Feuer frei in Österreich

Laut EU-Bericht unter den schlechtesten Staaten Europas. Nur geringer Rückgang.

von Zigarettenstummel in einem Aschenbecher © Bild: APA/DPA/Jansen

Die Regeln im Rahmen einer "Rauchfrei-Gesetzgebung" in Betrieben, öffentlichen Räumen und speziell in Bars und in Restaurants sind in den einzelnen Staaten sehr unterschiedlich, heißt es in dem Report: "Die am weitesten reichenden Gesetze haben Ungarn, Bulgarien, Spanien, Irland, Großbritannien, Malta, Griechenland, Mazedonien und die Türkei erlassen, wo das Rauchen aus geschlossenen Räumen in Betrieben (Arbeitsplatz, Anm.) inklusive von Bars und Restaurants komplett verboten ist - mit einigen sehr begrenzten Ausnahmen in den Mitgliedsstaaten."

Zehn andere Staaten - Belgien, Zypern, Finnland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, Schweden, Polen, und Slowenien - sowie Norwegen und Island haben generelle Verbote unter besonderen Umständen. Erst dann folgt die letzte Gruppe, zu der auch Österreich gehört: "In den übrigen Mitgliedsländern (Dänemark, Niederlande, Luxemburg, Rumänien, Portugal, Österreich, Deutschland, Tschechien, Estland und die Slowakei), in Serbien und Kroatien gibt es generelle Ausnahmen für öffentliche Plätze wie Bars und/oder Restaurants oder verschiedene Kategorien von Bars und Restaurants."

Österreich startete spät
Während Italien bereits im Jahr 2003 restriktive Regelungen erließ, stieg Österreich mit seinem von Tabak-Gegnern anhaltend kritisierten, von der Wirtschaftskammer hingegen vehement verteidigten Maßnahmen (getrennte Räumlichkeiten in Restaurants etc., Ausnahmen für kleine Lokale) erst im Jahr 2008 ein. Eine Eurobarometer-Umfrage zeigte im vergangenen Jahr, dass immer noch 28 Prozent der EU-Bürger Tabakrauch ausgesetzt sind, wenn sie in Bars gehen, 14 Prozent in Restaurants (jeweils laut Befragung über die vorangegangenen sechs Monate). Am Arbeitsplatz sind es nur noch sechs Prozent.

Laut Balkengrafiken in dem Bericht sank beispielsweise in Spanien der Anteil der "rauchbelasteten" Barbesucher in Spanien von mehr als 90 Prozent im Jahr 2009 auf unter 20 Prozent im Jahr 2012. In Österreich war der Rückgang von um die 85 auf etwa 75 Prozent demnach deutlich geringer. Österreich ist da gemeinsam mit Staaten wie Bulgarien und Rumänien ganz weit vorn. Einen starken Rückgang gab es hier auch in Belgien, den Niederlanden und Polen, was einfach auf neue gesetzliche Restriktionen zurückzuführen war, so die EU. In Schweden treffen nur noch drei Prozent der Barbesucher auf blauen Dunst, in Großbritannien sechs Prozent, in Litauen und in Irland je acht Prozent.

Kommentare

@Ausweg: Ihr (offenbar nicht durchdachter Satz)..."das mit den Steuern, die über die Raucher eingenommen werden ist eine vernachlässigbare Größe" ist Unsinn. Oder wie würden sie es sich sonst erklären, dass Deutschland jetzt die Steuern auf den Feinschnitt-Tabak erhöhen muß, weil zu viele Raucher ihre Zigaretten selbst stopfen und sie dadurch mittlerweile merkbare Steuereinbußen haben!?

