Sorge um Kinder

Die angeklagten Frauen müssen auch um das Wohl ihrer Kinder fürchten

von Pussy Riot - Sorge um Kinder © Bild: AFP

Ihre Verteidiger befürchten auch, dass ihnen selbst die Zulassung entzogen werden könnte. "Mein Eindruck ist, dass dies unser letzter Job ist", sagte die Anwältin Violetta Wolkowa. Sie beklagte sich über "ständige Schikanen der Staatsanwaltschaft" und schwere Gesetzesverstöße durch die Richterin Marina Syrowa. Ihr Kollege Mark Fejgin prangerte "Willkür" an. Das Urteil werde an oberster Stelle gesprochen, sagte Fejgin.

Offene Drohungen
Die Ermittler hätten der 24-jährigen Aljochina damit gedroht, ihr nach einer Verurteilung den Sohn wegzunehmen, sagte Fejgin, obwohl der Vater des Kindes nichts mit dem Prozess zu tun habe. Noch schwieriger sei die Lage für die 22-jährige Tolokonnikowa, da auch ihr Mann Pjotr Wersilow eine Festnahme fürchten müsse. Die dritte Angeklagte Jekaterina Samuzewitsch (30) hat keine Kinder.

Fluchtzeichnungen
Dass der Prozess gegen ihre Mütter jetzt schon nicht spurlos an den Kindern vorbeigeht, zeigt ein Interview, das Wersilow dem "Spiegel" gab. Tochter Gera male Pläne, wie man Tolokonnikowa mit Baggern und Bussen befreien könne und erzähle jedem, Putin habe ihre Mutter in einen Käfig gesperrt.

Strafe nach Plakataktion
In der sibirischen Stadt Nowosibirsk verurteilten unterdessen zwei Gerichte einen Künstler nach einer Plakataktion für Pussy Riot zu Geldbußen von umgerechnet jeweils 12,50 Euro. Artjom Loskutow hatte im März Plakate aufgehängt, die christlichen Ikonen nachempfunden waren. Darauf war die Gottesmutter mit einer bunten Sturmhaube und Kleid gemalt - den Erkennungszeichen von Pussy Riot. Statt Jesus hatte sie ein Mädchen mit Zöpfen auf dem Schoss. Darüber hatte sich die einflussreiche russisch-orthodoxe Kirche beschwert.

Solidarität aus Island
Nachdem sich in den letzten Wochen bereits zahlreiche namhafte Künstler mit den Musikerinnen solidarisiert haben, meldete sich nun auch die isländische Popsängerin Björk zu Wort. Als Musikerin und Mutter sei sie ganz und gar dagegen, dass die Frauen wegen einer friedlichen Protestaktion im Gefängnis seien und vor Gericht stünden, schrieb Björk in einer Erklärung auf ihrer Website. Und auch der Bürgermeister von Reykjavik, Jón Gnarr, forderte in einer Ansprache im Rahmen der "Gay Pride"-Parade in Islands Hauptstadt die Freilassung der Bandmitglieder. Gnarr rief die isländische Regierung dazu auf, sich für die Frauen einzusetzen. Die Regierung sollte überall und zu jeder Gelegenheit gegen "diese Menschenrechtsverletzung protestieren", forderte der Bürgermeister.

Kommentare

dieses von unfriedenstifter gekaufte gesindel ! hätte vorher an die kinder denken müssen ,ab nach sibierien mit dieser bagage !!!

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