Red Bull Air Race

Tausende Fans bei Spektakel in Spielberg - Hauch von Volksfest und Airpower

von
Flugsport - Red Bull Air Race

Wie schon am Samstag spielte das Wetter am Nationalfeiertag mit und bot Sonnenschein, blauen Himmel mit vereinzelten Wolken. Bei frischen elf Grad Celsius war um die Mittagszeit jede Menge los am Ring. Die "Füchse", Modellnachbauten von Hannes Archs Edge, wirbelten schon am Vormittag durch die Lüfte. Mit ihren 20 PS zeigten die Profi-Modellflieger, was alles möglich ist. Die Air-Race-Piloten können viele dieser Manöver jedoch gar nicht durchführen, weil die G-Kräfte es nicht zulassen würden.

Der Flugsimulator bot davor die Möglichkeit, das Air Race von Ascot quasi nachzufliegen: Helm mit Kopfhörern sowie eine Riesen-Brille mit eingespieltem Kurs versetzten die Besucher in das Cockpit eines Renn-Fliegers. Zwei junge Männer, die gerade den simulierten Flug absolviert hatten, waren begeistert: "Das Bild geht mit, wenn man rechts oder links schaut. Ein wenig mulmig wird's einem da schon, vor allem wenn man den Kopf mitdreht. Da hebt es den Magen ein wenig aus."

Rasant geht's auf der Go-Kart-Strecke zu

Rasant ging es auch auf der Go-Kart-Strecke zu, wo Groß und Klein mit den neun PS starken Karts ihre Runden drehten. Bis zu 70 km/h schnell fahren die "Flundern" und mehrere Hundert Besucher nutzten die Chance, mit ihnen zu fahren. Strahlende Gesichter kamen nach den zehnminütigen Sessions unter den Helmen hervor, so manche nahmen die Fahrten aber fast zu ernst. Die eine oder andere Kollision blieb nicht aus, zumal dreizehn Fahrer zur gleichen Zeit auf der Strecke sind. Ab einem Alter von sechs Jahren waren die Kleinsten dabei, jedoch in der eigenen Kinder-Klasse.

Am frühen Nachmittag füllte sich der Ring mit den Fans, viele hatten Klappstühle und Ferngläser im Gepäck und machten es sich bequem - ähnlich wie bei der Airpower, die zuletzt 2013 am benachbarten Flughafen Hinterstoisser über die Bühne ging. Für Unterhaltung am Boden sorgten Rummel-Geräte wie der "Super Twister" oder die "Spielberg"-Hupfburg, zum Naschen gab es Zuckerwatte, Schaumrollen und Maroni.

Spektakel am Himmel

Die meisten Blicke zogen jedoch die Künstler am Himmel auf sich und zwar noch bevor die Air Race-Piloten gestartet waren: Die Spezialisten der Rotor Wings mit ihren Tragschraubern eröffneten das Show-Programm mit ihren bis zu 185 km/h schnellen Fluggeräten. Gefolgt von den Flying Bulls sowie den Sky Divers mit ihren Wing Suits, die auch schon am Samstag beim Qualifying ihre Auftritte hatten.

Für Ex-Skispringer Thomas Morgenstern war das Air Race in Spielberg zwar keine Premiere, aber immerhin das erste über festem Boden. Rovinj und Istabul habe er bereits gesehen, beide waren über Wasser: "Taugt mir immer wieder und mich freut es, dass es wieder zurück ist in Österreich und da speziell am Red Bull Ring, mit dem mich sowieso viel verbindet. Ich bin immer wieder gerne da", sagte er zur APA - Austria Presse Agentur. Spannend seien hier die Berge und Bäume: "Das schaut alles ein wenig eng aus." Vor Jahren sei er schon einmal mit einem der wendigen Flieger mitgeflogen: "Das war Wahnsinn und beeindruckend, was der Körper alles aushält. Irgendwann wird dir aber nach ein paar Minuten - einer gefühlten Stunde - schlecht. Das ist auch mir passiert, aber es ging gerade so. Angespieben hab' ich mich nicht, aber es war knapp dran. Hätte es noch länger gedauert, wäre das wohl passiert."

Arch verpasst als Vierter Air-Race-Titel

Der Steirer Hannes Arch hat seinen zweiten Air-Race-WM-Titel nach 2008 nicht geschafft. Der 47-jährige Lokalmatador belegte am Nationalfeiertag in Spielberg lediglich Platz vier. Der Titel ging erstmals an den 58-jährigen Briten Nigel Lamb, der Platz zwei belegte. Den Tagessieg holte Nicolas Ivanoff (FRA). Die Veranstaltung am Formel-1-Gelände war am Finaltag mit 35.000 Zuschauern ausverkauft.

Kommentare