Prater Dome: 1.600 Gäste evakuiert

Großdiskothek musste nach Pfefferspray-Attacke geräumt werden

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Wiener Disko - Prater Dome: 1.600 Gäste evakuiert

37 Lokalbesucher wurden durch den Reizstoff beeinträchtigt, insgesamt acht Menschen nach dem Vorfall in einem Krankenhaus versorgt, berichteten Polizei und Rettungskräfte. Der Pfefferspray sei auf einer Tanzfläche der Disco versprüht worden, berichtete Ronald Packert von der Wiener Berufsrettung, die mit zwölf Einsatzfahrzeugen und 30-köpfiger Mannschaft ausgerückt war. Der Betreiber des "Prater Dome" habe sofort nach dem Vorfall die Evakuierung des Lokals veranlasst, gemeinsam mit Polizeikräften sei eine Massenpanik unter den rund 1.600 anwesenden Gästen verhindert worden, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann.

Leichte Verletzungen bei Evakuierung

Im Gedränge zu den Ausgängen verletzten sich laut Packert zwei Menschen leicht: "Eine 34-jährige Dame hat sich durch Umknicken am rechten Bein eine Knöchelverletzung zugezogen, ein 28-jähriger Mann eine leichte Kopfverletzung." Sechs Personen mussten laut Berufsrettung nach Inhalation des Reizstoffs zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Laut Packert gab es aber nur Leichtverletzte. Weitere 21 Personen wurden nach ambulanter Betreuung durch die Notärzte und Sanitäter der Berufsrettung in häusliche Pflege entlassen.

Auf Tanzfläche gesprüht

Den Ermittlungen zufolge hatten Unbekannte kurz vor 2.00 Uhr den Reizstoff versprüht. Eine Zeugin, die seither aber noch nicht weiter befragt werden konnte, hatte gleich nach dem Vorfall von "mindestens zwei" Sprayern berichtet. In einem Klo des "Prater Dome" wurden zwei Pfefferspraygebinde sichergestellt. Die Auswertung von darauf hinterlassenen Spuren wird aber Tage dauern.

"I bin für das verantwortlich"

Während der Evakuierung fiel Polizisten ein betrunkener 22-Jähriger auf, der brüllte: "I bin für das verantwortlich." "Als ihn die Beamten ansprachen und nachfragten, was er da gesagt habe, wurde er plötzlich nervös, versuchte davonzulaufen und leistete Gegenwehr", sagte Rossmann. Ob er tatsächlich mit der Pfeffersprayattacke in Verbindung steht, blieb vorerst unklar. Bei der inzwischen abgeschlossenen Einvernahme beteuerte er, nur dahergeredet und doch nichts mit dem Vorfall zu tun zu haben. Er wird wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Die Befragung weiterer Zeugen sowie der Bekannten des 22-Jährigen läuft. Zudem werden Videoaufnahmen aus der Disco ausgewertet. Ermittelt wird derzeit wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung gegen mehrere unbekannte Personen.

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