Bisher gelten als Obergrenzen für ausgehende Gespräche pro Minute 19 Cent und für den Daten-Download pro Megabyte 20 Cent, jeweils ohne Mehrwertsteuer.
"Dies ist ein später Triumph der Linzer Studentin, deren Handyrechnung vor zehn Jahren nach einer Brüsselreise explodiert ist. Wer hätte gedacht, welchen Stein sie ins Rollen bringt", sagte Paul Rübig (ÖVP), einer der führenden EU-Abgeordneten bei der Abschaffung der Roaming-Gebühren. "Bereits jetzt ist eine Strategieänderung der Telekomunternehmen zu beobachten. Einige bieten bereits vor Ende der Übergangsphase Tarife ohne Roamingzuschläge an."
Die europäische Konsumentenschutzorganisation BEUC begrüßte den Preiseinschnitt. BEUC weist auf einen weiteren Fortschritt hin, der für Telekomkonzerne ab Montag gelte. Jeder Internet-Verkehr müsse dann nach dem Prinzip der Netzneutralität gleich behandelt werden. Provider dürften dann die Verbindungsgeschwindigkeit für bestimmte Dienste nicht mehr verlangsamen oder diese blockieren. BEUC forderte die EU-Kommission auf, auch ehrgeizige Vorschläge für eine Reform der Tarife vorzulegen, die Telekomunternehmen untereinander für grenzüberschreitende Anrufe und Daten-Downloads verrechnen.
Auch Rübig forderte am Freitag weitere Reformen. "Für einen digitalen Binnenmarkt brauchen wir ein flächendeckendes 5G-Netz und billigeres Surfen auch außerhalb der EU. Außerhalb der EU bis zu 19.900 Euro pro Gigabyte zu zahlen, ist einfach nicht vertretbar."
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20 Cent pro MB sind 200 EUR pro GB. Ich surfe im Ausland immer nur mit Prepaid Karten des jeweiligen Landes im Slot 2 meines Doogee X5 Dual SiM Handy. Zuletzt in Deutschland als ich auf der Hannover Energiemesse war: 2 EUR für 24 Stunden und 1 GB.