Die neuen Regeln
für One-Night-Stands

Wie man eine perfekte 12-Stunden-Beziehung hinbekommt

One-Night-Stands sind wie eine große Portion Pommes, schreibt Amy Grier von Men's Health: Das befriedigende Gefühl hält nicht lange an, sie tun dem Herzen nichts Gutes und noch dazu hat man dabei meist ein schlechtes Gewissen. Aber in manchen Momenten sind sie genau das Richtige. Doch auch Sex ohne Verpflichtung will gelernt sein...

von One-Night-Stand © Bild: istockphoto.com

One Night Stands (kurz ONS) sind heute viel selbstverständlicher als früher. Denn immer mehr Frauen sind Gelegenheitssex nicht abgeneigt. In einer Studie von 1989 gab nicht eine Frau an, ein eindeutiges Angebot von einem Fremden annehmen zu wollen, während umgekehrt 7 von 10 Männern sofort Ja zu Sex ohne Verpflichtung gesagt hätten. In einer aktuellen Studie von Match.com, würde hingegen nur noch die Hälfte der befragten Frauen Nein sagen. Das Problem ist nur: Frauen mögen sich in dieser Hinsicht zwar geändert haben, das männliche Balzverhalten ist jedoch das Gleiche geblieben.

Es sei gar nicht mehr notwendig ein Jäger zu sein, schreibt Grier. Und es ginge auch nicht darum, Herzen zu gewinnen. Mann müsste heutzutage keinen mehr auf Hugh Grant in einer romantischen Komödie machen. Anderseits würden Frauen aber auch keine respektlosen Aufreißer mögen. Es mache einen gewaltigen Unterschied, ob man sich wie eine Schlampe verhält (was lustig sein kann) oder sich wie eine Schlampe fühlt (was einfach nur deprimierend ist). Und das gilt für beide Geschlechter. So findet man den goldenen Mittelweg:

Gleichwertige Spieler

Das Wichtigste sei, die Situation als das zu sehen, was sie ist. Wenn man jemanden gerade erst kennen gelernt hat und wenig später, miteinander nach Hause geht, sei es ganz klar, worauf das hinausläuft: auf einen One-Night-Stand. Beide Seiten sollten stets daran denken, dass man sich auf einem gleichen Level befindet - es ist weder notwendig, sich gegenseitig etwas vorzuspielen, noch dem anderen schon im vornherein zu unterstellen, mit der Situation nicht klar zu kommen. Es gilt für beide Seiten die Unschuldsvermutung: Es ist nur etwas für eine Nacht - und zwar solange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Strahlen Sie Selbstbewusstsein aus. Wenn notwendig, schlüpfen Sie in die Rolle von jemanden, der es ist. Halten Sie eindeutigen Blicken stand und bleiben offen für alles.

Spaß haben

Sagen Sie niemals "Willst du mit zu mir kommen?" So klingt das Ganz nur verzweifelt, meint Grier. Geben Sie dem anderen einen guten Grund, mit zu Ihnen zu fahren, der nichts mit Sex zu tun hat. Zum Beispiel eine ganz bestimmte Flasche Wein oder eine ganz seltene Platte, die man unbedingt gehört haben muss.

Welche Ausrede Sie auch immer vorbringen, vergessen Sie nicht, Spaß an der Sache zu haben. Halten Sie das Interesse aufrecht. Und für die Herren: Die meisten Damen gehen lieber in die Höhle des "Löwen", als das eigene Nest zu "beschmutzen". Es ist kein Fehler, frau die Wohnadresse zu verraten, damit sie eine Sicherheits-SMS an ihre Freundin schicken kann - so signalisieren Sie außerdem, dass Sie kein Psycho sind.

Spielerisch und sensibel

Wenn es zur Sache geht, spielt es sich in den wenigsten Fällen ab wie in einem Erotikthriller der frühen Neunziger Jahre. Statt halbnackt übereinander herzufallen, könnte es ein, zwei peinlich berührte Momente zwischen Ihnen geben. Das ist ganz normal - also bleiben Sie auch normal. Legen Sie Musik auf, quatschen ein bisschen. Wenn sie dann im Bett landen, vergessen Sie nicht zu verhüten - und zwar ungefragt. Für Männer ist es oft hilfreich, sich eher auf den Orgasmus der Frau zu konzentrieren, als auf den eigenen.

Kurz danach

Ein bisschen Löffelchenstellung ist okay, aber vermeiden Sie gruselige Intimitäten wie Gesicht-Streicheln, Liebesgflüster oder zu fragen, ob man zu den Eltern frühstücken gehen möchte. Einfach nur miteinander sprechen tut es auch, rät Grier. Geht immer: Dem anderen ein T-Shirt anbieten, dass den Allerwertesten im Idealfall bedeckt.

Am Morgen danach

Der nächste Morgen ist ein psychologisches Minenfeld. Wenn der andere in seine Schuhe schlüpft, betteln Sie nicht, dass er bleibt. Bieten Sie Kaffee an und lassen Sie ihn ziehen. Schlagen Sie kein gemeinsames Frühstück vor.

Wenn der andere im Bett liegen bleibt, können Sie davon ausgehen, dass er sich wohl fühlt und eventuell mit einer zweiten Runde einverstanden wäre. Sollte die Person auf subtile Streichel-Annäherungsversuche nicht einsteigen, wird sie einfach nur seinen Kater ausschlafen wollen. Bieten Sie Kaffee und/oder Wasser plus Kopfwehtabletten an. Und ein Handtuch.

Wenn es Zeit zum Verabschieden ist, bringen Sie den anderen zur Tür. Wenn Sie die Nummer haben möchten, fragen Sie jetzt. Wenn Sie nicht vorhaben, jemals anzurufen, fragen Sie nicht danach. Wenn Sie glauben, dies wäre ein Akt der Höflichkeit, irren Sie - das ist es nicht. Küssen Sie sich, sagen, dass Sie eine fantastische Zeit miteinander hatten. Wenn es um Sex ohne Verpflichtungen geht, ist das Verabschieden der wichtigste Part: Es sollte beim anderen nichts als ein zufriedenes Strahlen hinterlassen.

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