Viergeschossige Arkaden, zinnenumkrönte Umfassungsmauern und ein steinernen Bergfried, der mit seinem spitzen Runddach majestätisch über der gesamten Anlage thront: Nein, wir sind hier nicht in einer stinknormalen Burg gelandet, die dem zahlenden Tagestouristen einen Eindruck über das barbarische Leben aus längst vergangenen Tagen vermitteln soll. Vielmehr befinden wir uns im Innenhof eines Hotelprojekts, das es landesweit in dieser Form kein zweites Mal gibt.
1167 wurde das Gebäude erstmals urkundlich erwähnt. Seine Bewohner entstammten den namhaftesten Herrschaftshäusern Europas und haben es über die Jahrhunderte ständig um- und ausgebaut. Klingende Zimmernamen wie Habsburg Suite oder Fugger Grand Romantic de Luxe sind eine Hommage der heutigen Eigentümer und gleichzeitigen Betreiber des Hotels an diese feudale Zeit. Und auch sonst wird die Historie des liebevoll renovierten Schlosses allerorts erlebbar gemacht. Die Gänge und Erker sind gesäumt mit barockem Mobiliar, an den Wänden hängen wertvolle Gemälde im Stil der Alten Meister neben unzähligen Jagdtrophäen. Die Betten in den Schlafgemächern lassen erahnen, wie Fürst und Fürstin einst ihre Nachtruhe begingen. Das absolute Highlight ist aber eine gotische Schlosskapelle mit vorgelagertem Rittersaal, die nicht selten als Kulisse von Hochzeiten in stilechtem Rahmen dient.
Die Weitläufigkeit der Burg mitsamt des umliegenden 200.000 qm großen Matzenparks gewährleistet maximalen Freiraum für die individuelle Erholung. Und das, ohne auf die Annehmlichkeiten modernen Wohnkomforts verzichten zu müssen. Alle Gästeräumlichkeiten sind mit Flatscreens ausgestattet, in den marmornen Badezimmern ist eine Fußbodenheizung verbaut. Einzig einen Aufzug für das barrierefreie Überwinden der vielen Stufen sucht man im Schloss Matzen vergebens. Dafür kommen Wellnessfans auf ihre Kosten, denen mit dem Bergfried ein ganzer Turm körperlichen Wohlbefindens gewidmet wird. Auf je einer eigenen Etage finden sich hier Sauna, Dampfbad, Fitness- und Ruheraum sowie eine Wellnesslounge am höchsten Punkt der Burg mit atemberaubendem Fernblick.
Kristallwelten ums Burg-Eck
Die Freizeitaktivitäten außerhalb des Geländes sind vielfältig. Besonders hervorzuheben ist ein Ausflug zu den Swarovski Kristallwelten, die nach mehrmonatiger Umbauphase im Frühjahr wieder eröffnet wurden. Damals wie heute entführt ein sanfter grüner Riese seine Besucher auf eine Reise in sein Inneres, um ihnen ein Geflecht aus surrealen Wunderkammern zu offenbaren – allesamt erschaffen von namhaften, internationalen Künstlern. Neu sind seit heuer eine hügelige Parkanlage mit schwarzem See, der sich unter einer imposanten Kristallwolke ausbreitet, sowie ein 14 Meter hoher Spielturm für Jung und Alt. Auf dem Rückweg zum Schloss empfiehlt sich ein Abstecher nach Rattenberg, der kleinsten Stadt Österreichs. Das mittelalterliche Städtchen am Inn wird auch als Zauberwelt des Glases bezeichnet und verleiht der traditionellen Handwerkskunst einen opulenten Glanz.
Fürstlicher Genuss
Zum Tagesausklang versorgt der junge, verheißungsvolle Küchenchef das leibliche Wohl der Gäste im Burgrestaurant "Arcade". Aufgetischt werden nationale wie internationale Gerichte mit saisonalen Produkten aus der Region. Durch seine überschaubare Größe besticht das Lokal mit einer fast schon intimen Atmosphäre, die der geringen Gästezimmeranzahl geschuldet ist.
In der warmen Jahreszeit empfiehlt sich, den Digestif anschließend im angrenzenden Innenhof zu nehmen und bei unaufdringlichen Deep-House-Rythmen und stimmungsvoller Beleuchtung über den Verbleib jenes Burggespenstes zu philosophieren, dessen Existenz eine magische Umgebung wie diese geradezu voraussetzt.
Weiterführende Informationen:
Hotel Schloss Matzen
Matzen 5, A – 6235 Reith im Alpbachtal
Tel. +43 (0) 676/4459997
reservierung@schlossmatzen.at
www.schlosshotel-matzen.com