Real Madrid gibt im Poker um Ribery auf:
Taktieren der Bosse oder echte Resignation?

Direktor Valdano: "Neue Chance wird sich ergeben" Bayern erneuert Wunsch nach Vertragsverlängerung

Ist es nur Taktieren oder doch Ehrlichkeit? Spaniens Rekordmeister Real Madrid hat im Tauziehen um den Transfer von Franck Ribery ins Land des Fußball-Europameisters offenbar resigniert. "Ich habe das Gefühl, dass Ribery den FC Bayern München in dieser Saison nicht verlassen wird", sagte Jorge Valdano, der Generaldirektor des "Weißen Balletts", dem "Radio Marca".

Real Madrid gibt im Poker um Ribery auf:
Taktieren der Bosse oder echte Resignation?

Der frühere argentinische Teamkicker beteuerte aber gleichzeitig, dass sein Verein auf eine neue Gelegenheit warten würde, um den Franzosen zu verpflichten. "Diese wird sich bestimmt bieten. Riberys Vertrag läuft noch zwei Jahre, aber das Leben ist lang, und er hat noch eine lange Karriere vor sich", meinte Valdano. Der FC Bayern habe viele Wege gefunden, Nein zu sagen: "80 Millionen Euro zu fordern, ist auch eine Art des Neins."

Die nächsten Tage dürften zeigen, ob die Aussagen Valdanos nur eine weitere Karte im Ribery-Poker ist oder ob sich die "Königlichen" wirklich zurückziehen. Die Verantwortlichen des FC Bayern hatten mehrfach betont, dass der 26-jährige Star bleiben soll und taten das noch einmal kund. "Wir wollen Ribery nicht nur nicht abgeben, sondern mit ihm verlängern", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der "Sport Bild".

Van Gaal will Ribery halten
Auch der neue Trainer Louis van Gaal betonte den Stellenwert des französischen Teamspielers, der selbst um ein Gespräch mit den Bayern-Bossen über die Zukunft gebeten hatte. "Ich will immer vier kreative Spieler auf dem Feld haben. Einer davon ist Ribery, darum will ich, dass er bleibt", sagte van Gaal.

Nachdem die Madrilenen offenbar das Objekt ihrer Begierde vorläufig auf Eis gelegt haben, wird jetzt offenbar der "Plan B" aus der Lade geholt. Als Alternativen für Ribery stehen der Spanier Xabi Alonso (Liverpool FC) und laut der Zeitung "AS" auch der Italiener Daniele de Rossi (AS Roma) ganz oben auf der Wunschliste.

Großes Geldausgeben bei Real
Unter dem neuen Real-Präsidenten Florentino Perez, im Zivilberuf Bauunternehmer, wurden für Cristiano Ronaldo (93 Mio. Euro an Manchester United), Kaka (68 Mio. an AC Milan), Karim Benzema (35 Mio. Euro an Olympique Lyon) und Raul Albiol (15 Mio. Euro an Valencia FC) schon über 210 Millionen für eine neue "galaktische Elf" flüssig gemacht.

Mittlerweile hat die "Cristianomania" gewaltige Ausmaße angenommen. Ronaldo war am Montag vor 80.000 Zuschauern präsentiert worden, mittlerweile werden im Real-Shop im Bernabeu-Stadion pro Minute durchschnittlich 15 Trikots mit der Rückennummer 9 und Ronaldos Namen verkauft. Bei einem Preis von 85 Euro ergibt das Einnahmen von 76.500 Euro pro Stunde. Das Trikot von Kaka wird immerhin auch rund 600 mal pro Stunde verkauft.

(apa/red)