Und zum abgetrennten Bereich: Unsinn a la EU. Wie sonst lässt es sich wohl erklären, dass man in Amerika in jedem Restaurant/Nachtlokal etc. ohne Probleme rauchen kann? Teilweise z.B. eben nur an der Bar aber dort funktioniert es auch ohne räumliche Trennungen. Unglaublich, aber wahr - von den Amis kann man sich tatsächlich doch etwas abschauen /Ironie off.

higgs70
sie sehen es absolut korrekt - es gibt dem nichts hinzu zu fügen.
Ihre Postings hier sprechen jedem Raucher (und auch manchem Nichtraucher) aus der Seele.
Bravo !

mfp7764 melden

Die eu soll sich um was anderes kümmern wäre wichtiger.denn wir autofahrer und raucher bezahlen steuern und das net wenig,also goschen halten es deppenpolitiker denn wir bezahlen eure gehälter und das leider nicht wenig.

Ausweg
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@mfp7764, das mit den Steuern, die über die Raucher eingenommen werden ist eine vernachlässigbare Größe.
Denn was die Raucher dem Staat über das Gesundheitswesen kosten, übersteigt die Steuereinnahmen zigfach.
Was das Autofahren anbelangt, bin ich ganz ihrer Meinung.
Hier werden wir geschröpft bis zum Abwinken.

freud0815 melden

es gibt nicht genügend nichtraucherlokale? wenn ich in wien bin muss ich lokale in denen man rauchen darf gezielt suchen-selbst tgi fridays hat einen winzigen raucherraum im vergleich - fakt ist, es geht den nichtrauchern auf den keks, dass nicht überall *rauchfrei* ist-die meisten sind einfach kontrollfreaks

free-spirit
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In Österreich braucht sich wirklich kein Raucher beschweren.
So lasch wie bei uns diesbezüglich agiert wird, ist kaum zu überbieten.
Es gibt Länder da darf man nicht einmal mehr auf öffentlichen Plätzen im Freien rauchen. (Man kann's auch übertreiben!!)
Liebe Raucher, eines bitte nicht vergessen!!
Ihr seid jene, welche sich Zug für Zug selbst umbringen.
Das ist jedem selbst überlassen, aber wenn erwiesenermaßen Dritte gefährdet werden und man diesem Problem leicht entgegenwirken kann, dann muß auch klar sein, dass die Raucher die Konsequenzen zu ziehen haben.
Dass es problemlos funktionieren kann sieht man z.B in Großbritannien.

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@ ausweg
also wenn Sie die gesellschaftlichen Folgekosten, dann
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

meinen Sie aber eher den persönlichen Bereich, das Risiko gleiche ich aus indem ich weniger Auto fahre, nicht bergsteige, keine Risikosportarten betreibe und mich nicht altersinadäquat durch einen Marathon quäle;-)

free-spirit
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@higgs70, erklären sie mir bitte einmal wie sie, als Raucher, das erhöhte Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, ausgleichen wollen, in dem sie weniger Auto fahren, nicht bergsteigen usw.
Das geht sich irgendwie nicht aus, fürchte ich.

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nun, sobald ich mich ins Auto setze, gehe ich das Risiko ein zu verunglücken, wenns blöd her geht tödlich ( ca. 40.000 Autofahrer werden jährlich verletzt, für ca. 550 endets tödlich ), -zusätzlich verpeste ich übrigens die Atemluft meiner Mitmenschen, denn ob die Zigarettenrauch oder Autoabgase einatmen dürfte der Lunge ziemlich wurscht sein, schaden tut beides - dass auch bergsteigen ein höheres Risiko birgt als spazieren zu gehen, ist klar, die Unfallstatistik kenne ich jetzt nicht. An Lungenkrebs erkranken jährlich etwa 4000 Personen, nicht alle davon sind Raucher.

Wie auch immer, die Statistik ist im Prizip wurscht, es geht darum, dass es allerhands Dinge gibt, die die Gesundheit belasten, dass man seit neuestem aber immer wieder mit Bestemm versucht, den Rauchern den schwarzen Peter zuzuschieben, nervt. Erwachsene Menschen kennen das Risiko und nur Dumpfbacken führen Kreuzzüge in Fragen, die eine individuelle Entscheidung darstellen.Und nicht ich stürme in das Leben der Nichtraucher und will es verändern, sondern die in meines. Und zuviel Sendungsbewußtsein macht ungerecht;-)

