Snowfarming liegt voll im Trend

Schnee wird naturschonend konserviert, um ihn jetzt für den Winterspaß zu verwenden

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Die steirische Tourismusregion Ramsau am Dachstein ist für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Erhaltung des Naturjuwels bekannt. Erstmals seit diesem Jahr betreibt die Region Snowfarming und möchte ihrem aktiven Schneemanagementprogramm damit eine weitere wichtige Aktion hinzufügen.

Ramsau übersommert rund 5000 Kubikmeter Schnee

In der Ramsau wurde dazu in der vorigen Wintersaison ein großer Schneehaufen von rund 5000 Kubikmetern beschneit beziehungsweise gesammelt und im Februar abgedeckt. Um das Schneedepot fachgerecht zu lagern, zu verarbeiten und zu konservieren, bedarf es großen Know-hows. Dabei wird der Schnee ohne Einsatz von Chemie unter einer Schicht Hackschnitzel möglichst windgeschützt gelagert. Damit der Regen den Schnee nicht zum Schmelzen bringt und ein besserer Schutz vor Sonneneinstrahlung gegeben ist, kommt zusätzlich eine weiße Schutzfolie zum Einsatz. Bei entsprechender Konservierung bleiben bis zu 80 Prozent des Schneevolumens erhalten.

"Die Lagerung von Schnee bzw. Eis geht bis ins 18. Jahrhundert zurück", erklärt Elias Walser, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ramsau am Dachstein. "Damals wurden sogenannte Eiskeller errichtet, um über die Sommermonate stets mit Eis versorgt sein zu können. Unser Ansatz ist natürlich ein anderer. Wir wissen, dass die Produktion von Schnee in den Monaten Jänner und Februar viel weniger Energieaufwand mit sich bringt, als in den Monaten November und Dezember. Warum also diesen schmelzen lassen?"

Maria Theurl-Walcher zieht erste Langlaufspuren auf Schnee vom Vorjahr

Am gestrigen Samstag, 9. November, wurde die Plane erstmals seit dem letzten Winter geöffnet: Rund 4000 Kubikmeter Schnee, das entspricht 400 LKW Ladungen, konnten trotz des enorm heißen Sommers erhalten werden. Das sind 80 Prozent des ursprünglichen Schneevolumens. "Der Zeitpunkt passt", sagt Walser. "Schnee, der so lange gelagert wurde, ist nicht mehr ganz so wärmeempfindlich wie Neuschnee."

Aus dem konservierten Schnee konnte samstags im WM-Stadion der Ramsau bereits eine ein Kilometer lange Langlaufloipe gefertigt werden, die auch gleich von der österreichischen Skilangläuferin Maria Theurl-Walcher getestet wurde. Durch die kalten Temperaturen konnte der Schnee über die Nacht auf heute anfrieren – der gleichzeitige Neuschnee rundet das Projekt ab. Eine Skatingloipe von einem halben Kilometer ist bereits geöffnet.

Weltelite nutzt Ramsau als Trainingsort

Aufgrund des Dachsteingletschers und des frühen Saisonstarts durch das aktive Schneemanagement nutzen zahlreiche Spitzenathleten des nordischen Sportes die Ramsau als ihre Trainingsregion Nummer eins. Rund 500 Sportler aus aller Welt trainieren vor allem von September bis Oktober in der Sportregion. Die zusätzliche Infrastruktur im sportmedizinischen Bereich (auch für Hobbysportler) steht ergänzend für ein perfektes Trainingszentrum.

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