Mit diesen Namen gibt's Probleme

Mit manchen Namen kommen Computer nicht zurecht. Das macht vieles kompliziert.

von Mann zuhause vor dem PC © Bild: iStockphoto.com

"Gibt es das in echt?", wird Jennifer Null oft gefragt, wenn sie anderen ihre Geschichte erzählt. Die Amerikanerin ist von einem besonderen Problem betroffen, wie sie der BBC erzählt hat: Datenbanken mögen ihren Namen nicht. Ihr Mann hatte sie vor der Ehe gewarnt, und tatsächlich begannen gleich nach der Hochzeit die Schwierigkeiten. Als sie Flugtickets buchen wollte, kam die Fehlermeldung, sie habe das Feld für ihren Nachnamen leer gelassen. Das passierte ihr nicht nur bei einer Fluglinie, sondern bei fast allen, so Null. Sie musste dann selbst anrufen, um doch noch ein Ticket zu bekommen.

Für Betroffene wird das Problem größer

Der Grund ist nur für Programmierer auf den ersten Blick ersichtlich: "null" wird in Datenbank-Feldern oft verwendet, um auszudrücken, dass es für ein Feld eben keine Daten gebe. Das Problem ist selten und oft für Systemadministratoren gar nicht so leicht zu lösen. Doch Flugtickets sind nicht Jennifer Nulls größtes Problem: Auch ihre Steuererklärung konnte sie nicht ohne weiteres online einreichen. Generell gilt: Je wichtiger ein Service, desto strenger sind oft die Algorithmen einer Datenbank. Für Menschen wie Null wenig erfreulich.

"Null" ist aber nicht das einzige Beispiel für einen Namen, der Computern Schwierigkeiten bereitet. Und da sich Unternehmen, aber auch die staatliche Verwaltung mehr und mehr auf automatische Eingabemasken verlassen, wird das Problem für die Betroffenen immer größer. Manche Menschen haben nur einen Namen, keinen Vor- und Nachnamen. Andere haben Nachnamen, die nur aus einem Buchstaben bestehen. Beides ist für Datenbanken schwer zu verstehen. Auch Janice Keihanaikukauakahihulihe'ekahaunaele aus Hawaii kann ihren 36 Buchstaben langen Namen oft nicht eingeben. Nachdem sie sich beschwert hatte wurden die stattliche Computersystem allerdings upgedatet, um dafür flexibler zu werden.

"Randfälle" werden nicht getestet

In der Datenverarbeitung bezeichnet man diese Namen als "edge cases" (Randfälle), also unerwartete und problematische Fälle, für die das System ursprünglich nicht programmiert wurde. Systeme werden bei Upgrades oder Tests normalerweise auf verbreitete Namen getestet, erklärte Programmierer Patrick McKenzie der BBC. Er selbst ist übrigens ein Beispiel dafür, dass "ungewöhnliche" Namen etwas relatives und Probleme entsprechend schwer vorauszusehen sind. Denn während sein Name in England durchaus verbreitet ist, hat er damit in Japan, wo er lebt, oft Probleme. Die meisten japanischen Nachnamen bestehen nämlich aus höchstens vier Zeichen.

Kommentare

Oberon
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Dass der Familienname "Null" als Ziffer gesehen wird und nicht als Name, leuchtet mir ein, und dafür muss ich auch kein Profi sein.

Bzgl. "McKenzie". Im Japanischen gibt es auch Namen mit 11 Buchstaben, allerdings weiß ich nicht, wie viele japanische Zeichen die ausmachen!

Gerade im Land der Technik - Japan - ist es anscheinend noch immer nicht möglich, die Eingabesysteme .......

Oberon
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... entsprechend anzugleichen. Das ist ja direkt ein Gesichtsverlust.

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