free-spirit
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Keine Frage @higgs70, sie argumentieren durchwegs blendend, belegen, wenn es sein muss, mit Statistiken, Videos usw.
Ich gebe auch zu, die Raucherdebatte sehr tendenziös zu betrachten, da ich aus dem medizinischen Bereich komme.
Es geht mir nicht darum einen Feldzug gegen die Raucher zu führen (habe in meiner Jugend auch geraucht), sondern in diesem konktreten Fall darzustellen, wie leicht hier Risken zu vermeiden wären.
Ihre individuelle Entscheidungsfreiheit zu untergraben steht mir auch nicht zu und führt auch nicht zur Lösung.
Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich wissen, was sie ihrem Organismus durch das Rauchen wirklich antun.
Ein Tip: Gehn's vielleicht doch bergwandern und rauchen's weniger. . . . . . . . (-:

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da haben Sie natürlich vollkommen recht, aber Sie wissen ja mit Alkohol, Rauchwerk und anderen Genussmitteln
einschließlich geschlechtlicher Betätigung soll das Leben angeblich ein klein wenig mehr Spass machen;-)))
Dass vieles davon nicht klug ist, ist mir klar.

Trotzdem danke, dass Sie sich Sorgen um meine Gesundheit machen ( den Tipp mit dem bergwandern werd ich vielleicht mal ausprobieren;-)) und vor allem, dass Sie das wesentliche vestehen, nämlich, dass man Eigenverantwortung definitionsgemäß nicht verordnen kann, sondern bestenfalls appellieren. Denn was mich nervt, ist der religiöse Eifer militanter Nichtraucher und deren hegemoniale Vorstellung, die ganze Welt habe rauchfrei zu sein, weil sie es sind und wo man guten Gewissens und mit dem Impetus moralischen Wohlwollens zur Zwangsbeglückung des Individuums ausrückt.
Toleranz ist immer Toleranz gegenüber anders gestrickten und Freiheit ist ein toter Begriff, wenn man nur die eigene damit meint.

free-spirit
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Ihr einleitender Absatz beschreibt das Thema Hedonismus sehr treffend und mit einem gewissen Augenzwinkern.
Wie sie sagen, es muss nicht alles im Leben klug sein und man darf sich auch nicht entmündigen lassen.
Für die Dosierung der "Spaßmacher" sollte doch jeder eigenverantwortlich entscheiden können.
Ich denke, wir verstehen uns . . . . .

sepp16 melden

@Natürlich kosten die Raucher dem Staat viel mehr als sie ihm bringen. Der Artikel aus dem Spiegel bezieht sich ja nur auf die Gesundheitskosten, andere negative Faktoren sind da noch nicht eingrechnet. Summa summarum richten die Raucher in Österreich einen finanziellen Schaden an: http://derstandard.at/1310511369838/Rauchen-kostete-den-Staat-2010-659-Millionen-Euro

sepp16 melden

@higgs. Einer von 350 Nichtrauchern erkrankt an Lungenkrebs, aber einer von 10 Rauchern. Außerdem korrerliert das Rauchen noch mit dutzenden anderen Krankheiten, insgesamt sterben in Österreich jährlich 14.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Wenn ein Auto auch nur annähernd das selbe Risiko hätte, würden sie kein Auto betreten. Ich bezweifle sehr, ob Ihnen das alles wirklich bewusst ist.

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doch, doch, das ist mir sehr wohl bewusst, aber wie schon oben erwähnt, gibt es haufenweise Dinge von denen ich weiß, dass sie meiner Gesundheit nicht zuträglich sind. Wenn Sie Auto fahren, verpesten Sie meine Atemluft, wenn Sie die falschen Parteien wählen, ruinieren Sie meine Gesundheitsversorgung. Wenn Sie Unnötiges kaufen, zerstören Sie meine Umwelt. Wenn Sie glauben,dass man alles gesetzlich regeln muss, zerrütten Sie meine Nerven. Sie sehen alles nicht gesund für mich und da bin ich passiv wie nur was;-)

