Russland will Syrien-Dialog mit den USA trotz Kontroversen fortsetzen

Vize-Außenminister Bogdanow: "Moskau beerdigt das gemeinsame Syrien-Abkommen noch nicht"

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"Ich denke, dass auch Washington die Tür noch nicht zugeschlagen hat. John Kerry hätte sonst Sergej Lawrow nicht angerufen", meinte er der Agentur Interfax zufolge. Ein Dialog zwischen Moskau und Washington sei alternativlos, sagte Bogdanow.

US-Außenminister John Kerry hatte am Mittwoch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow trotz des Abbruchs der Syrien-Gespräche telefoniert.

Die russische Marine verstärkt unterdessen ihre Präsenz in den Gewässern vor Syrien. Das mit Marschflugkörpern vom Typ Malachit ausgestattete Schiff "Mirasch" sei Richtung Mittelmeer ausgelaufen, sagte ein Sprecher der Schwarzmeerflotte. Bereits am Vortag hatten sich zwei russische Korvetten dem Verband vor Syrien angeschlossen.

In Moskau traf der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault zu Beratungen über eine Deeskalation in Syrien ein. Russland lehnt einen französischen Resolutionsentwurf für eine Feuerpause in Aleppo ab und kündigte einen eigenen Vorschlag im UNO-Sicherheitsrat an.

Die russische Staatsduma will an diesem Freitag ein Militärabkommen mit Syrien ratifizieren. Die von Präsident Wladimir Putin vorgeschlagene Vereinbarung regelt insbesondere die vor einem Jahr erfolgte Stationierung von Kampfbombern in der Region Latakia.

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