Der Rambo vom Wienerwald

Ein motorisierter Jäger in Tarnuniform verunsichert Spaziergänger bei Pressbaum

von Fakten - Der Rambo vom Wienerwald © Bild: News.at/Aringer

Tanrkleidung, Sturmhaube, Stahlhelm und ein ebenfalls mit Transportboxen versehenes, kettenbetriebenes Quad: Einen solchen Auftritt erwartet man gemeinhin eher in Rambo-Filmen als im idyllischen Wienerwald. Doch der Frühling brachte dieses Jahr in den Wäldern rund um Pressbaum nicht nur neues Leben, sondern auch so manche unheimliche Begegnung.

Laut Auskunft des Waldeigentümers, der Österreichischen Bundesforste, handelt es sich bei dem niederösterreichischen Rambo um einen sogenanten "Ausgehjäger", der vom Revierpächter eine Jagderlaubnis erhalten hat. Im konkreten Fall besitzt der Mann auch eine Genehmigung für sein Quad, jedoch nur „zu fallweisen Material- und Wildtransporten“ im Revier, wie die Bundesforste mitteilten. Eine solche Erlaubnis bringt freilich die Auflagen mit sich, die Forstwege wirklich nur im Bedarfsfall und in angemessener Geschwindigkeit zu befahren. Beides dürfte in diesem Fall nicht zutreffen.

"Höchst problematisch"

Bei den Bundesforsten sind zwar noch keine Beschwerden eingelangt, dennoch betrachtet man den Fall als "höchst problematisch", wie Pressesprecherin Pia Buchner betont. Die Aufmachung des Mannes sei zwar seine Privatsache, das Fahrverhalten jedoch keineswegs. Der Wienerwald sei ein Ort der Ruhe und Erholung für jährlich rund 20 Millionen Besucher, daher könne ein solches Verhalten und eine solche Fahrweise in keinster Weise toleriert werden.

Die zuständigen Förster hätten darum in der Sache auch bereits Kontakt zu dem Jäger aufgenommen. Denkbar seien Konsequenzen bis hin zum Entzug der Zufahrtsberechtigung für das Quad. Die Jagdberechtigung könnten die Bundesforste jedoch auch dann nicht entziehen, wenn sie wollten - das könne nur der Pächter, der sie auch ausgestellt hat.

Quad-Fahrer als generelles Problem

Generell nehme das Problem mit wildgewordenen Quad-Fahrern im Wienerwald zu, sagte Buchner. Nicht nur würden viele die Forstwege ohne Genehmigung und viel zu schnell befahren, zusätzlich wäre es auch Usus, vor der Einfahrt in den Wald die eigentlich vorgeschriebene Nummerntafel zu verdecken oder abzumontieren. Man habe zwar bereits die Gemeinden und die zuständigen Polizeiposten informiert und um verstärkte Kontrollen gebeten, doch dem Problem sei schwer Herr zu werden.

Darum ruft Buchner auch Spaziergänger dazu auf, bei rasenden Quad-Fahrern Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Schließlich würden diese nicht nur das Wild beunruhigen und den Naturraum Wald belasten, sondern auch bei allen Beteiligten Stress auslösen. Und das ist ja wirklich das letzte, was man bei einem Waldspaziergang erleben möchte.

Kommentare

Idioten auf der Straße Idioten auch im Wald. Das tragen von Waffen kann man aber Idioten aberkennen. Aber daran sieht man wieder, das wir für jeden scheiß ein Gesetzt brauchen.

Oberon

Wenn ihr schon dabei seid, dem Möchtegern-Rambo die Leviten zu lesen, der wie eine gesenkte Sau durch den Wald braust, dann nehmt euch auch gleich die Radfahrer vor. Bei denen mangelt's ebenfalls an Disziplin.
Warum braucht dieser kindische Vogel überhaupt ein Quad? Der soll seine Sachen in einem Leiterwagen transportieren und nicht mit seinem Krawall den Tieren auf die Nerven gehen!

Der Typ gefällt mir

Urlauber2620

Wieder so ein wildgewordener Möchtegern-Rambo der glaubt er sei allmächtig. Vielleicht knallt ihm mal einer ein Stück Holz vor seinen Holzkopf.

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