Und keine Sorge, ich bin vielleicht Masochist, aber kein Sadist, ich will niemanden einpoffeln, ich will einfach nur tun wozu ich grad Lust habe, ohne dass irgendwelche Kasperln mir dauernd erzählen, was gut für mich ist und was nicht, denn irgendwie endet mein Lebenskonzept halt nicht damit, nur mein Auskommen zu finden, weil ich halt beim ora et labora nicht stehenbleiben will. Sie wissen ja, irgendwann fällt der Vorhang und vorher brauche ich mich nicht steif zu geben,das bin ich nachher lange genug.;-)
Und wie Sie es damit halten ist Ihre Sache,was ich tue meine, ok?;-)

sepp16 melden

Manche Dinge muss man eben schon gesetzlich regeln, wenn es nicht anders funktioniert. Vor 10 Jahren gab es noch fast gar keine Nichtraucherbereiche, obwohl die Nichtraucher immer in der Mehrheit waren. Ich könnte auch mit einer Abtrennung leben, nur leider funktioniert das in Österreich nicht, da die Regeln dafür viel zu lasch sind. Daher wird wohl irgendwann ein strengeres Gesetz kommen müssen.

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ja, das stimmt, das mit den abgetrennten Bereichen funktioniert nicht, deshalb würde ich ebenfalls für eine strikte Trennung von Lokalen in denen geraucht werden darf und solchen, in denen nicht geraucht werden darf, plädieren. Und diese soll man dann eben dementsprechend kennzeichnen. Und wenn es solche und solche gibt, wären wohl alle zufrieden. Aber dass in jeder Kaschemme Wirt und Gäste den halben Winter vor der Tür verbringen, weil sich irgendwann ein militanter Nichtraucher dorthin verirren könnte, ist schlichtweg idiotisch.

freud0815 melden

wieso gehen denn nichtraucher in bars in denen geraucht werden darf? in wien ist zb an den kleineren lokalen ein schildchen wo man erkennen kann ob man rauchen darf

sepp16 melden

Weil es nicht ausreichend Lokale für Nichtraucher gibt. Hast du Probleme mit dem sinnerfassenden Lesen?

brauser49
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sepp glaubt es gibt zuwenig Nichtraucherlokale ! Auch Raucher sind Menschen und haben sich ihre Abhängigkeit meist nicht ausgesucht. Wenn ich aber in ein Restaurant gehen muesste wo ich zum Abschluss eines guten Essens keine Zigarette rauchen duerfte, dann wuerde ichs bleiben lassen und lieber zuhause Leberkäs essen. Ob das fuer die Gastronomie wuenschenswert ist bleibt fraglich !

Ausweg
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@brauser49, ja Raucher sind auch Menschen, aber oft sehr egoistisch.
Und bitte wer zwingt einem zum Rauchen und in eine Abhängigkeit?? Das sucht man sich doch wohl selber aus, ob man so blöd ist und raucht.
In Zukunft werden sie wohl doch ihren Leberkäs daheim essen dürfen.
Auch im diesbezüglich verschlafenen Österreich wird es irgendwann funktionieren, so wie in vielen Ländern schon längst.
Sie würden sich wundern, wie gut feines Essen schmeckt, wenn das Lokal nicht verraucht ist.

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egoistisch wäre ein Raucher, wenn er fordern würde,dass in allen Lokalen geraucht werden müsse. Aber wenn ich einen Platz fordere wo ich mit Gleichgesinnten meinen Kaffee und meine Zigaretten genießen kann, bliebe einem gleich toleranten Menschen
dem das buchstäblich stinkt, nur, nicht hinzugehen.So einfach ist das.

Ausweg
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. . . . ich denke, solche Plätze gibt es doch.
Und ich möchte das auch keinem Raucher absprechen und verbieten.
Eine strikte Trennung, die auch funktioniert sollte wohl möglich sein.
Diesbezüglich gäbe es in Österreich noch Handlungsbedarf.
Ich wäre auch so "tolerant" und würd auch nicht hingehen.
So einfach ist das!!


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danke, genau so würd ich's mir wünschen;-))

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