango schälen und den Kern entfernen. Zusammen mit 250 g Granatapfelkernen und 1/2 Jalapeno-Chilischote entsaften. Ergibt etwa 500 ml.

Wunderwasser

aus "Super Drinks"**

100 g Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. 1 Liter Wasser im Topf zum Kochen bringen, Ingwer dazugeben und vom Herd nehmen. Den Topf abgedeckt über Nacht ruhen lassen. Das Ingwerwasser durch ein feines Sieb gießen und weiter abkühlen lassen. Einen Apfel, eine Birne, ein großes Stück Süßkartoffel (5 x 5 cm) und 1 cm Galgant in grobe Stücke schneiden. 1/2 Chilischote der Länge nach halbieren und entkernen. Alle Zutaten im Standmixer glatt pürieren. Wer mag, kann den Smoothie durch ein Sieb streichen.

Jungbrunnen

aus "Smoothies auf Ihr Wohl!"***

100 g Natursojajoghurt mit 2 TL Zimtpulver mixen. 100 g Weintrauben dazugeben. Einen Bioapfel vierteln, entkernen und mit Schale in den Mixer geben. Alles aufmixen.