Russischer Dessous-
Boykott fordert Opfer

Französischer Traditions-Hersteller von Spitzenunterwäsche ist pleite

Es ist kein Zufall, dass Dessous ein französisches Wort ist. Die Grande Nation steht wie keine andere für sexy Unterwäsche. Doch trotz ihres untadeligen Rufs kämpfen die französischen Dessous-Hersteller mit Problemen. Schuld daran ist auch die russische Politik.

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Handelskrieg - Russischer Dessous-
Boykott fordert Opfer

Bereits in den vergangenen Jahren mussten die Spitze und Seide-Hersteller herbe Rückschläge hinnehmen. Marken wurden übernommen, Standorte geschlossen und Hunderte Mitarbeiter entlassen. Jetzt gab einer der letzten Hersteller, der tatsächlich noch in Frankreich produzieren ließ, Les Atelières, bekannt, kurz vor der Pleite zu stehen.

Russische Racheaktion

Grund für den Niedergang der Firma aus der Nähe von Lyon ist jedoch nicht nur die allgemein angespannte Wirtschaftslage sondern vielmehr ein Gesetz, das im vergangenen Juli in der aus Russland, Kasachstan und Weißrussland bestehenden Eurasischen Wirtschaftsunion in Kraft trat. Gemäß der Regelung darf Unterwäsche mit einem Baumwollanteil von unter sechs Prozent nicht mehr verkauft werden, weil sie zu wenig Flüssigkeit aufnehme und darum gesundheitsschädlich sei. Tatsächlich gilt die Aktion als unverblümte Rache für die gegen Russland verhängten Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise.

Für Les Atelières eine Katastrophen-Nachricht, bediente die Firma doch direkt und über Marken, die von ihr beliefert wurden, massiv den russischen Markt. Zwar gab es nach Bekanntwerden der ersten Probleme in Frankreich noch eine Kampagne, um die Traditionsmarke zu retten, doch das reichte nicht. Vor wenigen Tagen eröffnete das Handelsgericht das Liquidationsverfahren über den Hersteller.

Kommentare

Interressiert absolut keinen. Geopolitische Interressen vor allem der USA gehen vor alles!!!!!!!

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