Preis für suizidpräventive Berichterstattung ausgeschrieben

von Preis für suizidpräventive Berichterstattung ausgeschrieben © Bild: APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER

Gesundheitsminister Johannes Rauch wird den Preis verleihen

Zum bereits sechsten Mal wird heuer der Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung verliehen. Ausgelobt haben die Auszeichnung das Gesundheitsministerium, die österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Wiener Werkstätte für Suizidforschung, den Verein Kriseninterventionszentrum Wien sowie der Österreichische Presserat. Verliehen wird der mit 5.000 Euro dotierte Preis am 3. September von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

Seit den 1980er-Jahren ist zwar ein deutlicher Rückgang der Suizidhäufigkeit zu beobachten. Dennoch sterben in Österreich jährlich rund 1.200 Menschen durch Suizid. Das entspricht rund dreimal so vielen Toten wie im Straßenverkehr. Die Zahl der Suizidversuche wird zudem auf das Zehn- bis Dreißigfache der tatsächlichen Suizide geschätzt.

Der Rückgang der Suizidrate ist unter anderem auf die Medienrichtlinien zur Berichterstattung über Suizid zurückzuführen, die es in Österreich als eines der ersten Länder weltweit gab. Ziel ist es, Medienschaffende auf ihre gesellschaftliche und gesundheitspolitische Rolle in der Berichterstattung hinzuweisen und sie durch den Leitfaden zu stärken, sorgsam über das immer noch tabuisierte Thema Suizid zu berichten. Dadurch sollen Imitationssuizide ("Werther-Effekt") verhindert und stattdessen suizidpräventiv, mit Fokus auf die Bewältigung von Suizidalität und Krisen, berichtet werden ("Papageno-Effekt").

"Journalistinnen und Journalisten können durch die Art ihrer Berichterstattung einen wesentlichen Beitrag zur Verhinderung von Suiziden beitragen. Diese Message soll weiterverbreitet werden und helfen, Imitationssuizide zu verhindern und Bewältigungsstrategien zu fördern", meinte Gesundheitsminister Rauch. Der Papageno-Medienpreis habe dahingehend schon viel bewirkt, "es liegt aber noch viel Arbeit vor uns".

Organisiert wird der Preis von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Die GÖG fungiert mit ihren vielfältigen Aufgaben im Auftrag des Gesundheitsministeriums auch als nationale Koordinationsstelle für Suizidprävention (SUPRA).

Service: Für den Papageno-Medienpreis 2024 sind Beiträge, die im Zeitraum von 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 veröffentlicht wurden bzw. werden, zugelassen. Die suizidpräventiven Beiträge können von den Autorinnen bzw. Autoren selbst, aber auch durch Dritte mit vollständigen Unterlagen an papageno-medienpreis@sozialministerium.at bis 1. Juli 2024 eingereicht werden. Weiterführende Informationen zum Papageno-Medienpreis und zur Einreichung sind unter zu finden.